COURCHAVON | eLexikon | Bern - Pruntrut - Courchavon
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Coumin - Courgenay
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COURCHAVON | deutsch Vogtsburg (Kt. Bern, Amtsbez. Pruntrut). 410 m. Gem. und Pfarrdorf, am linken Ufer der / 227 |
COURCHAVON
229 Wörter, 1'551 Zeichen
Geographie Schweiz: Bern — Pruntrut — Courchavon
Courchavon,
deutsch Vogtsburg (Kt. Bern, Amtsbez. Pruntrut). 410 m. Gem. und Pfarrdorf, am linken Ufer der Allaine, in reizendem Thal, dessen Hänge mit dichten Tannen- und Buchenwäldern bestanden sind; an der Strasse Pruntrut-Delle und 4 km nw. Pruntrut. Station der Linie Delsberg-Delle. Postablage, Telephon. Gemeinde, mit Mormont: 68 Häuser, 312 kathol. Ew.; Dorf: 43 Häuser, 105 Ew. Mildes Klima, sehr fruchtbarer Boden, viele Obstbäume. Holzhandel, Viehzucht; Mühle. Zum erstenmal 1279 als Corchavon erwähnt; der Name wahrscheinlich von curtis = Hof, Meierhof und dem keltischen avon = Wasser (im Dialekt noch ave).
SW. über dem Dorf baute einer der Vögte des Bischofs von Basel im 13. Jahrhundert das Feudalschloss Châtel Vouhay oder die sog. Vogtsburg, die im 16. Jahrhundert zerfiel und nicht wieder aufgebaut worden ist. (Durch Verwechslung des Ausdruckes vouhay = Vogt mit dem Dialektwort voué = grün haben einige Chronisten den Burgturm fälschlich Château Vert genannt). Von der ehemaligen Kirche steht nur noch der die Jahreszahl 1628 tragende Glockenturm. Im 30jährigen Krieg zerstörten die Kaiserlichen 1635 das Dorf und töteten mehr als die Hälfte von dessen Bewohnern. 1676 wütete hier der Schwarze Tod in erschrecklichem Masse, so dass nur um teures Geld Leute erhältlich waren, die die Toten gleich nach ihrem Hinschied mit Feuerhaken zum Begräbnis schleppten. Bis 1793 gehörte Courchavon-Mormont zum Gerichtsbezirk (Mairie) Courtedoux. Kirchgemeinde seit 1618. Die schöne Kirche 1842 erbaut und 1847 geweiht.