Brustseuche | eLexikon
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Brustfieber - Brustseu
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Brustseuche | (ansteckende Lungen-Brustfellentzündung, rheumatische oder inflammatorische Form der Influenza, / 563 |
Brustseuche _2 | der Pferde, eine ansteckende Krankheit, die unter den Erscheinungen einer Lungenbrustfellentzündung / 211 |
Brustseuche
2 Seiten, 774 Wörter, 6'004 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Brustseuche
(ansteckende Lungen-Brustfellentzündung, rheumatische oder inflammatorische Form der Influenza, Epidemia pectoralis equorum, Pneumonia contagiosa equorum), eine fieberhafte, ansteckende Krankheit der Pferde, [* 2] welche besonders in größern Städten beobachtet, aber auch nicht selten in ländliche Wirtschaften verschleppt wird. Ob die Krankheit sich nur durch Ansteckung erhält oder auch durch miasmatische Schädlichkeiten in einzelnen Stallungen und durch Erkältung sich entwickelt, ist noch nicht sicher festgestellt.
Sehr wahrscheinlich wird der Ausbruch der Brustseuche durch Erkältung nur begünstigt. Indes ist der Einfluß der letztern zuweilen maßgebend. Bei der Brustseuche ist immer eine bestimmte infektiöse Substanz als Ursache vorauszusetzen. Nach der Aufnahme des Ansteckungsstoffs vergehen 3-8 Tage, in einzelnen Fällen noch etwas mehr, bis die ersten Krankheitserscheinungen bemerkbar werden. Die Brustseuche charakterisiert sich durch Fieber, wobei das Deckhaar aufgebürstet erscheint und die Temperatur des Körpers zuweilen über 41° steigt.
Lunge (Bau der menschl
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Lunge.Respiration und Puls werden beschleunigt, die sichtbaren Schleimhäute gelb oder gelbrot gefärbt, Harn- und Kotabsatz vermindert. Diese Zufälle bestehen bei günstigem Krankheitsverlauf 7-8 Tage, worauf das spezifische Fieber unter Entleerung von wässerigem Harn nachläßt. Dem Wesen nach ist die Brustseuche eine erysipelatöse Lungen-Brustfellentzündung, bei welcher zuweilen nur eine Lunge, [* 3] oft aber gleichzeitig beide und sehr häufig auch das Rippenfell affiziert wird. An diesen Organen entsteht eine Ausschwitzung von Blutserum und Faserstoff, wobei die Lungen bald mehr, bald weniger verdichtet (hepatisiert) und in die Brusthöhle 10-20 Lit. Wasser ergossen werden.
Von den erkrankten Brustorganen vollzieht sich die Resorption des Ansteckungsstoffs in das Blut, wodurch das Fieber sowie die parenchymatöse Entzündung und Schwellung der Magen-Darmschleimhaut, der Nieren, der Milz, der Leber und des Herzfleisches entstehen. Die Brustseuche ist immer eine erhebliche Krankheit, welche namentlich bei Vernachlässigung der Pferde leicht zum Tod führt. Dieser erfolgt selten durch eine hochgradige Affektion des Herzens in wenigen Tagen, häufiger am 6.-8. Tag der Krankheit, wenn beide Brustseiten gleichzeitig von derselben betroffen sind; am meisten wird aber der Tod durch entzündliche Destruktion der Brustorgane, welche sich gewissermaßen nach Ablauf [* 4] der spezifischen Erscheinungen als Nachkrankheiten fortsetzen, herbeigeführt.
Hierbei entstehen brandige Zerstörungen, Eiterherde und eiterige Bronchienentzündung in den Lungen, außerdem eiterig-jauchige Entzündung der Pleura. Durchschnittlich erliegen der Brustseuche 15-20 Proz. der erkrankten Pferde. Die Genesung vollzieht sich gewöhnlich ganz allmählich, und es vergehen zuweilen 4-6 Wochen, bis die Tiere zur Arbeitsleistung wieder fähig sind. Sie kommen durch die Krankheit in ihrem Nährzustand sehr zurück. Nicht selten entstehen im Rekonvaleszenzstadium noch Augenentzündung und Sehnenscheidenentzündungen, letztere besonders an den Vordergliedmaßen.
Bruststiche - Brüten
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Seite 3.532.Die Behandlung der Brustseuche erfordert zunächst eine sorgfältige diätetische Pflege. Zweckmäßig wird den kranken Pferden das Futter in kleinen Portionen öfter verabfolgt, um den Appetit zu reizen. Daneben ist den Tieren häufig frisches Trinkwasser zu reichen. Am liebsten verzehren die Pferde schmackhaftes Heu, resp. Kleeheu oder Luzerneheu und gutes Stroh. Die Darmausscheidungen werden durch große Gaben von Glaubersalz oder Bittersalz erleichtert. In einzelnen Fällen paßt auch das Kalomel in kleinen Dosen. Anhaltende Erhöhung der Körpertemperatur macht zuweilen, namentlich im Stadium des Ausganges, eine Berieselung des Rippenkörpers mit Wasser von 10-20° notwendig. Von großer Bedeutung ist die Ausstellung der kranken Pferde in einem hohen, gut ventilierten Raum, in welchem ihnen zweckmäßig das freie Herumgehen gestattet wird. Gegen die Brustfellentzündung ist die Applikation eines Senfbreies oder die Einreibung der kranken ¶
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Brustseite mit Senfspiritus zu empfehlen, bei verschleppter Lungenentzündung erweist sich nicht selten die Applikation eines Fontanells vor der Brust sehr nützlich. Bei großer Herzschwäche (sehr frequentem, schwachem Puls) ist die stündlich wiederholte Anwendung spirituöser Maulwasser oder die Verabreichung von Kampfer und Baldrianwurzel vorteilhaft.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Brustkrebs - Brustwehr
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Seite 53.637.Brustseuche
der Pferde, eine ansteckende Krankheit, die unter den Erscheinungen einer Lungenbrustfellentzündung verläuft. Die Brustseuche kommt in größern Pferdeständen als Ortsseuche vor. Dem Ausbruche der Krankheit gehen in der Regel allgemeine Mattigkeit, Neigung zu Schweißausbruch, verminderter Appetit voraus. Hierauf stellt sich hohes Fieber, Nasenausfluß, Atemnot und Husten ein. In günstigen Fällen verschwinden diese Erscheinungen in 6-8 Tagen, in schweren Fällen kann aber auch der Tod in derselben Zeit erfolgen.
Sehr ungünstig wird der Verlauf beeinflußt, wenn die Tiere, trotzdem sich schon die Vorboten der Krankheit gezeigt haben, noch sehr angestrengt werden. Deshalb sollte beim Herrschen der ein Pferd [* 7] sofort außer Arbeit gestellt werden, wenn es nicht frißt oder Mattigkeit zeigt. Nachdem die Krankheitserscheinungen verschwunden sind, braucht das Tier noch 2-4 Wochen zur Rekonvalescenz. Die Sterbeziffer beträgt nur 10-20 Proz. Die Patienten müssen zunächst in gut ventilierte Räume, Remisen oder dgl. gebracht werden.
Salz (Salinen oder Sal
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Salz.Dann empfiehlt sich das Auflegen eines Senfteiges auf die Brustwandungen, innerlich außer Diät (Kleientränke, Heu, Grünfutter, Mohrrüben) leicht abführende Salze, Karlsbader Salz, [* 8] Glaubersalz, bei auffallender Schwäche Wein (1-2 l). Die Seuche erlischt in der Regel nach 5-6 Wochen. Einmaliges Überstehen schützt nicht gegen spätere nochmalige Erkrankung. Als Folgekrankheit der Brustseuche beobachtet man zuweilen Sehnenentzündungen, innere Augenentzündungen, Kehlkopfspfeifen, Taubheit. Eine gründliche Desinfektion [* 9] der Stallungen ist in allen Fällen angezeigt.