Canitz | eLexikon | Litteratur - Deutsche Literatur - Neuere Dichtung seit 1500
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Canities - Cannä
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6 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Canitz | # Friedrich Rudolf Ludwig, Freiherr von, preuß. Diplomat und deutscher Dichter, geb. 27. Nov. / 210 |
Canitz _2 | # und Dallwitz, Karl Wilhelm Ernst, Freiherr von, preuß. General und Minister, geb. 17. Nov. / 274 |
Canitz _3 | und Dallwitz, Karl Wilhelm Ernst, Freiherr von, preuß. General. Aus seinem Nachlaß erschienen: / 32 |
Canitz _4 | Friedr. Rudolf Ludwig von, Dichter. Vgl. Lutz, C. und sein Verhältnis zu dem französischen / 19 |
Canitz _5 | # Friedr. Rud. Ludw., Freiherr von, Dichter, geb. 27. Nov. 1654 zu Berlin, studierte 1671 - 75 / 212 |
Canitz _6 | # und Dallwitz, Karl Ernst Wilh., Freiherr von, preuß. General und Staatsmann, geb. 17. Nov. / 409 |
Canitz
2 Seiten, 1'156 Wörter, 7'837 Zeichen
Litteratur — Deutsche Literatur — Neuere Dichtung seit 1500
Canitz,
Berlin
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* 2
Berlin.Friedrich Rudolf Ludwig, Freiherr von, preuß. Diplomat und deutscher Dichter, geb. 27. Nov. 1654 zu Berlin, [* 2] studierte in Leiden [* 3] und Leipzig [* 4] die Rechte, bereiste dann Italien, [* 5] Frankreich, England und Holland und wurde 1677 Kammerjunker am Berliner [* 6] Hof [* 7] und 1680 Legationsrat. Unter Friedrich I. ward er 1697 Geheimer Staatsrat und dann Wirklicher Geheimer Rat, durch den Kaiser aber 1698 in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Er wurde häufig zu diplomatischen Sendungen verwendet, wie er denn auch 1699 an den im Haag [* 8] eröffneten Verhandlungen über die spanische Erbfolge teilnahm.
Nach der Rückkehr von da starb er 16. Aug. 1699 in Berlin. Canitz' Gedichte erschienen erst ein Jahr nach seinem Tod (1700) ohne den Namen des Verfassers, herausgegeben von J. ^[Joachim] Lange unter dem Titel: »Nebenstunden unterschiedener Gedichte« (1. Ausg. mit dem Namen des Verfassers 1719; vollständige Ausgabe mit der Biographie Canitz' und historischen Erklärungen von König, Leipz. u. Berl. 1727). Eine Auswahl findet sich in der »Bibliothek deutscher Dichter des 17. Jahrhunderts«, Bd. 14 (Leipz. 1838). Canitz war zwar frei von dem Schwulst und der Unnatur der schlesischen Dichterschule und ausgezeichnet durch sittliche Reinheit, doch war er keineswegs ein selbständig produzierendes Talent, sondern hielt sich an die französischen Vorbilder, namentlich Boileau.
Vgl. Varnhagen v. Ense, Biographische Denkmale, Bd. 4 (3. Aufl., Leipz. 1872).
Canitz
Kassel
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* 9
Kassel.und Dallwitz, Karl Wilhelm Ernst, Freiherr von, preuß. General und Minister, geb. 17. Nov. 1787 zu Kassel, [* 9] studierte erst in Marburg [* 10] und Göttingen [* 11] Rechtswissenschaft, trat 1806 in preußische Kriegsdienste, focht 1807 in Schlesien [* 12] und Preußen [* 13] und wohnte als Offizier in Yorks Generalstab dem Feldzug von 1812 bei. 1813 machte er als preußischer Generalstabsoffizier Tettenborns Zug nach Hamburg [* 14] mit. Während des Waffenstillstandes trat er wieder in das Yorksche Korps zurück und ward schon 1813 Hauptmann und 1815 Major. 1821 wurde er Adjutant des Prinzen Wilhelm, Bruders Friedrich Wilhelms III., und Lehrer an der allgemeinen Kriegsschule in Berlin, ging 1828 in diplomatischen Geschäften nach Konstantinopel, [* 15] 1831 nach der Erhebung Polens als preußischer Kommissar in das russische Hauptquartier, ward 1833 mit dem Rang eines Generalmajors Gesandter am kurhessischen und hannöverschen und 1841 am Wiener Hof. 1845 wurde er Bülows Nachfolger als Minister des Auswärtigen.
Düse - Düsseldorf
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* 16
Düsseldorf.Seine religiöse und politische Richtung stimmte mit der des Königs sehr überein. Er wünschte das Zustandekommen einer ständischen Verfassung. In der äußern Politik war er nicht sehr glücklich und konnte sich dem russisch-österreichischen Einfluß nicht entziehen. Am 18. März 1848 nahm Canitz mit dem ganzen Ministerium Bodelschwingh seine Entlassung und ward Divisionskommandeur in Düsseldorf. [* 16] Im Mai 1849 erhielt er vom Ministerium Brandenburg [* 17] die Mission, in Wien [* 18] die Zustimmung Österreichs zu dem von Preußen projektierten engern Bundesstaat zu erwirken, was ihm aber nicht gelang. Er starb 25. April 1850 in Berlin. Er gab heraus: »Nachrichten und Betrachtungen über die Thaten und Schicksale der Reiterei in der neuern Zeit« (Berl. 1823-24, 2 Bde.) und ist auch der Verfasser der »Betrachtungen eines Laien über die neue Betrachtungsweise der Evangelien durch D. F. Strauß« [* 19] (Götting. 1838).