Busch | eLexikon | Litteratur - Deutsche Literatur - Neuere Dichtung seit 1500
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Busada - Busch
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7 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Busch | 1) Hermann von dem (Hermannus Buschius Pasiphilus), Humanist, geb. 1468 auf Sassenburg in Westfalen / 1465 |
Busch _2 | # Clemens Aug., Diplomat, geb. 20. Mai 1834 zu Köln, studierte in Bonn und Berlin neben den Rechts- / 211 |
Busch _3 | # Emil, Optiker und Industrieller, geb. 6. Aug. 1820 zu Berlin als Enkel des Predigers Joh. Heinr. / 185 |
Busch _4 | # Johannes, Klosterreformator, geb. im Anfang des J. 1400 zu Zwolle, trat 1417 ins Kloster Windesheim / 178 |
Busch _5 | # Jul. Herm. Moritz, Publizist, geb. 13.Febr. 1821 zu Dresden, studierte 1842‒47 in Leipzig / 545 |
Busch _6 | # Wilh., Chirurg, geb. 5. Jan. 1826 zu Marburg, studierte zu Berlin 1844‒48 Medizin, nahm 1848 / 104 |
Busch _7 | # Wilh., humoristischer Zeichner und Dichter, geb. 15. April 1833 zu Wiedensahl in Hannover, besuchte / 105 |
Busch
3 Seiten, 2'793 Wörter, 20'178 Zeichen
Litteratur — Deutsche Literatur — Neuere Dichtung seit 1500
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Titel
Elemente zu Busch:1) Hermann von dem (Hermannus Buschius Pasiphilus), Humanist
2) Emil, Industrieller, geb. 6. Aug. 1820 zu Berlin als Enkel des Predigers Duncker
3) Moritz, Publizist, geb. 13. Febr. 1821 zu Dresden
4) Wilhelm, Mediziner, geb. 5. Jan. 1826 zu Marburg
5) Wilhelm, Zeichner, geb. 15. April 1832 zu Wiedensahl
6) Klemens August, Unterstaatssekretär im auswärtigen Amt
[3.684] Büsch Johann Georg
Busch,
Westfalen
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* 2
Westfalen.1) Hermann von dem (Hermannus Buschius Pasiphilus), Humanist, geb. 1468 auf Sassenburg in Westfalen [* 2] aus ritterlichem Geschlecht, widmete sich früh unter Rudolf v. Langen in Münster [* 3] und Alexander Hegius in Deventer dem Studium der Wissenschaften, hielt sich 1486-91 mit Langen in Italien [* 4] auf, wo er sich eine gediegene Kenntnis und eine große Gewandtheit im Gebrauch der lateinischen Sprache [* 5] aneignete, studierte dann noch in Paris [* 6] und Köln [* 7] und durchzog darauf mehrere Jahre lang die Städte und Universitäten Norddeutschlands als humanistische Wanderlehrer, indem er mit Begeisterung das klassische Altertum pries und die Anhänger der alten Schule bekämpfte. In Leipzig [* 8] hielt er sich 1503-1507 auf und ging 1508 nach Köln, wo er mit den Dominikanern und ihrem Haupt Ortuinus Gratius in heftigen Streit geriet, für Reuchlin Partei nahm und wohl auch an den »Epistolae obscurorum virorum« sich beteiligte.
Hessen
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* 9
Hessen.Der Reformation schloß er sich sofort an und war mit Hutten eng befreundet. 1526 ward er vom Landgrafen Philipp von Hessen [* 9] an die Universität Marburg [* 10] berufen, wo er die Klassiker erklärte. Er starb im April 1534 in Dülmen. Von seinen durch edle Sprache und kernigen Inhalt ausgezeichneten Schriften sind drei Bücher Epigramme, die Satire »Oestrum«, »Florae« (ein Lobgedicht auf Köln) und besonders »Vallum humanitatis« (1518), eine vortreffliche Verteidigung der humanistischen Studien, zu nennen.
Vgl. Liessem, Herm. van dem Busche (Köln 1884 ff.)
Busch
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* 14
Seite 3.683.2) Emil, Industrieller, geb. 6. Aug. 1820 zu Berlin [* 11] als Enkel des Predigers Duncker (gest. 1843), des Begründers der optischen Industrie in Rathenow, [* 12] welcher daselbst 1800 die erste Fabrik für Brillengläser, Brilleneinfassungen und Linsen errichtete und dieselbe 1824 seinem Sohn Eduard Duncker übergab. Dieser erweiterte die Fabrik bedeutend und bestimmte, da er kinderlos war, seinen Neffen Emil Busch zum Nachfolger. Letzterer hatte bis 1845 seine wissenschaftliche, technische und kaufmännische Ausbildung absolviert, und nachdem er die Fabrik übernommen, gelang es ihm, die ganze Fabrikationsweise umzugestalten und die Zahl der Branchen erheblich zu vermehren. Der Handbetrieb wurde durch Dampfbetrieb ersetzt, und zu Hauptzweigen der Fabrikation entwickelten sich allmählich eine ganze Reihe von Artikeln, wie Brillen, Lupen, Mikroskope, [* 13] Fernrohre, Operngläser und photographische Objektive. Von letztern wurden mehrere Gattungen, wie das Pantoskop, das Universaltriplet und ein neues, für alle Zwecke, namentlich aber für Porträtaufnahmen, geeignetes ¶
mehr
Objektiv, von Busch erfunden und konstruiert. Die Fabrik (seit 1872 im Besitz einer Aktiengesellschaft) liefert die Rekognoszierungstuben und Doppelfernrohre für die preußische Armee, in welcher auch die leichten Militär-Doppelperspektive sehr verbreitet sind. Die zwölfgläserigen Operngläser stehen bis jetzt unübertroffen da.
3) Moritz, Publizist, geb. 13. Febr. 1821 zu Dresden, [* 15] studierte in Leipzig Theologie und Philosophie, widmete sich aber seit 1847 ganz der Schriftstellerlaufbahn, redigierte die »Novellenzeitung« und übersetzte verschiedene Romane von Dickens und Thackeray. Der radikalen Partei angehörig, dabei entschieden von der nationalen Idee erfüllt, empfand er den Niedergang der 1848 erweckten Hoffnungen so tief, daß er 1851 nach den Vereinigten Staaten [* 16] auswanderte. Nachdem er einen großen Teil der atlantischen und westlichen Staaten bereist und sich vorzüglich in Ohio aufgehalten, kehrte er indes schon 1852, vielfach enttäuscht in seinen Erwartungen, in die Heimat zurück.
Amerikanische Völker
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* 17
Amerika.Resultate des Aufenthalts in Amerika [* 17] waren die »Wanderungen zwischen Hudson und Mississippi« (Stuttg. 1853, 2 Bde.) und das Büchlein »Die Mormonen« (Leipz. 1857). Im J. 1853 bereiste er im Auftrag einer Gesellschaft von Patrioten die Elbherzogtümer sechs Monate, um deren Sache dann in den »Schleswig-hosteinischen Briefen« ^[richtig: »Schleswig-holsteinischen Briefen«] (Leipz. 1854, 2 Bde.) und in zahlreichen Aufsätzen in Zeitschriften zu führen. Später unternahm er im Auftrag des Österreichischen Lloyd mehrere Reisen in die Levante. 1857 war er in Ägypten [* 18] und Nubien, das Jahr darauf in Griechenland, [* 19] 1859 in Palästina, [* 20] Syrien, Kleinasien, der europäischen Türkei, [* 21] Rumänien [* 22] und Ungarn. [* 23]
Früchte dieser Reisen waren unter andern: »Eine Wallfahrt nach Jerusalem« [* 24] (3. Aufl., Leipz. 1881);
»Bilder aus dem Orient« (Triest [* 25] 1862) und »Bilder aus Griechenland« (das. 1863),
beide mit Stahlstichen von A. Löffler;
ferner Reisehandbücher für die Türkei, für Ägypten und für Griechenland für den Verlag des Lloyd in Triest.
Dienstbarkeit - Dienst
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* 26
Dienste.Seit 1856 beteiligte er sich an der Redaktion der »Grenzboten«, die er von 1859 bis zum Ausbruch des schleswig-holsteinischen Kriegs selbständig führte. 1864 trat er in die Dienste [* 26] des Herzogs Friedrich von Augustenburg, dessen Sache er von Kiel [* 27] aus in der Presse [* 28] verteidigte, bis er sich überzeugte, daß der Herzog der nationalen Idee auch nicht das notwendigste Opfer bringen wollte. Im Januar 1865 seinen Abschied nehmend, kehrte er nach Leipzig zurück, wo er die Redaktion der »Grenzboten« von neuem übernahm und bis kurz vor dem Ausbruch des deutschen Kriegs führte. Ein entschiedener Anhänger der Politik Bismarcks, war er dann 1866 und 1867 während des Übergangsjahrs als Adlatus für die Presse in der Umgebung des Freiherrn v. Hardenberg in Hannover [* 29] thätig und stellte seine Erfahrungen während dieser Zeit in der Schrift »Das Übergangsjahr in Hannover« (Leipz. 1868) zusammen.
Versalien - Versandste
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* 30
Versailles.Nach Leipzig zurückgekehrt, veröffentlichte er die Bearbeitung von Lenormants »Urgeschichte des Orients« (2. Aufl., Leipz. 1872, 3 Bde.) und eine »Geschichte der Mormonen« (das. 1870). Im Januar 1870 in das Preßbüreau des auswärtigen Amtes zu Berlin berufen, begleitete er den Reichskanzler in den Krieg gegen Frankreich und verblieb, mit ihm von Versailles [* 30] zurückgekehrt, noch bis zum März 1873 in jener Stellung, die er dann aufgab, um die Redaktion des »Hannoverschen Kuriers« zu übernehmen. 1878 siedelte er dauernd nach Berlin über, von wo aus er namentlich in den politischen Artikeln der »Grenzboten« die neuesten politischen und nationalökonomischen Gedanken des Reichskanzlers vertritt.
Selbständig erschienen von Busch noch: »Zur Geschichte der Internationale« (Leipz. 1872);
»Amerikanische Humoristen« (Übertragungen von Romanen Aldrichs, Mark Twaines, Bret Hartes u. a., das. 1875 ff.);
die kulturhistorischen Schriften: »Deutscher Volkshumor« (das. 1877),
»Deutscher Volksglaube« (das. 1877),
»Die gute alte Zeit« (das. 1878, 2 Bde.),
»Wunderliche Heilige. Religiöse und politische Geheimbünde« (Hannov. 1879);
ferner »Graf Bismarck und seine Leute während des Kriegs mit Frankreich. Nach Tagebuchsblättern« (Leipz. 1878, 2 Bde.; 6. Aufl. 1884);
»Neue Tagebuchsblätter« (das. 1879) und »Unser Reichskanzler« (das. 1884).
Schleswig - Schleswig-
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* 31
Schleswig.4) Wilhelm, Mediziner, geb. 5. Jan. 1826 zu Marburg, studierte seit 1844 in Berlin Medizin und wurde durch Joh. Müller, dessen Assistent er während 2½ Jahren war, den vergleichend-anatomischen Studien zugewendet. Er nahm 1848 an dem Feldzug in Schleswig [* 31] als Kompaniechirurgus teil, widmete sich unter Langenbecks Einfluß der Chirurgie, machte 1849 und 1850 wissenschaftliche Reisen nach England, Frankreich und Wien, [* 32] unternahm auch vergleichend-anatomische Studien an der Seeküste, wurde 1851 Assistenzarzt in Langenbecks Klinik, habilitierte sich 1851 als Privatdozent in Berlin und folgte 1855 einem Ruf als Professor der Chirurgie und Direktor der chirurgischen Klinik nach Bonn. [* 33] Er machte als konsultierender Generalarzt den Krieg von 1866 in Böhmen, [* 34] 1870/71 in Frankreich mit und starb 24. Nov. 1881 in Bonn. Seine ersten Arbeiten waren der vergleichenden Anatomie gewidmet, die spätern betreffen besonders die Mechanik der chirurgischen Krankheiten;
sie behandeln unter anderm den Einfluß des Gelenkmechanismus bei Entzündungen und Verrenkungen, die Mechanik der Brucheinklemmungen, Schußverletzungen etc. Er schrieb: »Über das Gehirn [* 35] der Selachier« (Berl. 1848);
»Beobachtungen über die Entwickelung wirbelloser Seetiere« (das. 1851);
»Chirurgische Beobachtungen, gesammelt in der Klinik zu Berlin« (das. 1854) und »Lehrbuch der Chirurgie« (das. 1857-70, 3 Bde.).
Düse - Düsseldorf
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* 36
Düsseldorf.5) Wilhelm, Zeichner, geb. 15. April 1832 zu Wiedensahl (Hannover), erhielt bei seinem Oheim, einem hannöverschen Landgeistlichen, seine erste Erziehung, besuchte, ursprünglich zum Ingenieur bestimmt, vier Jahre lang die polytechnische Schule in Hannover, dann die Akademien von Düsseldorf, [* 36] Antwerpen [* 37] und München. [* 38] 1859 zeichnete er für die »Fliegenden Blätter« seine ersten Bilderbogen. Später folgten: »Rabennest«, »Die beiden Enten«, [* 39] »Der Schnuller«, »Das naturgeschichtliche Alphabet«, »Die bösen Buben von Korinth« [* 40] etc. Den Glanzpunkt bildeten zu Anfang der 60er Jahre: »Max und Moritz« und »Hans Huckebein«.
Büsch - Büsching
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* 42
Seite 3.684.Polemisch sind die in Buchform erschienenen: »Der heil. Antonius von Padua«, [* 41] »Die fromme Helene«, »Pater Filucius«. Busch besitzt sprühenden Witz und beißende Satire und versteht es, durch bloße Umrisse Charaktere und Situationen meisterhaft zu karikieren. Seine spätern Publikationen (»Der Geburtstag«, »Dideldumdei« etc.) sind hinter den ersten jedoch erheblich zurückgeblieben, da er sich als Zeichner in eine rohe Formlosigkeit verloren hat. Den oft höchst gelungenen Text verfertigt Busch selbst. Seine Werke erfreuen sich einer ungeheuern Verbreitung; mehrere, wie »Max und Moritz« etc., sind in fremde Sprachen übersetzt. Die »Bilderbogen« erschienen gesammelt München 1875. Busch lebt jetzt in seinem Geburtsort als passionierter Bienenzüchter. ¶
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6) Klemens August, Unterstaatssekretär im auswärtigen Amt, geb. 20. Mai 1834 zu Köln, studierte in Bonn und Berlin neben den Staats- und Rechtswissenschaften orientalische Sprachen, bildete sich seit 1861 als Attaché der preußischen Gesandtschaft in Konstantinopel [* 43] zum Dragoman aus, ward zuletzt erster Dragoman derselben, 1872 als Legationsrat und Konsul der deutschen Botschaft in Petersburg [* 44] beigegeben und 1874 zum vortragenden Rat im auswärtigen Amte des Deutschen Reichs ernannt.
Nachdem er 1877 kurze Zeit Geschäftsträger in Konstantinopel gewesen, 1878 als Sekretär [* 45] am Berliner Kongreß [* 46] teilgenommen und 1879 einige Monate das deutsche Generalkonsulat in Pest verwaltet hatte, ward er 1881 zum Wirklichen Geheimen Legationsrat und Unterstaatssekretär des auswärtigen Amtes befördert. Nachdem er in dieser Stellung und als Vertreter des Staatssekretärs bei verschiedenen Anlässen, wie bei der Congokonferenz, dem Reiche große Dienste geleistet, ward er 1885 zum Gesandten in Bukarest [* 47] ernannt.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Bürzeldrüse - Busch (J
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* 48
Seite 53.786.Busch,
Clemens Aug., Diplomat, geb. 20. Mai 1834 zu Köln, studierte in Bonn und Berlin neben den Rechts- und Staatswissenschaften orient. Sprachen, wurde 1861 der preuß. Gesandtschaft in Konstantinopel attachiert, um für den Dragomanatsdienst ausgebildet zu werden, und hatte dort während elfjähriger amtlicher Thätigkeit, zuletzt als erster Dragoman, vielfache Gelegenheit, sich mit den polit. und allgemeinen Verhältnissen der Levante bekannt zu machen. 1872 wurde er Legationsrat und Konsul bei der deutschen Botschaft in Petersburg, bis er 1874 als vortragender Rat in das Auswärtige Amt berufen wurde.
Auch hier wurde er vorzugsweise mit den orient. Angelegenheiten beschäftigt, ging 1877 auf kurze Zeit als Geschäftsträger nochmals nach Konstantinopel und nahm später als Sekretär an den Arbeiten des Berliner Kongresses teil. 1879 verwaltete er einige Monate das deutsche Generalkonsulat in Pest, kehrte 1880 nach Berlin zurück, wo er als Sekretär der Konferenz zur Regulierung der griech. Grenzfrage wirkte. 1881 wurde er zum Wirkl. Geh. Legationsrat und Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amte ernannt. In demselben Jahre wurde er mit einer vertraulichen Mission bei der Kurie beauftragt, die den Ausgangspunkt der Wiederanknüpfung der diplomat. Beziehungen bildete. In Vertretung des Reichskanzlers präsidierte er 1884-85 in den meisten Sitzungen der Kongo-Konferenz in Berlin. 1885 ging er als Gesandter nach Bukarest, in gleicher Eigenschaft 1888 nach Stockholm, [* 49] 1892 nach Bern. [* 50]
Busch,
Emil, Optiker und Industrieller, geb. 6. Aug. 1820 zu Berlin als Enkel des Predigers Joh. Heinr. Aug. Duncker, des Begründers der optischen Industrie in Rathenow im J. 1800, übernahm, nachdem er 1840 in die optische Industrieanstalt seines Onkels Ed. Duncker eingetreten war, 1. April 1845 diese Anstalt. Seine photogr. Objektive sind von vorzüglicher Güte. Den ersten großen Erfolg in der photogr. Optik erzielte er 1853-55 durch Beseitigung der Differenz zwischen dem optischen und chem. Brennpunkte der photogr.
Pflanzenvariationen (S
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* 51
Porträte.Objektive. Er erfand dann das photogr. Pantoskopobjektiv zur Aufnahme von Landschaften und Interieurs, das bei größter Schärfe und perspektivischer Treue des Bildes ein Gesichtsfeld von 90 Grad wiedergiebt, während die bis dahin gebräuchlichen kaum die Hälfte desselben erreichten, sowie das photogr. Universal-Triples-Objektiv für Porträte, [* 51] Landschaften, Reproduktionen u. s. w. Auf seine Veranlassung wurden die Doppelfeldstecher seiner Fabrik in die preuß. Armee eingeführt, was wiederum deren Einführung in auswärtige Armeen bewirkte. Die zwölfgläserigen Operngläser stehen noch unübertroffen da. 1872 verkaufte Busch seine Anstalt, die hinsichtlich der in ihr betriebenen optischen Branchen von der größten Vielseitigkeit ist, an eine Aktiengesellschaft, in deren Direktion er selbst eintrat. Busch starb 1. April 1888.
Busch,
Busch (Jul. Herm. Mori
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* 52
Seite 53.787.Johannes, Klosterreformator, geb. im Anfang des J. 1400 zu Zwolle, trat 1417 ins Kloster Windesheim ein, ward daselbst 1419 Kanonikus und 1434 Sakristan. Windesheim bildet den ¶
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Ausgangspunkt für eine gründliche Reformation der Klöster, die von den Brüdern des gemeinsamen Lebens (s. d.) angeregt und für die auch Busch thätig war. Mit Johann von Hagen [* 53] stiftete er sodann die Bursfelder Kongegration (s. d.), wurde 1440 Prior zu Sulta bei Hildesheim, [* 54] 1445 Propst zu Neuwerke bei Halle, [* 55] kehrte später nach Sulta zurück, wo er 1479 starb. Um 1456 verfaßte er u. d. T «Liber de viris illustribus» eine Darstellung des reformierten Klosterlebens mit Biographien der hervorragendsten Männer, 1456 das «Liber de origine modernae devotionis», welche beiden Schriften mit B.s Übersetzung der «Epistola de passione Christi» des Priors Voß das sog. «Chronicon Windeshemense» bilden (hg. von Rosweyde, Antw. 1621; neuerdings in «Geschichtsquellen der Provinz Sachsen», [* 56] Bd. 19, verbessert von Grube, Halle 1887). In den letzten Jahren schrieb Busch die Geschichte seiner reformatorischen Thätigkeit in den «Libri Ⅳ de reformatione monasteriorum quorundam Saxoniae». – Vgl.Grube, J. Busch, Augustinerpropst zu Hildesheim (Freib. i. Br. 1884).
Busch,
Gotenburg - Gotha
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* 57
Gotha.Jul. Herm. Moritz, Publizist, geb. 13. Febr. 1821 zu Dresden, studierte 1842‒47 in Leipzig Theologie und Philosophie. Radikal und eifrig national gesinnt, sah er sich durch die Reaktion nach 1849 so enttäuscht, daß er 1851 nach den Vereinigten Staaten auswanderte. 1852 kehrte er nach Leipzig zurück mit Erfahrungen, die ihn von seinen republikanischen Ansichten abbrachten. Aus Beobachtung des nordamerik. Kulturlebens stammen «Wanderungen zwischen Hudson und Mississippi» (2 Bde., Stuttg. 1853). 1853 unternahm er, von einer patriotischen Gesellschaft in Gotha [* 57] beauftragt, eine sechsmonatige Informationsreise durch die Elbherzogtümer und schilderte in seinen «Schleswig-Holsteinischen Briefen» (2 Bde., Lpz. 1856) deren Zustände, ihr Recht warm vertretend. 1856‒59 besuchte er für den Österreichischen Lloyd in Triest dreimal das Morgenland.
Ergebnisse dieser Ausflüge waren Reisehandbücher für den Verlag genannten Instituts: «Ägypten» (1858),
«Griechenland» (1859) und «Die Türkei» (3. Aufl., Triest 1881);
ferner: «Eine Wallfahrt nach Jerusalem» (3. Aufl., Lpz. 1881),
«Bilder aus dem Orient» (Triest 1862; französisch 1865) und «Bilder aus Griechenland» (Triest 1863; französisch 1870; italienisch 1872).
Seit 1857 beteiligte er sich an der Leitung der «Grenzboten» unter Gust. Freytag und Julian Schmidt; seit 1859 leitete er das Blatt [* 58] selbständig, nach der polit. Seite gemäßigt liberal. Im Frühjahr 1864 trat er in Dienst des Herzogs Friedrich von Augustenburg, um von Kiel aus dessen und der Elbherzogtümer Sache gegen die Dänen zu verteidigen. Als ihm der Herzog und seine Räte nicht ausschließlich nationale Fragen zu verfechten schienen, nahm Busch im Febr. 1865 den Abschied und kehrte, Bismarcks Politik zugewandt, nach Leipzig zurück, wo er von neuem die «Grenzboten» bis kurz vor dem Ausbruche des Krieges von 1866 redigierte, auch für die «Preußischen Jahrbücher» thätig war. Von Sommer 1866 bis Herbst 1867 beeinflußte Busch als Beigeordneter des Civilkommissars von Hardenberg die Presse Hannovers, worauf er nach Leipzig zurückging und die Schrift «Das Übergangsjahr in Hannover» (Lpz. 1868) veröffentlichte, der «Der gerechte und vollkommene Austernesser» (Hannov. 1868) folgte. Er bearbeitete Lenormants «Manuel d’histoire ancienne de l’Orient» als «Urgeschichte des Orients» (3 Bde., Lpz. 1869; 2. Aufl. 1871‒72) und schrieb eine «Geschichte der Mormonen» (ebd. 1870). Im Febr. 1870 wurde er ins Auswärtige Amt zu Berlin berufen, um aus unmittelbarem Verkehr mit dem Bundeskanzler dessen Gedanken in der Presse zu verbreiten, und begleitete diesen in den Feldzug nach Frankreich. Ostern 1873 vertauschte er diese Stellung mit der Leitung des «Hannoverschen Couriers», kehrte 1875 nach Leipzig zurück und schrieb hier eine Anzahl kompilatorischer kulturhistor. Werke: «Deutscher Volkshumor» (Lpz. 1877),
«Deutscher Volksglaube» (ebd. 1877),
«Die gute alte Zeit» (2 Bde., ebd. 1878) und «Wunderliche Heilige. Religiöse und polit. Geheimbünde und Sekten» (ebd. 1879);
auch übertrug er amerik.
Schriftsteller für die Sammlungen «Amerik. Humoristen» und «Amerik. Novellisten» (ebd. 1875‒78). Seinen größten Erfolg errang er durch das nach Tagebuchblättern verfaßte Buch «Graf Bismarck und seine Leute während des Kriegs mit Frankreich» (2 Bde., Lpz. 1878; 7. Aufl. 1889),
das in sechs Monaten fünf Auflagen erlebte und in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Busch kehrte 1878 nach Berlin zurück, wo er von neuem eng vertraut mit Fürst Bismarck verkehrte und sich lebhaft an den «Grenzboten» beteiligte, in denen er mit Entschiedenheit die Tagespolitik des Kanzlers bis zu dessen Entlassung (März 1890) vertrat; eine Ergänzung des genannten Buches bilden die geistvollen, von warmer Begeisterung für Bismarck erfüllten Schriften «Neue Tagebuchsblätter» (Lpz. 1879) und «Unser Reichskanzler» (2 Bde., ebd. 1884; Volksausgabe 1888).
Busch,
Schleswig-Holstein
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* 59
Schleswig-Holstein.Wilh., Chirurg, geb. 5. Jan. 1826 zu Marburg, studierte zu Berlin 1844‒48 Medizin, nahm 1848 am Feldzug in Schleswig-Holstein [* 59] als freiwilliger Unterarzt teil, bereiste dann 2 Jahre England, Frankreich, Spanien, [* 60] Algier und Österreich, [* 61] wurde 1851 klinischer Assistent Langenbecks in Berlin und 1855 ord. Professor der Chirurgie und Direktor der chirurg. Klinik in Bonn. Während der Feldzüge von 1866 und 1870‒71 war Busch als konsultierender Generalarzt thätig. Er starb 24. Nov. 1881 zu Bonn. Busch schrieb «Beobachtungen über Anatomie und Entwicklung einiger wirbellosen Seetiere» (Berl. 1851),
«Chirurg. Beobachtungen, gesammelt in der chirurg. Universitätsklinik zu Berlin» (ebd. 1854),
«Lehrbuch der Chirurgie» (2 Bde., ebd. 1857‒69).
Busch,
Wilh., humoristischer Zeichner und Dichter, geb. 15. April 1833 ^[richtig: 1832] zu Wiedensahl in Hannover, besuchte die Polytechnische Schule in Hannover und die Akademien zu Düsseldorf, Antwerpen und München und lebt jetzt meist in seinem Geburtsorte. Seine ersten Zeichnungen brachten 1859 die «Fliegenden Blätter». Sehr verbreitet sind B.s «Münchener Bilderbogen» und eine Reihe von Humoresken, zu denen er auch die drolligen Texte dichtete: «Max und Moritz», «Hans Huckebein, der Unglücksrabe», «Der heil. Antonius von Padua», «Die fromme Helene», «Pater Filucius», «Eduards Traum». Sie erschienen in ungezählten Auflagen und wurden 1887 gesammelt u. d. T. «Humoristischer Hausschatz» herausgegeben. Busch ist der unerreichte Komiker unter den deutschen Zeichnern.