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DIEMTIGTHAL | eLexikon | Bern - Nieder Simmenthal

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Diemtigthal

Bild 41.628: Diemtigthal
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DIEMTIGTHAL(Kt. Bern, Amtsbez. Nieder Simmenthal). 1940-672 m. Grösstes Seitenthal des Simmenthals, mündet / 488

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DIEMTIGTHAL

488 Wörter, 3'324 Zeichen

Geographie Schweiz: Bern — Nieder Simmenthal

Diemtigthal

(Kt. Bern, Amtsbez. Nieder Simmenthal). 1940-672 m. Grösstes Seitenthal des Simmenthals, mündet in dieses von Süden her 5 km sw. der Vereinigung der Simme mit der Kander aus. Liegt mit seinen Verzweigungen zwischen der Kette des Niesen und dem halbkreisförmigen Kamm, der vom Gsür nach W. zur Gruppe der Spilgerten zieht, dann nach N. abbiegt und die rechtsseitige Thalwand von St. Stephan bildet, um oberhalb Boltigen sich nach O. zu wenden und beim Dorfe Diemtigen wieder der Gruppe des Niesen sich zu nähern, von der ihn nur das untere Diemtigthal trennt. Dieses nicht bis zur Hauptkette der Berner Alpen hinaufreichende und der Gletscher entbehrende Thal trägt Voralpencharakter. Die ö. Thalwand, von der Niesenkette gebildet, fällt nirgends unter 2000 m; übrige Gipfel über dem Thal sind Männlifluh (2654 m), Gsür (2711 m), die Spilgerten (2479 m), Röthihorn oder Seehorn (2283 m), Niederhorn (2030 m) und Thurnen (2081 m).

vergrössern: Diemtigthal. ^[Karte: 5° 10’ O; 46° 40’ N; 1:140000]. [Karten in der Umgebung].
Diemtigthal.

4 km oberhalb seiner Ausmündung teilt sich das Diemtigthal in zwei Arme: nach O. zieht sich der Niesenkette entlang auf eine Länge von 7 km das Kirelthal, das vom W.-Arm, dem Thal von Zwischenflüh, durch den Stock des Twirienhorns (2303 m) getrennt ist. Das Thal von Zwischenfluh spaltet sich 5 km oberhalb seiner Vereinigung mit dem Kirelthal selbst wieder in das auf eine Länge von 8 km nach W. bis zum Seehorn ansteigende Mänigenthal (Mäniggrund) und das nach S. bis zum Fuss des Gsür 10 km lange Schwendenthal.

Das Thalwasser, der Filderichbach, nimmt oberhalb Schwenden den Grimmibach und Gurbsbach auf, dann den vom Mäniggrund kommenden Narrenbach und vereinigt sich im Horboden mit dem von der Männlifluh herabkommenden Kirelbach, unter dessen Namen er bei Oei in die Simme mündet. Das ganze Thal bildet nur eine einzige Gemeinde, Diemtigen, und wird das ganze Jahr ständig bewohnt. Ausser dem über dem linken Ufer des Thalbaches etwas oberhalb der Ausmündung des Thales gelegenen Pfarrdorf Diemtigen selbst enthält das Thal noch eine Reihe von kleinen Dörfern und Weilern, wie Bächlen, Entschwil, Horbern, Riedern, Schwenden, Wattflüh, Zwischenflüh.



Diepflingen - Diesbach

Bild 41.629: Diepflingen - Diesbach
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Daneben noch einige isolierte Höfe. Gesamtbevölkerung des Thales 2014 Ew., die sich mit Holzhandel, Ackerbau, Viehzucht und -handel ernähren. Die Alpweiden des Diemtigthales gehören zu den schönsten im Kanton Bern; die bedeutendsten sind: Kilei-, Raaf-, Meienfahl-, Kirel-, Gurbs-, Schwarzenberg- und Niederhornalp. Grosse Wälder. Mineralquellen und Badeeinrichtungen im Rotbad und auf Grimmialp. Gute Fahrstrasse bis zur Kuranstalt Grimmialp. Von Schwenden führen der Otterngratpass (2282 m) nach Adelboden u. der Grimmipass durch das Fermelthal nach St. Stephan. Das von den Fremden nur wenig gewürdigte Diemtigthal weist grosse landschaftliche Schönheiten auf und bietet die Möglichkeit zu vielen ziemlich leichten und genussreichen

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vergrössern: Am Ausgang des Diemtigthals.
Am Ausgang des Diemtigthals.

Bergtouren. Die Gebirge des Diemtigthales bestehen teils aus Flysch (Niesen), teils aus triasischen schwarzen Kalken, Dolomit und Rauchwacke mit Gips und Anhydrit an ihrer Basis (Twirienhorn, Rothorn), teils aus jurassischen Schichten mit roten Schichten der obern Kreide (Niederhorn, Buntelgabel, Spilgerten etc.). Die eisen- und selenhaltigen Mineralquellen der Grimmialp entspringen dem Dolomit und weisen auf die Anwesenheit von Gips hin.