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Caligula | eLexikon | Geschichte - Römisches Reich - Kaiser

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Caliban - Cälius

Bild 53.853: Caliban - Cälius
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CaligulaGajus Cäsar, röm. Kaiser von 37 bis 41 n. Chr., Sohn des Germanicus und der Agrippina, wurde / 464
Caligula _2Gajus Cäsar, röm. Kaiser 37 - 41 n. Chr., der jüngste Sohn des Germanicus und der Agrippina, / 523

Seite 53.853

Caligula

2 Seiten, 987 Wörter, 6'526 Zeichen

Geschichte — Römisches Reich — Kaiser

Caligŭla,

Gajus Cäsar, röm. Kaiser 37 - 41 n. Chr., der jüngste Sohn des Germanicus und der Agrippina, geb. 31. Aug. 12 n. Chr., teilte schon als zweijähriger Knabe das Lagerleben seines Vaters und wurde daher von den Soldaten mit dem Kosenamen Caligula (Soldatenstiefelchen) benannt. Er begleitete seinen Vater im J. 18 nach Syrien und wurde nach dessen Tode nach Rom [* 3] zurückgekehrt, zuerst im Hause seiner Mutter, dann, nach deren Verbannung, bei Livia, der Mutter des Tiberius, seiner Urgroßmutter, zuletzt der seines Vaters Mutter Antonia erzogen. Zu Tiberius berufen, schmeichelte er sich bei diesem ein, sodaß er dem Schicksale seiner Eltern und Geschwister entging.

Nach der Ermordung des Tiberius (im März 37), an der er wahrscheinlich beteiligt war, eilte er mit der Leiche nach Rom und wurde hier vom Volke und Senat mit Jubel als Alleinherrscher begrüßt, obgleich Tiberius seinen Enkel, den jüngern Tiberius, zum Miterben eingesetzt hatte. In der ersten Zeit seiner Regierung zeigte er sich besser, als sein Zusammenleben mit Tiberius und dessen eigene Äußerung, daß er in ihm eine Natter für das röm. Volk auferziehe, annehmen ließen.

Erst als er im 8. Monat seiner Regierung infolge von Ausschweifungen schwer erkrankt war, trat nach seiner kaum erwarteten Genesung das Bösartige seiner Natur völlig zu Tage. Mit der unsinnigen Verschwendung, die er von Anfang an geübt hatte und durch die er die großen, von Tiberius angesammelten Summen (270 Mill. Sesterzien = 50 Mill. M.) in einem Jahre vergeudete, verband er die wüsteste Wollust und entsetzlichste Grausamkeit und einen maßlosen und oft auf das seltsamste sich äußernden Hochmut.

Wenn auch nur ein kleiner Teil dessen wahr ist, was von C.s Einfällen erzählt wird, so muß man, wenn nicht an eine Zerrüttung, so doch an eine Überreizung seines Geistes glauben. Unzählige Hinrichtungen folgten aufeinander als Opfer seines finstern Argwohns und der aus seiner Verschwendung sich ergebenden Habsucht, da die Güter der Hingerichteten den erschöpften Schatz füllen mußten; Caligula mordete aber auch aus reiner Mordlust. Im Herbst 39 brach Caligula nach Gallien auf, wie er vorgab, um die Germanen für ihre Einfälle in das röm. Gebiet zu züchtigen, in Wahrheit aber, um nunmehr auch in Gallien wie seither in Rom zu plündern und zu wüten. Er ging mit einem großen Heere über den Rhein, kehrte aber bald wieder um, ohne den Feind gesehen zu haben.

Muscardine - Muscheln

Bild 62.101: Muscardine - Muscheln [unkorrigiert]
* 4 Muscheln.

Bevor er Gallien verließ, versammelte er sein Heer in Schlachtordnung an der Britannien gegenüber gelegenen Küste und befahl den Soldaten, Muscheln [* 4] am Strande zu sammeln, die er als eine dem Ocean entrissene Beute in Rom den Göttern weihen wollte. In Rom zog er an seinem Geburtstage 31. Aug. 40 im kleinen Triumph (der Ovation) wieder ein, ließ sich Tempel [* 5] bauen, stiftete sich ein eigenes Priestertum, errichtete seine Statue in den Tempeln zu Milet, Jerusalem [* 6] u. a., und befahl deren göttliche Verehrung.

Auch die große Masse des Volks in Rom entfremdete er sich zuletzt durch die Einführung neuer schwerer Abgaben. Trotzdem blieb, abgesehen von einigen vereitelten oder niedergeschlagenen Verschwörungen, der Friede während seiner Regierung ungestört. Erst als C.s Grausamkeit seine nächste Umgebung bedrohte und sein Übermut einen Prätorianertribunen (Gardeobersten) tödlich beleidigte, bildete sich eine Verschwörung, der am 24. Jan. 41 zum Opfer fiel.