Brixen | eLexikon | Geographie - Oesterreich-Ungarn - Bezirkshauptmannschaften
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Britisch-Guayana - Bri
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Brixen | (ital. Bressanone), Stadt in Tirol, 558 m ü. M., am Zusammenfluß von Eisack und Rienz und / 336 |
Brixen _2 | 1) Bezirkshauptmannschaft in Tirol, hat 1202,89 qkm, (1890) 27050 (13983 männl., 13067 weibl. / 433 |
Brixen
769 Wörter, 5'459 Zeichen
Geographie — Oesterreich-Ungarn — Bezirkshauptmannschaften
Brixen
Brixenthal - Broadwood
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Seite 3.443.(ital. Bressanone), Stadt in Tirol, [* 2] 558 m ü. M., am Zusammenfluß von Eisack und Rienz und an der Eisenbahn Innsbruck-Verona, von rebenbepflanzten Hügeln umgeben, hat eine im 18. Jahrh. im Renaissancestil umgebaute Kathedrale mit guten Gemälden und merkwürdigem Domschatz (dabei ein schöner Kreuzgang aus dem 14. Jahrh.), eine fürstbischöfliche Burg (1280 gegründet, im 16. Jahrh. erweitert) und (1880) 4842 Einw. Brixen ist Sitz eines Fürstbischofs und seines Domkapitels, einer Bezirkshauptmannschaft, eines Bezirksgerichts und einer Finanzbezirksdirektion, hat ein Obergymnasium, eine fürstbischöfliche theologische Lehranstalt mit einem Priesterseminar und einem Privatgymnasium, eine ¶
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geistliche Erziehungsanstalt für Gymnasialschüler, ein Pensionat der Englischen Fräulein und zahlreiche Klöster. 3 km nordwestlich liegt am Eingang in das Schaldersthal (mit dem stark besuchten ländlichen Schalderer Bade) das in neuerer Zeit als Luftkurort beliebte Vahrn mit 1068 Einw. Nördlich bei Brixen liegen die Augustinerabtei Neustift und die Franzensfeste (s. d.) sowie Tschötsch, Fallmerayers Geburtsort. - Das Bistum Brixen ward im 4. Jahrh. vom heil. Cassian gegründet, mit dem Sitz aus dem uralten felsenfesten und hoch aufragenden Bergschloß Sabiona (Säben) oberhalb des Städtchens Klausen.
Oesterreich ob der Enn
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Österreich.Dieser Sitz wurde vom Bischof Albuin (992-994) in die aus der ursprünglich königlichen Pfalz Prichsna neuerbaute Stadt Brixen übertragen. Ludwig der Deutsche [* 4] befreite die Ländereien des Bistums schon 845 vom Bann des Gaugrafen und stellte sie unmittelbar unter das Mundium des Königs. 892, 901, 1028-1039 mehrten sich die Erwerbungen der Kirche namhaft, besonders unter Bischof Altwin, dem entschiedenen Anhänger Kaiser Heinrichs IV., in dessen Stadt Brixen das Konzil gegen Gregor VII. (1080) abgehalten wurde. 1057-77 kamen neue Immunitätsbegünstigungen hinzu und wurden 1179 neu verbrieft, so daß Brixen als reichsunmittelbares geistliches Fürstentum galt, welches schon seit Herzog Rudolf IV. (gest. 1365), besonders aber seit 1511 mit dem Haus Österreich [* 5] als Besitzer von Tirol ein enges Bündnis schloß. Brixen verlor 1803 die Landeshoheit und wurde mit Tirol vereinigt, mit welchem es fortan die gleichen Schicksale teilte. Das Fürstentum hatte ein Areal von 937 qkm (17 QM.) mit 3 Städten (Brixen, Bruneck, Klausen) und ca. 20,000 Einw.
Vgl. Tinkhauser, Historisch-topographische Beschreibung der Diözese Brixen (Brixen 1855-79, 3 Bde.).