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Cogniet | eLexikon | Bildende Künste - Malerei - Franzosen

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Cogito - Cogoleto

Bild 4.197: Cogito - Cogoleto
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Cogniet(spr. konnjä), Léon, franz. Maler, geb. 29. Aug. 1794 zu Paris, war als Schüler Guérins / 391
Cogniet _2(spr. konnjä), Léon, der berühmte, in seiner Thätigkeit bereits der Vergangenheit angehörende / 194
Cogniet _3(spr. konnjeh), Léon, franz. Maler, geb. 29. Aug. 1794 zu Paris, machte seine Studien an der / 236

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Cogniet

821 Wörter, 5'819 Zeichen

Bildende Künste — Malerei — Franzosen

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Cogniet

(spr. konnjä), Léon, franz. Maler, geb. 29. Aug. 1794 zu Paris, war als Schüler Guérins und der römischen Akademie in den Traditionen der klassischen Schule Davids aufgewachsen und befestigte sich darin durch einen vierjährigen Aufenthalt in Rom. [* 3] Zugleich aber verschloß er sich nicht den Bestrebungen der romantischen Schule. Das erste Bild, mit welchem er nach seiner Rückkehr einen Erfolg errang, Marius auf den Trümmern von Karthago [* 4] (1824), zeigt schon Figuren von einer Natürlichkeit, welche dem Pathos der klassischen Schule nicht gegeben war; noch selbständiger ist eine Szene aus dem bethlehemitischen Kindermord, ebenfalls von 1824, welche sich in der Auffassung des Stoffs noch mehr der romantischen Schule zuneigt, ohne doch in der stilvollen, edlen Einfachheit der Behandlung die Schule der klassischen Meister zu verleugnen.

Kreiden - Kreis

Bild 10.184: Kreiden - Kreis
* 5 Kreis.

Die psychologische Feinheit, welche diesem Bild unter den gleichzeitigen Werken einen hohen Rang anweist, konnte in den monumentalen Aufgaben, welche Cogniet bald darauf gestellt wurden, wenig zur Geltung kommen. Ein Plafondgemälde im Louvre: Napoleon auf der ägyptischen Expedition im Kreis [* 5] der Altertumsforscher, sowie die religiösen Bilder: der heil. Stephanus in St.-Nicolas des Champs und der Engel, Magdalenen die Auferstehung Jesu verkündend, in der Madeleine (1827), stehen seinen übrigen Werken nicht gleich, zeichnen sich jedoch durch Kraft [* 6] und Wärme [* 7] des Kolorits aus.

Bald kehrte Cogniet zu lebendig bewegten, psychologisch interessanten Motiven zurück und malte 1831 nach Walter Scotts »Ivanhoe« die Entführung Rebekkas durch den Tempelherrn aus dem brennenden Schloß. Noch besser gelungen ist ihm der Ausmarsch der Pariser Nationalgarde 1792, gemalt 1836 (im Versailler Museum). Es geht durch dieses Bild ein Zug wahrhaft innerer Begeisterung und eines hinreißenden Lebens, der kaum in einem der berühmtesten französischen Schlachtenbilder zu finden ist.

Entwickelungsgeschicht

Bild 5.682: Entwickelungsgeschichte
* 8 Entwickelungsgeschichte.

Seinen bedeutendsten Erfolg errang Cogniet im Salon von 1843 mit seinem Tintoretto, der an dem Totenbett seiner Tochter die geliebten Züge der Verstorbenen noch einmal malt. Während dieses Gemälde wegen seines sentimentalen Inhalts und seinem glänzenden Kolorits eine große Begeisterung hervorrief, hat dasselbe heute nur noch ein historisches Interesse für die Entwickelungsgeschichte [* 8] der französischen Malerei, wie denn Cogniets Bedeutung im wesentlichen eine historische ist und namentlich in seiner ausgebreiteten Lehrthätigkeit beruht. Meissonier und Bonnat gehören zu seinen Schülern. Auch aus Deutschland [* 9] zogen viele Maler zu ihm, um von ihm das Geheimnis seines glänzenden Kolorits zu lernen. In den letzten Jahren malte er nur noch Porträte, [* 10] da ihn seine Lehrthätigkeit vollkommen in Anspruch nahm. Er starb 20. Nov. 1880.

Im Biographisches Künstler-Lexikon, 1882

Cogniet

(spr. konnjä), Léon, der berühmte, in seiner Thätigkeit bereits der Vergangenheit angehörende Nestor der franz. Maler, geb. 29. Aug. 1794 zu Paris, der in seinen Werken eine edle, stilvolle Auffassung und Form mit einem kräftigen, warmen Kolorit verband, aber bereits mehrere Decennien vor seinem 20. Nov. 1880 in Paris erfolgten Tod seine künstlerische Thätigkeit aufgegeben hatte. Er war Schüler von Guérin, setzte von 1817 an seine Studien in Rom fort, wo er sich anfangs noch an klassische Stoffe hielt.

Später ging er zur modernen Geschichte über und brachte hierin Schilderungen von großer Tiefe des Gefühls, aber auch einige freilich weniger bedeutende Kirchenbilder. Wir erinnern nur an seine Hauptwerke: der bethlehemitische Kindermord, Ausmarsch der Pariser Nationalgarde 1792 (1836, historisches Museum in Versailles), das Deckengemälde im ägyptischen Museum: Napoleon und die gelehrten Altertumsforscher in Ägypten, und namentlich Tintoretto seine auf dem Totenbett liegende Tochter malend. Noch größeres Verdienst als durch diese Werke und seine vorzüglichen Porträte erwarb er sich bei seiner ungemeinen Lehrfähigkeit durch seine Schule, die eine der besuchtesten der neuern französischen Malerei war. Schon 1828 erhielt er das Ritter-, 1846 das Offizierkreuz der Ehrenlegion und 1865 den preußischen Orden pour 16 le mérite.

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Cogniet

Paris

Bild 12.719a: Paris
* 11 Paris.

(spr. konnjeh), Léon, franz. Maler, geb. 29. Aug. 1794 zu Paris, [* 11] machte seine Studien an der Akademie zu Rom sowie unter Leitung Guérins. Obwohl von den Traditionen der klassicistischen Schule Davids beeinflußt, zeigte sich doch schon bei den frühern Leistungen C.s eine Richtung, welche durch schärfere Charakteristik sowie durch das Betonen des psychol. Moments seine Gestalten über die Schablone des rein Akademischen zu erheben wußte. Dies tritt zu Tage in dem Gemälde Marius auf den Trümmern von Karthago und im Bethlehemitischen Kindermord (beide 1824). Allmählich begann sich Cogniet romantischen Stoffen zuzuneigen, wie die Heiligenbilder in der Madeleinekirche (Engel der heil. Magdalena die Auferstehung Jesu verkündend, 1827) und andern Pariser Kirchen zeigen.

Den Gipfelpunkt erreichte die romantische Seite seiner Malerei in dem 1831 geschaffenen Gemälde nach Walter Scotts «Ivanhoe»: Die Entführung Rebeccas durch den Tempelherrn aus dem brennenden Schloß. Hervorragender noch durch den Zug innerer Begeisterung ist: Der Ausmarsch der Pariser Nationalgarde 1792 (1836; Versailles, [* 12] Museum). Durch seine Porträte mit ihrer feinen, vornehmen Charakterisierung lenkte Cogniet von dieser Richtung wieder ab. Die höchste Stufe seines Schaffens erreichte er mit seinem Bild: Tintoretto an der Leiche seiner Tochter (1843; Königsberg, [* 13] Museum). Neben seinen Staffeleibildern hat Cogniet auch Deckengemälde geschaffen, so im Louvre: Napoleon unter den Gelehrten der ägypt. Expedition. Bedeutender als seine eigenen malerischen Leistungen ist der Einfluß, den er als Lehrer auf seine Zeit, namentlich auch auf Deutschland gewann. Er starb 20. Nov. 1880 zu Paris.