Breiumschlag | eLexikon | Medicin - Arzneimittel u. dgl
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Breiumschlag | s. Bähung. / 3 |
Breiumschlag _2 | s. Bähung; künstlicher B., s. Cataplasma arteficiale. / 8 |
Breiumschlag
11 Wörter, 96 Zeichen
Breiumschlag,
s. Bähung;
künstlicher Breiumschlag, s. Cataplasma arteficiale.
Bahr el Gazal - Baibur
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Seite 2.263.Bähung
(Fomentatio), die Anwendung kalter oder warmer, trockner oder feuchter Umschläge auf leidende Teile des Körpers, um denselben Wärme [* 3] zuzuführen oder zu entziehen und verschiedenartige Heilzwecke zu erreichen. Feuchtwarme Bähungen in Form von breiigen Substanzen werden Kataplasmen (Breiumschläge) genannt und gewöhnlich aus pflanzlichen Stoffen, wie Leinsamen, Semmel, Grütze, schleimhaltigen Pflanzenblättern, welche am besten mit Wasser (nicht Milch) gekocht werden, bereitet.
Ablauf - Ableitung
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Ablauf.Eine zusammenziehende Wirkung besitzen Kataplasmen aus Eichen- oder Chinarinde oder Galläpfeln; eine schmerzstillende solche aus Schierling, Bilsenkraut, Tollkirsche oder frischen Mohnköpfen; zu den reizenden Kataplasmen dienen die aromatischen Kräuter, denen man noch Wein, Essig oder Salmiakgeist zusetzt. Die feuchtwarmen Bähungen dienen besonders bei entzündlichen Zuständen, teils um den Ablauf [* 4] der Entzündung, namentlich die Eiterbildung, zu befördern, teils um die vorhandenen Schmerzen zu mildern, ferner bei Kolik, bei Unterleibsentzündungen, Hautkrankheiten, [* 5] namentlich Geschwüren, welche schlecht eitern, nach Verbrennungen etc. Sie sind überall angezeigt, wo die krankhafte Affektion eines regen Stoffwechsels bedarf, um zu heilen.
Die Temperatur der Umschläge soll zwischen 30-40° R. betragen, und der Umschlag muß, sobald er sich abgekühlt hat, wieder erneuert werden, was längstens alle ½-1 Stunde geschehen muß. Die breiförmigen Massen streicht man fingerdick auf Leinwand (oder Mull), schlägt diese von allen Seiten her ein und legt das Päckchen auf den leidenden Teil. Stets muß man ein zweites Kataplasma vorrätig halten, um dasselbe unmittelbar nach der Wegnahme des ersten aufzulegen. Um die Wärme desselben länger zurückzuhalten, bedeckt man das Kataplasma mit warmen wollenen Tüchern, mit Wachstaft oder Kautschuktuch, welches insofern sehr zweckmäßig ist, als es auch die Vertrocknung hindert. Wo es nur auf die feuchte Wärme ankommt, genügen in warmes Wasser getauchte Kompressen, welche sorgfältig vor rascher Abkühlung zu schützen sind.
Baumwolle (Kultur; che
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Baumwolle.Trockenwarme Bähungen werden benutzt, um die natürliche Wärme des Körpers zurückzuhalten, weshalb denn auch schlechte Wärmeleiter, wie wollene Tücher, Watte aus Baumwolle, [* 6] Pelz etc., hierzu verwendet werden. Die trockenwarmen Kräutersäckchen und ähnliche Mittel leisten nicht mehr als jede andre warme Bedeckung des kranken Teils. Kalte Umschläge haben eine Verminderung des Säftezuströmens zur Folge, und man bedient sich ihrer, um erhöhte Wärme, Empfindlichkeit und Schmerzhaftigkeit sowie die Blutüberfüllung zu vermindern.
Daher finden sie Anwendung bei entzündlichen Krankheiten der Haut [* 7] (Hautjucken), des Auges, des Gehirns und seiner Häute, der Gelenke, nach Verstauchungen, Verwundungen, Brüchen, bei leichtern Graden der Verbrennung. Die sogen. Prießnitzschen Umschläge üben eine kompliziertere Wirkung aus. Wenn nämlich einem Teil durch Applikation kalter Umschläge seine Wärme entzogen, der Blutumlauf in demselben vermindert worden ist, diese Umschläge aber, wenn sie anfangen, sich zu erwärmen, nicht erneuert, sondern liegen gelassen werden, so entsteht infolge der Reizung ein um so lebhafterer Blutumlauf, es erfolgt eine Reaktion, welche man in vielen Fällen mit gutem Erfolg zu Heilzwecken benutzt hat. Diese nachfolgende Erwärmung wird noch gesteigert, wenn man über die aufgelegten Kompressen Wachstaft oder wollene Tücher legt und dadurch den entstehenden Wasserdampf zurückhält.