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Brustkrampf | eLexikon | Medicin - Specielle Pathologie - Krankheiten der Respirationsorgane

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Brustkrampfs. Asthma. / 3
Brustkrampf _2s. Asthma. / 3

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Brustkrampf

6 Wörter, 48 Zeichen

Medicin — Specielle Pathologie — Krankheiten der Respirationsorgane

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Brustkrampf,

s. Asthma. ^[= (grch., d. i. Beklemmung), Brustbeklemmung, Brustkrampf, wurde von den ältern Ärzten und wird ...]

Asthma

Bild 1.966: Asthma
* 2 Seite 1.966.

Asthma

(griech., Brustkrampf, Engbrüstigkeit), ursprünglich jedes erschwerte Atmen, jede Atemnot, gleichgültig durch welche krankhafte Veränderung der Organe sie bedingt ist. Im engern Sinn versteht man gegenwärtig unter (Asthma bronchiale) eine periodisch und in Anfällen auftretende Atemnot, welcher keine nachweisbare anatomische Störung der Luftwege, der Lungen und des Herzens zu Grunde liegt. Das Asthma ist also eine rein nervöse Krankheit. Es beruht auf einem Krampf der Muskelfasern, welche die feinern und feinsten Luftröhrenäste ringförmig umgeben und durch ihre Zusammenziehung diese verengern können.



Asthma der Kinder - As

Bild 1.967: Asthma der Kinder - Astigmatismus
* 4 Seite 1.967.

Die Krankheit befällt Leute, welche an Lungenemphysem oder an chronischen Nervenaffektionen verschiedener Art leiden, aber auch gesunde, namentlich männliche, Individuen im mittlern Lebensalter. Sie tritt in sehr unregelmäßig aufeinander folgenden Anfällen auf, die oft nur einige Minuten, manchmal dagegen stundenlang währen und Pausen zwischen sich haben, die zuweilen nur einen Tag, dann aber auch Wochen und viele Monate betragen können. Der Kranke empfindet eine überaus quälende und beängstigende Atemnot, einen Luftmangel, der bei Nacht die Traumvorstellung erregt, als lagere sich eine schwere, drückende Last auf die Brust (Alpdrücken); bei Tage ist die Beklemmung nicht geringer, die Atemzüge sind langsam, schwer, pfeifend, alle Muskeln [* 3] werden dabei zu Hilfe gezogen, der Brustkorb durch Aufstemmen der Hände auf einen festen Gegenstand fixiert, das Herz klopft krampfhaft, es bricht Angstschweiß aus, so daß die Kranken jeden Augenblick zu ersticken fürchten. Diese Gefahr liegt indessen nicht vor, der Anfall endet, entweder rasch oder allmählich nachlassend, stets mit Genesung. Über die Krankheitsursachen wissen wir nichts Zuverlässiges. Als Gelegenheitsursachen sieht man wohl Gemütserregungen, Diätfehler, geschlechtliche

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Ausschweifungen an, aber mit zweifelhaftem Recht; am verständlichsten ist es noch, wenn das Einatmen reizender Substanzen, Staub od. dgl. als Ursache genannt wird. In neuester Zeit wird die Bildung kleinster, spitziger Kristalle in [* 5] den Luftröhren als der erregende Reiz angesehen.

Die Behandlung des Asthmas hat die Aufgabe, die einzelnen Fälle abzukürzen und zu mildern sowie die Wiederkehr neuer Anfälle zu verhüten. Ein vortreffliches Mittel, den Anfall zu mildern, ist die Einatmung komprimierter Luft. Allein da hierzu komplizierte Apparate notwendig sind, so läßt sich dieses rationelle Mittel nur äußerst selten in Anwendung bringen. Man muß sich damit begnügen, den Kranken von beengenden Kleidungsstücken zu befreien und im Krankenzimmer für reine, warme und trockne Luft zu sorgen.

Dienstbarkeit - Dienst

Bild 4.954: Dienstbarkeit - Dienstvergehen
* 6 Dienste.

Zweckmäßig ist es, dem Kranken eine Tasse starken Kaffee oder kleine Portionen von Fruchteis zu reichen. Daneben werden Hautreize angewendet, namentlich warme Hand- und Fußbäder sowie Senfteige, welche man auf die Brust, die Vorderarme und Waden legt. Am sichersten ist die Wirkung der narkotischen Mittel, namentlich des Morphiums und des Chloroforms, welches eingeatmet vorzügliche Dienste [* 6] leistet und am schnellsten Erleichterung verschafft. Das Rauchen von Stechapfelblättern (käuflich als Stramonium-Zigarren) und das Einatmen der Dämpfe von verbranntem Salpeterpapier gewährt manchmal Hilfe, doch ist der Erfolg kein sicherer. In schweren Fällen ist die Anwendung eines Brechmittels am Platz. Um die Wiederkehr neuer Anfälle zu verhüten, muß der Kranke alle Schädlichkeiten und alle Umstände vermeiden, welche nach seiner persönlichen Erfahrung früher Anfälle bei ihm hervorgerufen haben.

Diese Schädlichkeiten und zufälligen Umstände sind bei den einzelnen Individuen überaus verschieden, sie erscheinen häufig wahrhaft barock, und meist ist nicht einzusehen, wie sie einen Anfall hervorzurufen im stande sein sollten. Allein daran darf man sich nicht kehren. Für alle Patienten empfiehlt sich der Aufenthalt in trockner, reiner Luft; staubige, mit Rauch erfüllte Räume, windige Plätze sind zu vermeiden. Auch ist auf eine mäßige Lebensweise und auf nicht zu langen Schlaf zu halten.