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Defilement | eLexikon | Militärwesen - Befestigungen

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Defenslinie - Definiti

Bild 4.611: Defenslinie - Definition
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Defilement(franz., spr. -fil'māng), in der Befestigungskunst eine solche Anordnung des Profils und der / 219
Défilement(frz., spr.-fil’máng), die Anordnung einer Befestigungsanlage (Deckung) mit Rücksicht auf / 160

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Defilement

379 Wörter, 2'712 Zeichen

Militärwesen — Befestigungen

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Defilement

Bruststiche - Brüten

Bild 3.532: Bruststiche - Brüten
* 3 Brustwehr.

(franz., spr. -fil'māng), in der Befestigungskunst eine solche Anordnung des Profils und der Richtung der einzelnen Linien eines Werkes im Grundriß, daß das Innere von erhöhten Punkten im Schußbereich aus nicht eingesehen, auch die Linien nicht von seitwärts der Länge nach bestrichen (enfiliert) werden können. Ersteres erreicht man durch das vertikale, letzteres durch das horizontale Defilement. Die einzelnen Linien des Werkes legt man womöglich so, daß ihre Verlängerung [* 2] in ein Terrain fällt, welches dem Angreifer die Aufstellung von Geschütz zur Bestreichung überhaupt nicht gestattet; sonst verschafft man den hinter der Brustwehr [* 3] stehenden Verteidigern die nötige Deckung durch Bonnets und Traversen (s. d.), die in solchen Abständen angelegt werden, daß ein auf dem Bankett aufrecht stehender Mann von seitwärts nicht gesehen und direkt beschossen werden kann; die Wirkung indirekten Feuers wird durch diese Anlagen wenigstens abgeschwächt.

Das vertikale Defilement zur Bestimmung der Höhe der Brustwehr wird in der Art ausgeführt, daß man von der Kehllinie des Werkes aus über 2-2,5 m hohe Stangen nach den höchsten Punkten im Vorterrain visiert; die Schnittpunkte der Visierlinien über der abgesteckten Brustwehr ergeben sodann die dieser an der Feuerlinie zu gebende Höhe. Wird das Defilement nur durch Konstruktion auf einer Zeichnung bestimmt, so heißt es graphisches Defilement.

Vgl.   Blesson, Die Lehre [* 4] vom graphischen Defilement (1828);

»Handbuch für den allgemeinen Pionierdienst«, in Abteilungen (Berl. 1872-80).

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Défilement

Geschütze I

Bild 7.215a: Geschütze I
* 5 Geschütze.

(frz., spr.-fil’máng), die Anordnung einer Befestigungsanlage (Deckung) mit Rücksicht auf deren Deckung gegen feindliches Feuer in wagerechter und senkrechter Richtung. Bezüglich der Anordnung des Grundrisses einer Deckung spricht man von horizontalem, des Aufrisses von vertikalem Défilement. Ein Werk ist horizontal defiliert, wenn die Verlängerungen seiner Linien in ein für den Angreifer, namentlich für seine Geschütze [* 5] ungangbares Gelände fallen.

Diese Ungangbarkeit kann auf der natürlichen Beschaffenheit des Bodens beruhen oder darauf, daß das betreffende Gelände von dem Feuer anderer diesseitiger Werke beherrscht wird. Läßt sich eine derartige günstige Lage der Linien nicht erzielen, kann der Feind also seine Geschütze innerhalb guter Schußweite in der Verlängerung der einen oder der andern Linie aufstellen, so ist durch Herstellung von Traversen und Bonnets die Wirkung des enfilierenden Feuers möglichst abzuschwächen. Ein Werk ist vertikal defiliert, wenn die Anordnung des Aufrisses den Gegner vollständig verhindert, das Innere einzusehen und direkt zu beschießen oder die dem Angriff abgekehrten Linien des Werkes im Rücken zu fassen.