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Defenslinie - Definiti

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Definition(lat.), in der Logik die Angabe des Inhalts eines Begriffs, d. h. sowohl der Merkmale, aus welchen / 845
Definition _2(lat.), Begriffsbestimmung, die genaue und vollständige Angabe dessen, was in einem Begriff / 224

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Definition

2 Seiten, 1'069 Wörter, 7'645 Zeichen

Theologie — Kirchenhistoriker — Logik und Erkenntnislehre

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Definition



Definitiv - Defizient

Bild 4.612: Definitiv - Defizient
* 2 Seite 4.612.

(lat.), in der Logik die Angabe des Inhalts eines Begriffs, d. h. sowohl der Merkmale, aus welchen derselbe zusammengesetzt ist (was die

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Materie), als der Art, in welcher dieselben untereinander verbunden sind (was die Form desselben genannt wird). In der Definition des Begriffs Mensch = sinnlich-vernünftiger Erdenbewohner machen die Merkmale: sinnlich-vernünftig, Erde, Bewohner, die Materie, dagegen die Anordnung derselben, durch welche der Hauptbestandteil: Bewohner, durch die Angabe des Wohnorts: Erde, auf diese eingeschränkt und durch die nähere Bestimmung der Sinnlichvernünftigkeit von andern Erdenwesen unterschieden wird, die Form der Definition aus.

Dieselbe ist eine bloße Namenerklärung (Nominaldefinition), wenn sie keinen weitern Wert hat, als anzugeben, welchen Sinn der Definierende mit einem gewissen Wort (Namen, nomen) verbinde; dagegen ist sie eine Sacherklärung (Realdefinition), wenn sie denjenigen Sinn angibt, der von jedermann mit einem gewissen Wort verbunden werden muß, wenn dasselbe einen richtigen und gültigen (d. h. der Sache gemäßen) Begriff bezeichnen soll. Jene hat sowie alles, was aus derselben (wenn auch folgerichtig) abgeleitet wird, nur für den Definierenden (subjektive), diese dagegen sowie die daraus gezogenen Konsequenzen für jedermann (objektive) Geltung.

Solange nicht ausgemacht ist, ob eine gewisse Definition eine wirkliche Sach- oder eine bloße Namenerklärung sei, ist ihre Geltung daher eine bloß provisorische; jene Untersuchung selbst aber fällt mit der Aufgabe wissenschaftlicher Forschung überhaupt zusammen, welche darin besteht, wahre, d. h. für jedermann gültige (objektive), Begriffe zu schaffen. Dieselbe wird je nach der verschiedenen Natur der zu definierenden Begriffe auf verschiedene Weise geführt werden müssen, anders bei rein empirischen und wieder anders bei mathematischen und im engern Sinn philosophischen (logischen, metaphysischen und ästhetischen) Begriffen, und die Anweisung zu derselben gehört daher in die Methodenlehre der besondern Wissenschaften.

Vierauge - Vierraden [

Bild 66.333: Vierauge - Vierraden [unkorrigiert]
* 3 Viereck.

Dagegen lassen sich gewisse Eigenschaften angeben, welche jede Definition notwendig besitzen muß, widrigenfalls sie unmöglich eine sachgemäße sein, die sie aber auch besitzen kann, ohne darum eine solche sein zu müssen. Dazu gehört: daß sie widerspruchsfrei sei, d. h. daß die von ihr zu einem Ganzen vereinigten Merkmale sich nicht untereinander ausschließen, z. B. rundes Viereck [* 3] (daß sie keine contradictio in adjecto [s. d.] enthalte);

ferner, daß sie vollständig sei, d. h. alle diejenigen Merkmale umfasse, welche im Inhalt eines gewissen Begriffs wirklich gedacht werden;

weder zu weit, indem sie statt des Inhalts, welcher dem zu definierenden Begriff allein, einen solchen angibt, der ihm mit andern gemeinsam eigen ist, z. B. ein ebenes Dreieck [* 4] ist ein System dreier Punkte (wobei der Umstand vergessen ist, daß diese nicht in derselben Geraden liegen dürfen);

noch zu eng, indem sie statt des Inhalts des zu Definierenden denjenigen angibt, der nur einer Art desselben eigen ist, z. B. Catos Definition, ein Redner sei ein Mann, der trefflich und im Reden erfahren sei (da es doch auch Redner geben kann, die nicht eben treffliche Männer sind).

Endlich gehört zu den Vorbedingungen einer guten Definition, daß sie dasselbe Merkmal nicht (versteckt oder offen) zweimal, und ebenso, daß sie den zu definierenden Begriff nicht selbst (heimlich oder augenscheinlich) in sich aufnehme, d. h. daß sie weder überfüllt noch eine Zirkelerklärung sei. Ersterer Fehler findet bei folgender Erklärung der Parallellinien statt: daß sie Linien seien, welche, in derselben Ebene gelegen, bei gleicher Richtung überall gleiche Abstände voneinander haben, da letztere Eigenschaft schon aus den beiden erstern folgt.

Letzterer Fehler dagegen zeigt sich in der Definition des vernünftigen Lebens, welche die stoische Schule gab, wonach dasselbe in der Übereinstimmung mit der Natur bestehen soll, während diese selbst als Weltenvernunft verstanden, das Vernunftgemäße daher durch sich selbst definiert wird. Weitere Fehler der Definition sind: die Tautologie, wo statt des Inhalts des Begriffs nur ein gleichbedeutendes Wort (z. B. Lebenskraft = Kraft [* 5] des Lebens);

das Hysteron-Proteron, wo statt der Inhaltsangabe ein Begriff gesetzt wird, dessen Gültigkeit von jener des zu Definierenden abhängt (z. B. Größe ist das der Vermehrung und Verminderung Fähige, beides setzt die Erklärung der Größe schon voraus);

Die Sonne

Bild 15.20a: Die Sonne
* 6 Sonne.

die Substituierung eines bloßen (wenn auch noch so treffenden) Bildes (z. B. Platons Erklärung, daß das Gute die Sonne [* 6] im Reich der Ideen sei);

die Angabe des Umfanges des Begriffs statt seines Inhalts (z. B. Kegelschnitt ist diejenige Kurve, welche entweder Kreis, [* 7] Parabel, [* 8] Ellipse [* 9] oder Hyperbel [* 10] ist).

Bei der Unzulänglichkeit bloßer Nominal- und der Seltenheit wirklicher Realdefinitionen (deren Ersetzung durch jene namentlich in der Philosophie oft zu den nachteiligsten Folgen geführt hat, wovon Spinozas Definition des Substanz- und Fichtes Definition des Ichbegriffs Beispiele liefern) kann die Stelle der Definition durch die Angabe des nächsten Gattungsbegriffs und des spezifischen Artmerkmals (z. B. Phanerogamen sind Pflanzen mit sichtbaren Befruchtungswerkzeugen) vertreten werden, durch welche die Stellung des Begriffs sowohl nach oben zu dem zunächst übergeordneten als nach der Seite zu den ihm nebengeordneten angegeben, seine Stelle im System also genau angegeben ist, daher sich die klassifizierenden (besonders die beschreibenden Natur-) Wissenschaften dieser Form zu bedienen pflegen.

Auch genügt oft zu besondern Zwecken eine bloße Verständigung durch Hervorhebung eines besonders charakteristischen Merkmals oder statt der Verdeutlichung des Begriffs (durch die Definition) eine Veranschaulichung desselben durch die Beschreibung seines Gegenstandes entweder im fertigen oder im Zustand des Werdens (sogen. genetische Definition, welche jedoch als Konstruktion des Gegenstandes des Begriffs, z. B. der Kreisfigur, nicht mit der Konstruktion des Begriffs, d. h. mit dessen allmählicher Zusammensetzung aus seinen Merkmalen, zu verwechseln ist).

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Definition

(lat.), Begriffsbestimmung, die genaue und vollständige Angabe dessen, was in einem Begriff (s. d.) gedacht werden soll, also des Begriffsinhalts. Als Erfordernisse der Definition hat Aristoteles festgestellt die Angabe der nächsten (d. h. nächst höhern) Gattung und des artbildenden Unterschieds; so definiert man z. B. den Menschen als vernünftiges Lebewesen, indem man als nächste Gattung die des Lebewesens, als artbildenden Unterschied (d. h. als das, was diese Art Lebewesen von allen andern unterscheidet) die Vernünftigkeit ansieht.

Strenge Definition sind eigentlich nur da möglich, wo man, wie in der Mathematik, auf die Erwägung gewisser, genau begrenzter Eigentümlichkeiten des Gegenstandes sich beschränkt, während sie um so schwieriger werden, je mehr man in die konkrete Fülle der Erfahrung hinabsteigt. – In weiterm Sinne heißt Definition eine jede Angabe dessen, was unter einem Namen zu verstehen sei (Namenerklärung, Nominaldefinition, im Unterschied von Sacherklärung oder Realdefinition). Die Definition heißt genetisch, wenn sie zugleich die Entstehung des Begriffs aus seinen Elementen zeigt; so definiert die Mathematik den Kreis genetisch, wenn sie die Regel angiebt, nach der er sich jederzeit konstruieren läßt. Von den Fehlern, in welche die Definition leicht verfällt, handelt die Logik (s. d.). Eine Definition heißt zu weit oder zu eng, wenn sie mehr oder weniger umfaßt als sie soll, bewegt sich im Zirkel, wenn sie den zu erklärenden Begriff schon voraussetzt u. s. w. – Über Definition in der katholischen Kirche s. Definitor.