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Bülow | eLexikon | Geschichte - Staatsmänner, Politiker, Abgeordnete etc

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Bülow (Babette von) -

Bild 53.731: Bülow (Babette von) - Bülow (Friedr. Wilh., Freiherr von, Graf v. Dennewitz)
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Bülow# (Vogel Bülow), s. v. w. Pirol. / 5
Bülow _2# 1) Friedrich Wilhelm, Freiherr von, Graf von Dennewitz, preuß. General, geb. 16. Febr. 1755 / 2367
Bülow _31) Friedrich Wilhelm, Freiherr von, Graf von Dennewitz, preuß. General. Ihm zu Ehren wurde / 28
Bülow _4Margarete von, Schriftstellerin, geb. 1861 zu Smyrna, wo ihr Vater preußischer Generalkonsul / 122
Bülow _5# (Vogel), soviel wie Pirol (s. d.). / 6
Bülow _6# Alexander Friedr. Wilh. Ferd. von, mecklenb. Staatsminister, geb. 23. Febr. 1829 in Ludwigslust, / 93
Bülow _7# Babette von, geborene Eberty, als Schriftstellerin Hans Arnold, geb. 30. Sept. 1850 zu Warmbrunn, / 67
Bülow _8# Bernh. Ernst von, Staatsmann, Brudersohn des preuß. Staatsministers Heinrich von B., geb. 2. / 170
Bülow _9# Bodo Georg Wilh. Karl von, mecklenb. Finanzminister, geb. 15. Sept. 1834 in Göttingen, studierte / 77
Bülow _10# Dietrich Adam Heinr., Freiherr von, Militärschriftsteller, Bruder des Generals B. von Dennewitz, / 244
Bülow _11# Frederik Rubeck Henrik von, dän. General, geb. 4. Febr. 1791, war 1848 beim Ausbruche des Krieges / 46
Bülow _12# Friedr. Wilh., Freiherr von, Graf von Dennewitz, preuß. General, Bruder von Dietr. Adam Heinr. / 528
Bülow _13# Hans Guido von, Musikdirigent und Klavierspieler, Sohn von Karl Ed. von B., geb. 8. Jan. 1830 / 366
Bülow _14# Heinr., Freiherr von, preuß. Staatsmann, geb. 16. Sept. 1792 zu Schwerin, wuchs in den Kreisen / 237
Bülow _15# Karl Ed. von, Schriftsteller, geb. 17. Nov. 1803 zu Berg vor Eilenburg, dem Gute seiner Eltern, / 174
Bülow _16# Ludw. Friedr. Victor Hans, Graf von, preuß. Staatsmann, geb. 14. Juli 1774 zu Essenroda bei / 298
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Seite 53.731

Bülow

4 Seiten, 4'921 Wörter, 34'116 Zeichen

Geschichte — Staatsmänner, Politiker, Abgeordnete etc

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Civilvorsitzender die Leitung der Ersatzkommission, wurde Amtsdeputierter des Amtes Wittenburg, später Landrat und Vorsitzender des engern Ausschusses von Ritter- und Landschaft sowie Mitglied der Hauptdirektion des Ritterschaftlichen Kreditvereins der Schuldentilgungskommission und der Fideikommißbehörde. 1886 wurde Bülow zum Minister des Innern und Ministerpräsidenten im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin ernannt.

Bülow,

Babette von, geborene Eberty, als Schriftstellerin Hans Arnold, geb. 30. Sept. 1850 zu Warmbrunn, lebt in Engers.

Sie veröffentlichte schnell nacheinander 8 Novellenbände (bis 1891), die mehrfache Auflagen erzielten und sich durch Frische der Darstellung sowie gute Beobachtung auszeichnen.

Für die Bühne schrieb sie die Schwänke «Geburtstagsfreuden» (Bresl. 1884; 2. Aufl., Berl. 1885) und «Zwei Friedfertige» (Berl. 1891),

ferner das Lustspiel «Theorie und Praxis» (Lpz. 1890).

Bülow,

Berlin

Bild 2.752a: Berlin
* 3 Berlin.

Bernh. Ernst von, Staatsmann, Brudersohn des preuß. Staatsministers Heinrich von Bülow, geb. 2. Aug. 1815 zu Cismar in Holstein, studierte in Berlin, [* 3] Göttingen [* 4] und Kiel [* 5] Rechtswissenschaft und trat 1839 in den dän. Staatsdienst, zunächst als Hilfsarbeiter in der schlesw.-holst.-lauenb. Kanzlei, dann als Legationsrat in dem auswärtigen Ministerium. 1847 ging er als Geschäftsträger bei den Hansestädten nach Hamburg. [* 6] Nachdem Bülow im März 1848 den Staatsdienst verlassen hatte, wurde er Ende 1849 wieder nach Kopenhagen [* 7] berufen, um an den Friedensverhandlungen auf Grund des sog. gesamtstaatlichen Programms teilzunehmen, und wurde 1852 zum Bundesgesandten für Holstein und Lauenburg [* 8] ernannt. 1862 legte er diesen Posten nieder und folgte der Berufung zum großherzoglich mecklenb.-strelitzschen Staatsminister. Als solcher nahm er an den Verhandlungen zur Gründung des Norddeutschen Bundes hervorragenden Anteil, wurde 1868 von beiden Großherzögen von Mecklenburg [* 9] zum Gesandten in Berlin und zum Vertreter der Großherzogtümer im Bundesrat ernannt. 1873 wurde Bülow zur Leitung des Auswärtigen Amtes des Deutschen Reichs als Staatssekretär mit dem Range eines Staatsministers berufen. Er starb 20. Okt. 1879 zu Frankfurt [* 10] a. M.

Bülow,

Bodo Georg Wilh.

Heideland - Heidelberg

Bild 8.287: Heideland - Heidelberg
* 11 Heidelberg.

Karl von, mecklenb. Finanzminister, geb. 15. Sept. 1834 in Göttingen, studierte 1854-58 in Heidelberg [* 11] und Göttingen die Rechte, trat dann in hannov.

Staatsdienst und war zuletzt bis 1866 im Ministerium des königl. Hauses beschäftigt.

Dann trat er in den mecklenb.

Staatsdienst über und war bis 1874 Assessor und Ministerialrat im Finanzministerium, sodann Bevollmächtigter beider Mecklenburg am preuß. Hofe und Bevollmächtigter im Bundesrat. 1875 wurde Bülow zum Staatsrat und Vorstand des mecklenb.-schwerin.

Finanzministeriums ernannt.

Bülow,

Amerikanische Völker

Bild 1.457e: Amerikanische Völker
* 12 Amerika.

Dietrich Adam Heinr., Freiherr von, Militärschriftsteller, Bruder des Generals Bülow von Dennewitz, geb. 1757 zu Falkenberg in der Altmark, erhielt seine Ausbildung in der Ecole militaire zu Berlin, trat dann in die Kavallerie, nahm aber 1790 seinen Abschied und beteiligte sich in demselben Jahre unter dem österr. General Schönfeld an der Bekämpfung des Aufstandes in den Niederlanden. Hierauf ging er 1792 allein und 1795 mit einem seiner Brüder nach Amerika, [* 12] wo er sein ganzes Vermögen verlor.

Wieder in Berlin, schrieb er sein Hauptwerk: «Geist des neuen Kriegssystems» (Hamb. 1798; 3. Aufl. 1835),

das großes Aufsehen machte. Später lebte er in London, [* 13] wo er ins Schuldgefängnis kam, und in Paris, [* 14] bis er 1804 ausgewiesen wurde. Er kehrte dann nach Berlin zurück und veröffentlichte «Lehrsätze des neuern Kriegs» (Berl. 1805),

«Prinz Heinrich von Preußen. [* 15] Kritische Geschichte seiner Feldzüge» (2 Bde., ebd. 1805),

«Neue Taktik der Neuern, wie sie sein sollte» (2 Bde., Lpz. 1805). Auch gab er mit Berenhorst, Venturini, Voß und Retzow «Annalen des Kriegs» heraus. Sein mit beißender Satire geschriebenes Buch «Der Feldzug von 1805» (2 Bde., Lpz. 1806) brachte ihn auf Reklamation des russ. Gesandten ins Gefängnis, anfangs in der Hausvogtei zu Berlin, dann in Kolberg, [* 16] von wo er 1807 nach Riga [* 17] gebracht wurde. Hier soll er im Elend noch in demselben Jahre gestorben sein. B.s Schriften hatten großen Einfluß auf die Entwicklung der Kriegswissenschaft. -

Vgl.   Dietrich von B.s militär. und vermischte Schriften, hg. von Karl Ed. von Bülow (Lpz. 1853).

Bülow,

Friedr. Wilh., Freiherr von, Graf von Dennewitz, preuß. General, Bruder von Dietr. Adam Heinr. von Bülow, geb. 16. Febr. 1755 auf dem Familiengute Falkenberg in der Altmark, trat in seinem 14. Jahre als Junker in das Regiment von Braun und machte den Bayrischen Erbfolgekrieg mit. 1793 wurde er als Major zum militär. Begleiter des Prinzen Louis Ferdinand von Preußen ernannt, in welcher Stellung er dem Kriege bis zum Frieden von Basel [* 20] beiwohnte. Er ward dann 1795 zur ostpreuß.

Thorenburg - Thorn

Bild 15.669: Thorenburg - Thorn
* 21 Thorn.

Füsilierbrigade versetzt und erhielt 1797 ein Bataillon. Am Kriege von 1806 und 1807 nahm er unter L'Estocq teil, kämpfte bei Thorn [* 21] und Danzig, [* 22] wurde 5. Febr. 1807 bei Waltersdorf verwundet und zuletzt als Brigadier den Blücherschen Truppen in Schwedisch-Pommern zugeteilt. Er wurde 1808 Generalmajor, 1809 Brigadier der pommerschen Infanterie unter Blücher, dann der westpreußischen unter York, und als dessen Vertreter (1812) Gouverneur von Ost- und Westpreußen. [* 23] Bei Beginn des Krieges 1813 zum Generallieutenant ernannt, deckte er zunächst die Mark. An dem Treffen bei Möckern 5. April nahm nur seine Kavallerie teil, dagegen stürmte er 2. Mai Halle [* 24] und schützte durch den Sieg bei Luckau über Marschall Oudinot (4. Juni) das von den Franzosen bedrohte Berlin. Nach dem Waffenstillstande (im Aug. 1813) ward sein Korps der Nordarmee unter dem Kronprinzen von Schweden [* 25] zugeteilt und dadurch anfangs zur Unthätigkeit gezwungen.



Bülow (Hans Guido von)

Bild 53.732: Bülow (Hans Guido von) - Bülow (Ludw. Friedr. Victor Hans, Graf von)
* 28 Seite 53.732.

Gegen den Willen des Oberbefehlshabers schlug er 23. Aug. die Schlacht bei Großbeeren (s. d.), wo er Oudinot zum zweitenmal besiegte, sowie gemeinsam mit Tauenzien 6. Sept. die bei Dennewitz (s. d.), wo er den Marschall Ney überwand. Bülow rettete hierdurch Berlin und vernichtete zugleich einen beträchtlichen Teil der feindlichen Streitkräfte. Nachdem Bülow hierauf eine Zeit lang mit der Belagerung Wittenbergs beschäftigt gewesen, nahm er auch an der Schlacht bei Leipzig [* 26] rühmlichen Anteil. Von Paunsdorf und Reudnitz her vordringend, war er mit seinen Truppen 19. Okt. der erste an den Thoren Leipzigs. Er besetzte hierauf Westfalen [* 27] und befreite

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bis gegen Ende Jan. 1814 ganz Holland und Belgien, [* 29] mit Ausnahme weniger Punkte, von den Franzosen, wurde dann zu der in der Champagne kämpfenden Schlesischen Armee unter Blücher herangezogen und nahm unterwegs die Festungen La Fère und Soissons früh genug, um 9. und 10. März an der Schlacht von Laon mit seinen Truppen teilzunehmen, und schloß den Feldzug mit Erstürmung des Montmartre bei Paris. Dort ernannte ihn der König von Preußen zum General der Infanterie und erhob ihn 3. Juni 1814 unter dem Namen Bülow von Dennewitz in den Grafenstand. 1815 erhielt er den Oberbefehl über das 4. Armeekorps, brachte aber nicht ohne eigene Schuld sein Korps nicht mehr zur Schlacht von Ligny zur Stelle.

In der Schlacht bei Waterloo [* 30] 18. Juni hatte er hervorragenden Anteil an der Entscheidung. 1816 kehrte er auf seinen Posten nach Königsberg [* 31] i. Pr. als kommandierender General zurück und starb dort 25. Febr. desselben Jahres. hat auch mehrere Motetten, eine Missa und den 51. und 100. Psalm komponiert. 1822 wurde seine von Rauch gearbeitete Marmorstatue neben der Neuen Wache in Berlin aufgestellt. Seinen Namen führt seit 1889 das preuß. 55. Infanterieregiment. -

Vgl.   (von Klinkowström) General Graf Bülow von Dennewitz in den Feldzügen 1813 und 1814 (Lpz. 1843);

Varnhagen von Ense, Leben des Generals Grafen Bülow von Dennewitz (Berl. 1854).

Bülow,

Dresden

Bild 5.141a: Dresden
* 32 Dresden.

Hans Guido von, Musikdirigent und Klavierspieler, Sohn von Karl Ed. von Bülow, geb. 8. Jan. 1830 zu Dresden, [* 32] war Schüler Fr. Wiecks (Klavierspiel) und seit 1844 M. K. Eberweins (Theorie). In Stuttgart, [* 33] wo er seit 1846 das Gymnasium besuchte, ließ er sich zuerst öffentlich als Klavierspieler hören, ging 1848 nach Leipzig, um die Rechte zu studieren, und nahm bei Hauptmann nebenbei kontrapunktischen Unterricht. 1849-50 setzte er in Berlin seine jurist. Studien fort.

Inzwischen aber war in ihm der Entschluß gereift, sich der Musik als Lebensberuf zu widmen. Er begab sich zu diesem Zweck nach Zürich [* 34] zu Rich. Wagner, den er von Dresden aus kannte, und nach kurzer Wirksamkeit als Theatermusikdirektor in St. Gallen und Zürich 1851 nach Weimar [* 35] zu Liszt. Auf dem Ballenstädter Musikfest 1852 legte Bülow den Grund zu seinem Ruf. Seit 1854 nahm er seinen Wohnsitz in Berlin und wurde 1858 zum königlich preuß. Hofpianisten ernannt. Ende 1864 siedelte er, einem Rufe Rich. Wagners folgend, nach München [* 36] über, wo er seit 1867 als königl. Hofkapellmeister und Direktor der neuorganisierten königl. Musikschule wirkte.

Italien

Bild 9.53a: Italien
* 37 Italien.

Familienverhältnisse veranlaßten ihn 1869, diese Stellungen aufzugeben. Er lebte nun mehrere Jahre in Italien [* 37] (meist in Florenz), [* 38] nahm dann in noch umfänglicherer Weise als früher seine Kunstreisen wieder auf und besuchte England und 1875 die Vereinigten Staaten [* 39] von Amerika. 1878-79 war er Kapellmeister in Hannover, [* 40] 1880-85 Hofmusikintendant in Meiningen [* 41] und unternahm mit der Hofkapelle 1881-82 Konzertreisen. 1885 verließ er auch diese Stellung und wirkte dann als Dirigent von Orchesterkonzerten in Hamburg und Berlin.

B.s Ruf als Dirigent wie als Klavierspieler beruhte in erster Linie auf einer außerordentlichen Klarheit des Vortrags, auf einer scharfen, geistvollen Wiedergabe der Formen und Charaktere einer Komposition. Mit dieser Gabe hat er sowohl den Klassikern wie den neuen Meistern (unter denen er Brahms und Berlioz bevorzugt) gute Dienste [* 42] geleistet. Ein starkes Gedächtnis unterstützte sein Wirken. Als Komponist hat er sich in Orchester-, Klavier- und Vokalsachen bethätigt, welche in den Wagner-Lisztschen Kunstmaximen wurzeln. Außerdem hat er eine Reihe von klassischen Klavierstücken herausgegeben, sowie Arrangements, Klavierauszüge und Transskriptionen der Werke von Berlioz, Wagner und Liszt veranstaltet. Er starb 12. Febr. 1894 in Kairo, [* 43] wohin er sich seines Nervenleidens wegen begeben hatte. -

Vgl.   Vogel, Hans von Bülow (Lpz. 1887).

Bülow,

Genf (Stadt; Geschicht

Bild 7.92: Genf (Stadt; Geschichte der Stadt und des Kantons)
* 44 Genf.

Heinr., Freiherr von, preuß. Staatsmann, geb. 16. Sept. 1792 zu Schwerin, wuchs in den Kreisen des mecklenb. Hofadels auf, studierte in Jena-, Heidelberg und Genf [* 44] und nahm an dem Feldzuge 1813-14 m dem Walmodenschen Korps teil. Nach dem zweiten Pariser Frieden wurde er zunächst unter dem Staatsminister Wilh. von Humboldt, der zu Frankfurt a. M. die deutschen Gebietsaustausche zu erledigen hatte, beschäftigt. 1817 folgte er Humboldt, mit dessen jüngster Tochter er sich 1820 vermählte, als Gesandtschaftssekretär nach London.

Großbritannien

Bild 7.761a: Großbritannien
* 46 Großbritannien.

Als Humboldt noch in demselben Jahre wieder als Minister nach Berlin zurückkehrte, blieb Bülow, mit den Geschäften der Gesandtschaft beauftragt, in London. Nachdem er später einige Jahre im Ministerium des Auswärtigen zu Berlin namentlich Handelssachen bearbeitet hatte (u. a. die Zollverträge mit Anhalt), [* 45] ward er 1827 Gesandter zu London. Er hatte als solcher bedeutenden Anteil an den Konferenzen zu London über die Belgische und Orientalische Frage und an dem gegen Frankreichs Orientpolitik gerichteten Vertrage der vier Mächte vom 15. Juli 1840, sowie an dem Abschlusse des Handelsvertrags zwischen Großbritannien [* 46] und dem Deutschen Zollverein. Auch die öffentliche Meinung Englands für den Zollverein zu gewinnen war er eifrig bemüht. Zu Anfang 1841 ging er als preuß. Gesandter an den Bundestag zu Frankfurt a. M., wurde aber schon 2. April 1842 an Stelle des Grafen von Maltzan als Staatsminister mit der Verwaltung der auswärtigen Angelegenheiten beauftragt. Bülow trat 1845 aus dem Ministerium, zog sich nach Tegel zurück und starb 6. Febr. 1846 zu Berlin.

Bülow,

Karl Ed. von, Schriftsteller, geb. 17. Nov. 1803 zu Berg vor Eilenburg, [* 47] dem Gute seiner Eltern, studierte in Leipzig und lebte seit 1828 zu Dresden der Litteratur und Poesie, mit Elisa von der Recke und Tieck befreundet. Seit 1842 befand er sich auf Reisen in Italien, hielt sich in Stuttgart und bei Tieck in Berlin auf, bis ihn die polit. Verhältnisse 1849 bestimmten, nach dem Schlosse Ötlishausen im Thurgau überzusiedeln. Hier starb er 16. Sept. 1853. Seinen litterar. Ruf begründete das «Novellenbuch» (4 Bde., Lpz. 1834-36),

das 100 Novellen, nach alten italienischen, spanischen, französischen, englischen, lateinischen und deutschen bearbeitet, enthält, und an das sich ein «Neues Novellenbuch» (Braunschw. 1841) sowie eigene «Novellen» (3 Bde., Stuttg. 1846-48) und «Eine allerneueste Melusine» (Frankf. 1849) anschlossen. Alle diese Schriften bekunden Bülow als Romantiker. Verdienstlich sind auch seine zahlreichen Ausgaben, darunter «H. von Kleists Leben und Briefe» (Berl. 1848),

«Dietrich von B.s militär. und vermischte Schriften» (mit W. Rüstow, Lpz. 1853) und die interessante Selbstbiographie des schweiz. Webers Ulrich Bräker («Der arme Mann im Tockenburg», ebd. 1852).

Bülow,



Bülow (Margarete von)

Bild 53.733: Bülow (Margarete von) - Bulthaupt
* 48 Seite 53.733.

Ludw. Friedr. Victor Hans, Graf von, preuß. Staatsmann, geb. 14. Juli 1774 zu

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Essenroda bei Braunschweig, [* 49] dem Stammgute seines Vaters, besuchte von 1788 bis 1790 die Ritterakademie zu Lüneburg [* 50] und dann bis 1794 die Universität zu Göttingen. Durch seinen Verwandten, den nachmaligen preuß. Staatskanzler Fürsten von Hardenberg, wurde er zunächst bei der Kammer zu Bayreuth [* 51] als Referendar und 1796 als Assessor angestellt und nach dessen Berufung nach Berlin 1801 als Kriegs- und Domänenrat beim Generaldirektorium ebenfalls dorthin versetzt. 1804 kam er als Kammerpräsident nach Magdeburg. [* 52]

Nach dem Abschlüsse des Tilsiter Friedens (1807) wurde er bei der Bildung des Staatsrats im neuerrichteten Königreich Westfalen als Mitglied desselben nach Cassel berufen und 1808 zum Finanzminister ernannt. Unter den schwierigsten Verhältnissen organisierte er das System und die Verwaltung der Steuern und war mit vielem Geschick bemüht, den namentlich durch Napoleons maßlose Forderungen zerrütteten Finanzen Ordnung und Festigkeit [* 53] zu verleihen. In Anerkennung dessen erhob ihn König Jérôme in den Grafenstand, den 1816 auch der König von Preußen bestätigte.

Schlesien

Bild 14.512a: Schlesien
* 54 Schlesien.

Jedoch infolge von Intriguen seiner Gegner wurde er als deutsch-patriotischer Gesinnungen verdächtig 7. April 1811 seines Amtes entlassen und lebte von da an auf seinem Gute Essenroda, bis ihn der König von Preußen gegen Ende 1813 auf Hardenbergs Vorschlag zum Staats-und Finanzminister ernannte. Als ehemaliger westfäl. Beamter hatte er von vornherein hier eine ungünstige Stellung. Daß er Ersparungen erstrebte durch Schwächung der Wehrverfassung, steigerte die Gegnerschaft gegen ihn, und seine Finanzpläne fanden 1817 entschiedene Ablehnung im Staatsrate. Er trat zurück und übernahm das für ihn neuerrichtete Ministerium des Handels und der Gewerbe nebst dem Baudepartement. Als darauf 1825 das Ministerium des Handels und der Gewerbe mit dem Ministerium des Innern verbunden wurde, übertrug ihm der König das Oberpräsidium von Schlesien. [* 54] Bülow starb jedoch bald darauf 11. Aug. 1825 im Bade zu Landeck.

Bülow,

Margarete von, Novellistin, geb. 23. Febr. 1860 zu Berlin, verbrachte ihre Kindheit teils in Thüringen, teils in Smyrna, wo ihr Vater preuß. Konsul war. Früh zu Selbständigkeit entwickelt, lebte sie 1876-78 mit der Familie in England, seit 1881 in Berlin, wo sie 2. Jan. 1884 beim Versuche, einen beim Eislauf eingebrochenen Knaben zu retten, im Rummelsburger See ertrank. Sie schrieb «Novellen» (Berl. 1885; mit Vorwort von Julian Schmidt),

«Neue Novellen» (ebd. 1890),

die Erzählungen «Jonas Briccius» (Lpz. 1886),

«Herr im Hause» (Münch. 1886) und «Aus der Chronik derer von Riffelshausen» (Lpz. 1887).