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Calame | eLexikon | Bildende Künste - Malerei - Franzosen

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Calamagrostis - Calamu

Bild 3.729: Calamagrostis - Calamus
Seite 3.729.
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4 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Calame(spr. -lam), Alexandre, schweizer. Maler, geb. 28. Mai 1810 als Sohn eines geschickten Marmorarbeite / 390
Calame _2(spr. kalám), Jean Baptiste Arthur, Landschaftsmaler, geb. 1843 zu Genf, Sohn des berühmten / 73
CALAME(BOIS DE LA) (Kt. Waadt, Bez. Grandson). 1200-1474 m. Wald von 200 ha Fläche und Hof, am NO.-Hang / 30
Calame(spr. kalahm), Alexandre, schweiz. Landschaftsmaler, geb. 28. Mai 1810 zu Veven als Sohn eines / 231

Seite 3.729

Calame

724 Wörter, 4'955 Zeichen

Bildende Künste — Malerei — Franzosen

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Calame

Schweiz

Bild 14.746a: Schweiz
* 2 Schweiz.

(spr. -lam), Alexandre, schweizer. Maler, geb. 28. Mai 1810 als Sohn eines geschickten Marmorarbeiters zu Vevey. Da der Vater sein Vermögen verlor, konnte sich Calame nicht der Kunst widmen, sondern mußte mit 15 Jahren in ein Bankgeschäft eintreten. Als sein Vater bald darauf bei einem Bau verunglückte und infolgedessen starb, war der junge Calame genötigt, seine Mutter zu erhalten. In seinen Mußestunden begann er sich im Zeichnen zu üben und kleine Ansichten der Schweiz [* 2] zu kolorieren. Im J. 1829 ermöglichte es ihm sein Brotherr, der Bankier Diodati, bei dem Landschaftsmaler Diday Unterricht zu nehmen, und nach wenigen Monaten entschloß er sich, ganz der Kunst sich zu widmen.

Seit 1835 begann er die Ausstellungen von Paris [* 3] und Berlin [* 4] mit seinen schweizerischen Alpen- und Waldlandschaften zu beschicken, welche sich schnell, besonders in Deutschland, [* 5] großen Beifall erwarben, obwohl Calame mehr Zeichner als Kolorist war. Im J. 1842 ging er nach Paris und stellte hier seinen Montblanc, die Jungfrau, den Brienzer See, den Monte Rosa und Mont Cervin aus. 1844 begab er sich nach Italien [* 6] und brachte aus Rom und [* 7] Neapel [* 8] zahlreiche Bilder mit, darunter die Ruinen von Pästum (im städtischen Museum zu Leipzig). [* 9] Er zeigte darin, daß er auch die italienische Natur in ihrer Eigentümlichkeit aufzufassen vermochte; aber sein Spezialgebiet blieb doch die Alpenlandschaft.

Die Sonne

Bild 15.20a: Die Sonne
* 10 Sonne.

Die Gletscher, die smaragdgrünen, weißschäumenden Bergwasser, die vom Sturm zersplitterten Bäume und das gepeitschte Gewölk, die vielfarbigen Felsengebilde, bald halb von Nebeln verschleiert, bald in den Strahlen der Sonne [* 10] erglänzend, sind die Gegenstände, die er mit großer Naturtreue, wenn auch mit einer gewissen Glätte, zur Darstellung zu bringen wußte. Wir nennen aus ihrer Zahl noch den Handeckfall (Bern), [* 11] aus dem Berner Oberland, aus Tirol, [* 12] den Vierwaldstätter See, den Waldsturm (im städtischen Museum zu Leipzig), den Waldstrom (Dresdener Galerie) etc. Eine seiner genialsten Schöpfungen ist die Darstellung der vier Jahres- und Tageszeiten in vier Landschaften, wo der Frühlingsmorgen eine südliche, der Sommermittag eine nordische Flachgegend zeigt, der Herbstabend und die Winternacht Gebirgsstücke sind. Noch populärer als durch diese größern Werke wurde Calame durch kleinere Arbeiten, Lithographien und Radierungen, namentlich durch die 18 Studien von Lauterbrunnen und Meiringen und die 24 Blätter Alpenübergänge, die in Frankreich, England und Deutschland große Verbreitung fanden und noch heute als Vorlagen für den Zeichenunterricht dienen. Calame starb 19. März 1864 in Mentone.

Vgl.   E. Rambert, A. Calame, sa vie et son œuvre (Par. 1884).

Im Biographisches Künstler-Lexikon, 1882

Calame

(spr. kalám), Jean Baptiste Arthur, Landschaftsmaler, geb. 1843 zu Genf, Sohn des berühmten Alexandre C., war anfangs dessen Schüler und bildete sich 1864-66 unter Oswald Achenbach in Düsseldorf aus.

Für seine überaus poetischen Landschaften, deren Linienbildung und geschickte Behandlung der Luft gerühmt werden, bereiste er zu wiederholten Malen Italien und nahm von da her seine Motive;

z. B.: Hafen am Mittelländischen Meer, Küste nach dem Sturm, Golf von Neapel, Küste von Bordighera etc.

Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Calame

Genf (Stadt; Geschicht

Bild 7.92: Genf (Stadt; Geschichte der Stadt und des Kantons)
* 13 Genf.

(spr. kalahm), Alexandre, schweiz. Landschaftsmaler, geb. 28. Mai 1810 zu Veven als Sohn eines Steinmetzen, trat 1830 in das Atelier von Diday in Genf [* 13] ein. Durch unermüdliche Studien in den Gebirgsgegenden seiner Heimat lebte er sich in die Alpennatur so hinein, daß er ihre Schönheit und Wildheit vortrefflich wiederzugeben vermochte. 1839 bereiste er Deutschland und die Niederlande, [* 14] 1840 England; 1842 begab er sich nach Paris, wo er seinen Montblanc, die Jungfrau, den Brienzersee, Monte-Rosa ausstellte. 1845 ging er nach Italien und verweilte zu Rom und Neapel längere Zeit, wo er auch aus der südl. Natur bedeutende Ausbeute gewann; so die Tempelruinen von Pästum (im Museum zu Leipzig).

Später lebte Calame in Genf. Im Herbst 1863 ging er seiner Gesundheit wegen nach Mentone, wo er 19. März 1864 starb. Sein Denkmal zu Genf wurde 3. April 1880 enthüllt. Seine Bilder, gleich energisch in Zeichnung und Farbe, schildern die großartige Alpenlandschaft mit hohem Schwung und klarer Technik. Besonders geschätzt sind seine Lithographien und Radierungen, von denen namentlich erstere als Musterblätter weit verbreitet waren, z. B. 18 Ansichten von Lauterbrunn und Meiringen (1842), 24 Blätter Alpenlandschaften (1845). Von seinen Alpenlandschaften besitzt das Museum in Leipzig sechs der vorzüglichsten Stücke: Monte-Rosa bei Sonnenaufgang, Eichen im Sturm (1842), Felsensturz im Haslithale, Alpenlandschaft (1852), Alpenpaß, Sonnenuntergang am Thunersee;

die Berliner [* 15] Nationalgalerie: Vierwaldstättersee (1843), Hochgebirgsschlucht (1855). -

Vgl.   Rambert, A. Calame, sa vie et son œuvre (Par. 1884).