Brett | eLexikon | Bern . (Fortsetzung
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
Brett
(Bret, Planke, Diele), eine durch Sägen [* 2] mittels Blocksägen, aber gewöhnlich in Säge- oder Schneidemühlen durch Sägen aus einem Baumstamm (Bloch) geschnittene Holzplatte, die in der Regel 3,8, 5,5, 6 oder 6,3 m lang ist. Nach ihren Dimensionen unterscheidet man in Nord- und Mitteldeutschland: Herrenbretter, ¾ Zoll (19,6 mm) stark, 6-8 Zoll (16-21 cm) breit, rein, gut und vollkantig;
Schalbretter, ½ Zoll (13 mm) stark, 6-8 Zoll (16-21 cm) breit, wahnkantig, ästig etc.;
gemeine Bretter oder Mittelbretter, 1 Zoll (26 mm) stark, 8-10 Zoll (21-26 cm) breit;
Spündebretter, 9/8-11/8 Zoll (29-36 mm) stark, 10-12 Zoll (26-31,4 cm) breit;
in Süddeutschland: Halbbretter, ½ Zoll (13 mm) stark, 14 Fuß (4,4 m) lang;
Sattelbretter, ¾ Zoll (19,6 mm) stark, 14 Fuß (4,4 m) lang;
Schalbretter, 7/8 Zoll (22,8 mm) stark;
Bretter, 1 Zoll (26 mm) stark;
Oesterreich ob der Enn

* 3
Österreich.Brettstücke, ¼ Zoll (32,5 mm) stark. In Österreich [* 3] sagt man Laden statt Bretter. Im Handel namentlich auf der Weser werden die Bretter nach Schocken unter dem Namen Sechziger, Vierziger etc. verkauft, indem je nach ihrer Stärke [* 4] 60, 40 etc. auf ein Schock gehen.
Die stärkern Sorten heißen in Nord- und Mitteldeutschland Bohlen (s. Bohle) oder Pfosten, in Süddeutschland Dielen oder Zweilinge, wenn sie 2 Zoll (52 mm), Dreilinge, wenn sie 3 Zoll (78,5 mm), Schleifdielen, wenn sie 3½ Zoll (91,5 mm) stark sind. Die äußersten Bretter eines Bloches, welche auf einer Seite ganz baumkantig sind, heißen Schwarten, die nächstfolgenden Schwart- oder Endbretter. Um Bretter zu gewinnen, zerschneidet man die Bäume in sogen. Brettblöcke (Sägeblöcke, Bloche) von 3,77, 5 etc. m Länge und schneidet diese auf der Sägemühle.
Bei Berechnung der Bretter, die man aus einem Baum gewinnen kann, muß man den achten Teil der Stärke auf die Sägeschnitte abrechnen. Um nun zu bestimmen, wieviel Bretter ein Bloch liefert, hat man an demselben das größte Quadrat oder die größte quadratische Stärke zu bestimmen, was entweder durch geometrische Konstruktion oder durch bloße Berechnung geschieht, auf die erste Art, indem man durch das Zentrum des Bloches eine gerade Linie zieht, in deren Mitte eine senkrechte Linie errichtet und dann die dadurch gegebenen vier Punkte in der Peripherie durch gerade Linien verbindet. Durch Rechnen aber läßt sich die größte Quadratstärke des Bloches leicht finden, wenn man von dem Verhältnis ausgeht, daß 17 Zoll (44 cm) Durchmesser 12 Zoll (31,4 cm) Quadratstärke geben.
Vierauge - Vierraden [
![Bild 66.333: Vierauge - Vierraden [unkorrigiert] Bild 66.333: Vierauge - Vierraden [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/66/66_0333.jpeg)
* 5
Viereck.Zum Zweck des Austrocknens werden die Bretter unmittelbar nach dem Schneiden aufgestapelt oder gehölzelt, d. h. entweder durch Verschränkung beim Aufeinanderlegen oder durch Dazwischenlegen von Holzklötzchen dem Luftdurchzug ausgesetzt. Um das leicht stattfindende Aufreißen der Bretter, Pfosten und Bohlen, namentlich der buchenen, zu verhüten, werden die Hirnseiten derselben mit Leinwand oder Papierstreifen verklebt; außerdem muß man die beim Übereinanderschichten (Aufstapeln) der Bretter zwischen je zwei Bretter zu liegen kommenden Brettstreifen (Stapelhölzer) ganz an das Ende herauslegen, da das entgegengesetzte Verfahren das Aufreißen befördert; aus diesem Grund ist das Aufstapeln der feuchten Bretter im Viereck [* 5] besonders zu empfehlen.
Bretter bilden in Ländern mit großen Waldungen einen wichtigen Handelsartikel, und es beschäftigt dieser Hauptzweig des Holzhandels in Kanada, Schweden, [* 6] Rußland sowie auch in Dänemark, [* 7] Norwegen, Deutschland [* 8] und an den Zentralpunkten der Konsumtion große Kapitalien. In Deutschland sind der Franken-, der Thüringer und der Schwarzwald Hauptsitze der Bretterfabrikation. Die Ausfuhr geht von da floßweise auf dem Main und Rhein, der Werra und Weser nach Holland und nach Bremen. [* 9] Die meisten Bretter aber liefert neuerlich Schweden. Für polnische und preußische Bretter ist Danzig [* 10] der Hauptmarkt.