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Burlesk | eLexikon | Theologie - Kirchenhistoriker - Aesthetik

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Burketown - Burlington

Bild 53.773: Burketown - Burlington (Städte)
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Burlesk(vom ital. burla, "Spott") unterscheidet sich vom Komischen überhaupt dadurch, daß / 210
Burlesk _2(die Burleske, von ital. burla, "Schwank") ist eine Komik niedern Grades, anwendbar / 220

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Burlesk

430 Wörter, 3'063 Zeichen

Theologie — Kirchenhistoriker — Aesthetik

Burlesk

(die Burleske, von ital. burla, «Schwank») ist eine Komik niedern Grades, anwendbar auf alle darstellenden Künste außer der Architektur. Künstlerischen Wert hat das Burleske in der Litteratur vornehmlich dann, wenn es zugleich satir. Charakter trägt; die gesucht burlesken Gedichte Bürgers von Zeus [* 2] und Europa [* 3] u. dgl. stehen, weil sie der Satire entbehren und in ihnen vorwiegend das Behagen am rein Cynischen nach Ausdruck ringt, nicht eben hoch. Ein geeignetes Feld findet das Burleske in der Travestie (s. d.), wo es falsches Pathos oder krankhafte Überschwenglichkeit geißelt.

Jean Paul fordert für die Travestie den Vers, wenn auch nur den Knüttelvers; das Metrum erhebt in eine höhere Welt. Schon bei den Griechen fand das Burleske künstlerische Ausbildung in der Batrachomyomachie (s. d.), vor allem in Aristophanes. Plumper, aber noch unmittelbarer dem Volksgemüt entspringend, erscheint es bei den Römern (Plautus). Meister der Burleske sind die Italiener mit dem Buffo der Volksbühne und mit der Kunstform der Epik und Lyrik, die von Berni (s. d.) ausging, später besonders im Drama Goldoni und C. Gozzi. Ähnlich ist die Entwicklung des Burlesken bei den Franzosen, deren Hauptvertreter Scarron ist. Bei den Deutschen, die schon im 15. (Fastnachtspiele) und 16. Jahrh. (Fischart) Bemerkenswertes leisteten, haben sich namentlich Abraham a Santa Clara und Seb. Sailer, bei den Dänen Holberg im Burlesken ausgezeichnet. -

Vgl.   Flögel, Geschichte des Burlesken (Lpz. 1794).