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Chlorophyll | eLexikon | Botanik - Pflanzenanatomie

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Chlorophyll - Chlorsäu

Bild 54.250: Chlorophyll - Chlorsäure
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Chlorophyll(griech., Blattgrün, Pflanzengrün), der Farbstoff, welcher die grüne Färbung der Gewächse / 1241
Chlorophyll _2oder Blattgrün, derjenige Farbstoff, der die grüne Farbe der Pflanzen bedingt. Das C. ist / 378

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Chlorophyll

3 Seiten, 1'619 Wörter, 12'357 Zeichen

Botanik — Pflanzenanatomie

Chlorophyll

Zelle (Tier- Und Pflan

Bild 16.856: Zelle (Tier- Und Pflanzenzelle)
* 3 Zelle.

oder Blattgrün, derjenige Farbstoff, der die grüne Farbe der Pflanzen bedingt. Das Chlorophyll ist stets an das Protoplasma gebunden, und zwar findet es sich in den allermeisten Fällen, bei höhern Pflanzen ausschließlich, im Inhalte der Zellen auf einzelne Teilchen des Protoplasmas beschränkt, die in der Form von mehr oder weniger abgerundeten Körnern in dem Protoplasmaschlauche liegen; bei einigen Algen [* 2] ist die Form der vom Chlorophyll gefärbten Plasmakörper eine andere, es ist hier der Farbstoff an schraubenlinig gewundene Bänder, an sternförmige oder plattenförmige Plasmamassen gebunden, auch kommt es bei den Schwärmsporen einiger Algen vor, daß die ganze nackte Zelle [* 3] vom Chlorophyll gefärbt ist, mit Ausnahme einer kleinen Partie, an der die Wimpern ansitzen.

Bei fast sämtlichen Pflanzen, die Chlorophyll besitzen, findet das Ergrünen der Protoplasmakörperchen, wie viele Versuche gelehrt haben, nur bei Beleuchtung [* 4] statt, und zwar sind alle Strahlen, besonders aber die stärker brechbaren des Spektrums, im stande, ein Ergrünen hervorzurufen. Ebenso ist auch das Vorhandensein von Eisen [* 5] im Erdboden oder in den Nährstofflösungen, in denen Pflanzen kultiviert werden sollen, unbedingt erforderlich; bei mangelnder Beleuchtung bleiben die Pflanzen gelb, sie etiolieren; bei diesem Vorgänge werden zwar auch bestimmt differenzierte Plasmakörperchen gebildet, aber diese sind nicht grün, sondern durch einen dem Chlorophyll jedenfalls nahestehenden Farbstoff, das Etiolin (s. d.), gelb gefärbt.

Beim Mangel von Eisen unterbleibt die Chlorophyllbildung, die Pflanzen nehmen eine weiße Farbe an, es tritt der Zustand der Chlorose oder Bleichsucht (s. d.) ein. Über die chem. Natur des Chlorophyll sind zwar zahlreiche Untersuchungen gemacht worden, doch haben diese bisher noch nicht zu endgültigen Ergebnissen geführt. Es ist schwer rein darzustellen, namentlich von den begleitenden Blattfarbstoffen Kyanophyll und Xanthophyll, und überdies äußerst veränderlich. Man kann den grünen Farbstoff extrahieren, am besten in der Weise, daß man grüne Blätter mit Alkohol oder Äther behandelt; man erhält dadurch eine schöne, bei durchfallendem Lichte tiefgrün, bei auffallendem Lichte dunkelrot aussehende Lösung.

Ebensowenig wie über die chem. Natur des Chlorophyll ist auch über die physiol. Eigenschaften desselben etwas Genaueres bekannt. Es ist zwar schon im 18. Jahrh. unzweifelhaft festgestellt worden, daß nur solche Pflanzen, welche Chlorophyll führen, im stande sind, aus Kohlensäure und Wasser organische Substanzen zu bilden, aber es ist bis auf den heutigen Tag noch eine vielbesprochene Streitfrage, welche Rolle das Chlorophyll bei dieser Kohlenassimilation, wie man jenen Prozeß nennt, spielt.