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Chalcedon | eLexikon | Mineralogie und Geologie - Physiographie - Metalloïdoxyde

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Chagrin - Champagner

Bild 21.75: Chagrin - Champagner
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Überblick der Artikel
5 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Chalcedon# nach der gleichnamigen Stadt in Kleinasien benanntes Mineral aus der Ordnung der Anhydride, / 340
Chalcedon _2# (griech. Kalchedon), Stadt im alten Bithynien, am Eingang in den Bosporus, Byzanz gegenüber, / 181
Chalcedon _3ein dichter Quarz, nach einigen Mineralogen ein Gemenge von amorphem und kristallinischem Quarz, / 336
Chalcedon _4# ein kieseliges Mineral von weißer, grauer, blauer, gelber und brauner Farbe, gewöhnlich durchschei / 212
Chalcedon _5# (Kalchedon), eine von den Megarern um 675 v. Chr. unter dem Namen Procerastis gegründete Stadt / 335

Seite 21.75

Chalcedon

2 Seiten, 1'404 Wörter, 10'479 Zeichen

Mineralogie und Geologie — Physiographie — Metalloïdoxyde

Chalcedon;

ein dichter Quarz, nach einigen Mineralogen ein Gemenge von amorphem und kristallinischem Quarz, kommt in zahlreichen, durch ihre Färbung verschiednen Varietäten vor, die besondere Namen führen und als Halbedelsteine und Material für Kameen, Ringsteine, Siegelsteine und viele andere Schmuck- und Gebrauchsgegenstände zum Teil schon seit alten Zeiten (namentlich zu Kameen) verarbeitet werden. Die bekanntesten Varietäten sind folgende: Gewöhnlicher Ch., ist grau und durchscheinend;

Karneol, dessen meist geschätzte Varietät die blutrote ist, der aber auch braunrot oder gelbrot erscheint;

Chrysopras, durch Nickeloxyd apfelgrün, und Plasma, durch Eisenoxydul dunkelgrün gefärbter Ch. Jaspis, ein undurchsichtiger, durch Eisengehalt gleichmäßig gelbbraun, rot, grün, schwarz etc. gefärbter Kiesel, kommt in größern Stücken vor und gibt daher Material zu Säulen, architektonischem Zierrat, Tischplatten, Vasen, die eine schöne Politur annehmen.

Arbeiten von schönem Jaspis gibt es sehr wertvolle selbst noch aus dem Altertum. In verschiedenen Farben regelmäßig gestreift heißt der Stein Bandjaspis, und wird besonders schön in Sibirien gefunden. Schön gezeichnet ist auch der ägyptische Jaspis, sog. Nilkiesel. Fundorte besserer Jaspisse sind außerdem in Sicilien, Sachsen, Böhmen, Tyrol. Von hier wird «Meraner Jaspis» in prachtvollen Varietäten angeboten. Ferner mehrfarbige Ch. sind: Heliotrop, durchscheinend dunkelgrün, mit eingestreuten undurchsichtigen, zinnoberroten Punkten;

Sardonyx, rot mit weißen Bändern;

Onyx, mit weißen und schwarzen oder dunkelbraunen Bändern oder Schichten.

Calcedonyx, abwechselnd grau und weißgestreift; Stephanstein, ist ein weißer Ch. mit blutroten Flecken. Endlich hat man auch Ch. mit wolkenartigen, moosartigen etc. Flecken und Zeichnungen. Die Onyxe, also die Varietäten mit wechselnden Streifen, die mithin in andrer Richtung betrachtet übereinander liegende Schichten bilden, sind das hauptsächliche Material zum Schneiden von Kameen, eine sehr alte Kunst, die auch noch jetzt in Italien betrieben wird. Durch die Aufeinanderfolge verschiedenfarbiger Schichten lassen sich [* 1] Figuren auf andersfarbigem Grunde darstellen, und wenn 3, 4 solcher Schichten vorhanden und dünn genug sind, um sie sämtlich an verschiedenen Stellen zu Tage legen zu können, so sind solche Stücke sehr wertvoll, Durch die heutige Glastechnik können übrigens viele der hier berührten Naturprodukte ganz gut nachgeahmt werden.

Vgl.   auch Achat, Amethyst, Aventurin. - Wegen der Verzollung s. Achat.