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Cythera(griech. Kythera), Insel, s. Cerigo. / 6

Seite 4.390

Cythera

6 Wörter, 45 Zeichen

Cerevis - Cerit

Bild 3.901: Cerevis - Cerit
* 2 Seite 3.901.

Cerigo,

die südlichste der Donischen Inseln, das alte Kythera, an der Südspitze von Morea und am Eingang zum Launischen Meerbusen, ist fast 30 km lang und bis 16 km breit und hat 277 qkm (5,04 QM.) Flächeninhalt. Die Nordspitze bildet das Kap Spathi (im Altertum Platanistos), die Südspitze Kap Trachili. Die Insel ist reich an Felsenhügeln und Gewässern, auch an fruchtbaren Strichen fehlt es nicht; aber landschaftliche Schönheit und Bodenkultur sind gering. Weide [* 3] ist auf Cerigo mehr vorhanden als auf den übrigen Inseln, daher die Rind-, Ziegen- und Schafzucht allgemein in Betrieb.

Jundt - Jupiter

Bild 18.481: Jundt - Jupiter
* 4 Klima.

Die Küsten sind steil und wegen der heftigen Strömungen und häufigen Stürme für die Schiffahrt gefährlich. Das Klima [* 4] ist mild und sehr gesund. Die Bevölkerung [* 5] zählte 1879: 13,259 meist griechische Einwohner. Die Bodenerzeugnisse sind etwas Wein, Korinthen, Korn, Flachs, Oliven, Zitronen, Orangen und Honig; Die Ausfuhr (1884: 91,832 Mk.) besteht hauptsächlich in Olivenöl, Valonen und Feigen und ist fast ausschließlich nach Österreich-Ungarn [* 6] gerichtet. Viele der Bewohner suchen in Morea und Kleinasien Landarbeit. Cerigo bildet jetzt eine Eparchie des Nomos Argolis und Korinth, [* 7] welche die Stadt Kapsali, mit (1879) 1214 Einw., an der Südküste, wo auch der Bischof residiert, zur Hauptstadt hat. Den besten Ankerplatz hat St. Nicolo, an der Ostseite. - Das alte Kythera war der Aphrodite [* 8] heilig, weil hier die Göttin ans Land gestiegen sein sollte.

Ihr Kultus sowie der des Adonis verbreitete sich von hier über das Festland. Es deutet dies auf phönikische Einwanderung in Cerigo hin, denn auf Cerigo, das für den Schlüssel des Peloponnes galt, hatten die Phöniker, namentlich durch die Purpurschnecken des umliegenden Meers veranlaßt, früh Kolonien errichtet. Vor 570 waren die Argeier Herren der Insel, dann die Spartaner, welche es durch einen besondern, jährlich wechselnden Beamten (Kytherodikas) verwalten ließen.

Griechenland

Bild 7.696a: Griechenland
* 9 Griechenland.

Die Athener richteten mehrfach ihre Angriffe gegen dies Außenwerk Spartas, und es gelang ihnen dreimal (455, 424 und 393 v. Chr.), sich auf längere oder kürzere Zeit in seinen Besitz zu setzen. Über seine spätern Schicksale wissen wir wenig. Bei der Teilung des römischen Reichs fiel es dem byzantinischen Reich zu, war nach dem siegreichen Einbruch der Türken lange Zeit ein Zankapfel zwischen diesen und den Venezianern und teilte dann das Schicksal der sieben Ionischen Inseln, mit welchen Cerigo 1863 dem Königreich Griechenland [* 9] einverleibt wurde. Aus der alten Glanzzeit ist wenig übrig. In der Mitte der Ostküste sind Reste der Stadtmauern von Kythera erhalten, westlich davon der Unterbau und einige Säulentrümmer vom Tempel [* 10] der Aphrodite Urania. S. Karte »Griechenland«.