Deutsch-Brod | eLexikon | Geographie - Oesterreich-Ungarn - Bezirkshauptmannschaften

Deutsch-Brod

Deutsch-dänische Krieg

(tschech. Nēmecký Brod), Stadt im südöstlichen Böhmen, [* 3] an der Sazawa und der Österreichischen Nordwestbahn, welche sich hier nach Kolin [* 4] und Pardubitz teilt, ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat 2 Vorstädte, 5 Kirchen, darunter die Dechanteikirche mit altem Kunstwerk auf dem Turm [* 5] (Ziskas Sieg über Siegmund darstellend), ein Rathaus mit altem Uhrwerk, ein Prämonstratenser-Chorherrenstift mit Oberrealgymnasium, Waisenhaus und (1880) 5436 Einw. An industriellen Unternehmungen bestehen in Deutsch-Brod mehrere Mühlen, [* 6] eine Dampfbrettsäge, Stärke- und Spodiumfabrik, Tuchfabriken und Glasraffinerie. - Deutsch-Brod, das schon 793 bestand, gehörte im 12. Jahrh. den Herren v. Lichtenburg, hatte um 1258 eine Deutschherrenkommende, erhielt 1278 Stadtrechte und ward 1321 zur Bergstadt erhoben. Hier 8. Jan. 1422 Sieg der Hussiten unter Ziska über Kaiser Siegmund. Der Sieger zerstörte die Stadt und vertrieb die deutschen Bewohner, so daß die Stadt erst nach ¶

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sieben Jahren wieder bevölkert wurde, dann an die Ritter von Lipa und (1620) an Österreich [* 8] kam. Im J. 1637 wurde Deutsch-Brod zur königlichen freien Stadt erklärt. Am 13. Nov. 1639 wurde sie von den Schweden [* 9] eingenommen, geplündert und angezündet und 1644 nochmals heimgesucht.