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Chiapas | eLexikon | Geographie - Amerika - Staaten

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Chianciano - Chiarini

Bild 3.1006: Chianciano - Chiarini
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Chiapas(spr. tschiapas, Las C.), ein mexikan. Bundesstaat, nordöstlich vom Meerbusen von Tehuantepec / 460

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Chiapas

460 Wörter, 3'172 Zeichen

Geographie — Amerika — Staaten

Chiapas

(spr. tschiapas, Las Chiapas), ein mexikan. Bundesstaat, nordöstlich vom Meerbusen von Tehuantepec gelegen, grenzt gegen O. an Guatemala, [* 2] gegen N. an Campeche und Tabasco, gegen W. an Veracruz und Oajaca, gegen S. an den Stillen Ozean und umfaßt ein Gebiet von 55,316 qkm (1004,6 QM.). Die Oberfläche ist größtenteils gebirgig. Über der Küstenebene von Soconusco am Stillen Ozean steigt schroff die Sierra Madre an, welche mehrere hohe Kuppen, größtenteils ausgebrannte Vulkane, [* 3] wie den Soconusco (2377 m), trägt.

Rio de Janeiro (Provin

Bild 13.845: Rio de Janeiro (Provinz und Stadt)
* 4 Rio de Janeiro (Provinz und Stadt).

Jenseit dieser Sierra liegt das eigentliche Plateau von Chiapas, eine Fortsetzung desjenigen von Guatemala, aber im Durchschnitt kaum über 1000 m hoch. Die Mitte dieses Plateaus durchschneidet der streckenweise schiffbare Rio [* 4] Chiapas, im untern Lauf als Mescalapa und Grijalva bekannt, der sich als Tabasco in den Golf von Mexiko [* 5] ergießt. Dieses ist der fruchtbarste Teil des Landes, mit herrlichstem Klima. [* 6] Auf ihm erheben sich mehrere mit der Sierra Madre parallel laufende Höhenzüge (Hueitepec, 2670 m). Der Abfall zur Küstenebene am Golf ist stellenweise sehr steil.

Von Flüssen ist außer dem Chiapas nur der Usumacinta der Erwähnung wert; er bildet einen Teil der Grenze gegen Guatemala. Im Innern kommen einige unbedeutende Seen vor, aber an der guter Häfen ermangelnden Küste des Stillen Ozeans liegen einige ausgedehnte Lagunen. Das Klima gilt im ganzen für gesund und gestattet im Hochland auch noch den Anbau europäischer Gartenfrüchte. Die Zahl der Einwohner schätzte man 1882 auf 205,362 Seelen, größtenteils Indianer vom Stamm der Zoque.

Viehzucht (Futterverwe

Bild 16.193: Viehzucht (Futterverwertung, Vererbung)
* 7 Viehzucht.

Sie zerfallen in angesiedelte (avecindados) und freie (lacandones), und vielfache alte Bauwerke, von denen die von Palenque zu den berühmtesten Amerikas gehören, zeigen, daß sie früher auf einer viel höhern Bildungsstufe standen. Der größte Teil des Landes ist noch mit üppigen Urwäldern bedeckt, welche wertvolle Holzarten enthalten. Ackerbau und Viehzucht [* 7] sind noch wenig entwickelt. Angebaut werden vornehmlich Mais, Kakao, Frijolen, spanischer Pfeffer, Kaffee, Zuckerrohr, Tabak [* 8] und Indigo. [* 9] Leinöl bildet einen Ausfuhrartikel. Trotz des Vorkommens von Gold, [* 10] Silber, Kupfer, [* 11] Steinkohlen und Petroleum wird kein Bergbau [* 12] betrieben. Die Hauptstadt des Staats ist San Cristóbal. - Bei der Ankunft der Spanier in Mexiko war Chiapas ein unabhängiger Staat mit republikanischer Verfassung, dessen Bewohner von den Azteken den Kalender und das chronologische System angenommen hatten und geschickte Weber, Schmiede, Korbflechter etc. unter sich zählten.

Westindien und Zentral

Bild 16.558b: Westindien und Zentral-Amerika
* 13 Zentralamerika.

Nach der Eroberung Mexikos durch Cortez wurden aus Chiapas und Soconusco besondere Provinzen gebildet, die dem Vizekönig von Mexiko untergeben waren. Später gehörte das Land zur Capitania general von Guatemala, von welcher es mit Tuxtla und Soconusco zusammen die Intendancia von Chiapas bildete. Nach der Revolution schlossen sich Chiapas und Tuxtla als eigner Staat Chiapas der mexikanischen Föderation an, während sich Soconusco zur Republik von Zentralamerika [* 13] schlug, bei welcher es verblieb, bis 1854 Guatemala alle seine Ansprüche aus Chiapas und Soconusco gegen eine Entschädigungssumme von 420,000 Pesos an Mexiko abtrat. S. Karte »Mexiko«.