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Dießenhofen | eLexikon | Geographie - Schweiz - Kantone

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Diesse (Montagne de) -

Bild 41.631: Diesse (Montagne de) - Diessenhofen
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5 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
DießenhofenBezirkshauptstadt im schweizer. Kanton Thurgau, 407 m ü. M., am Rhein (Dampferstation), mit / 103
Dießenhofen _2(1888) 1841 Einw. / 4
DIESSENHOFEN# Bezirk des Kantons Thurgau; mit einer Fläche von 4100 ha der kleinste der acht thurgauischen / 459
DIESSENHOFEN _2# (Kt. Thurgau, Bez. Diessenhofen). 400 m. Stadt, Hauptort des Bezirkes gleichen Namens; das alte / 496
DIESSENHOFEN _3Bezirk des Kantons Thurgau. Politisch zerfällt der Bezirk in 1 Kreis, 2 Munizipalgemeinden / 97

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Dießenhofen

3 Seiten, 1'163 Wörter, 8'461 Zeichen

Geographie Schweiz: Geographie — Schweiz — Kantone

Diessenhofen.



Diessenhofen

Bild 41.632: Diessenhofen
* 2 Seite 41.632.

Bezirk des Kantons Thurgau; mit einer Fläche von 4100 ha der kleinste der acht thurgauischen Bezirke, in der NW.-Ecke des Kantons am Rhein gelegen. Er hängt mit dem Bezirk Steckborn und damit mit dem Kanton Thurgau überhaupt blos nach O. durch einen schmalen Landstreifen zusammen und ist im S. und W. völlig von zürcherischem Gebiet umschlossen. Politisch zerfällt der Bezirk in den einzigen Kreis Diessenhofen, zwei Einwohnergemeinden ^[Supplement: Munizipalgemeinden] (Diessenhofen und Basadingen) und sechs Bürgergemeinden ^[Supplement: Ortsgemeinden oder Einwohnergemeinden] (Diessenhofen, Willisdorf, Basadingen, Mett-Oberschlatt, Schlattingen und Unterschlatt). Bezirkshauptort ist Diessenhofen. Der Bezirk zählt in 639 Häusern 807 Haushaltungen und 3761 Ew., wovon 2653 Reformierte, 1063 Katholiken und 45 Andere. 91 Ew. auf den km2. Boden im allgemeinen eben;

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einzig zwischen Etzwilen und Basadingen ein vereinzelter Hügelzug, der Rodenberg oder Rodelberg (588 m), der eine schöne Aussicht auf den Randen bietet. Der ebenfalls bewaldete Kohlfirst im W. reicht nicht bis in den Bezirk hinein. Zu erwähnen wäre noch der unbedeutende Buchberg.

vergrössern: Bezirk Diessenhofen. ^[Karte: 6° 20’ O; 47° 40’ N; 1:110000]. [Karten in der Umgebung].
Bezirk Diessenhofen.

Die Bodenfläche verteilt sich auf:

ha
Aecker 1592.0
Wie­sen 884.0
Wald 1368.1
Re­ben 76.0
Un­produktives Land 179.9
Zusam­men 4100.0

Es umfassen somit das Ackerland 39,8%, das Wiesland 22,1%, das unproduktive Land (Moore) 2%, die Wälder 34,2% und die Reben 1,9% der Gesamtfläche. Mit Hinsicht auf die mit Aeckern bestandene Bodenfläche steht der Bezirk Diessenhofen im ersten, mit Hinsicht auf die Ausdehnung des Wieslandes im letzten Rang unter den Bezirken des Kantons Thurgau. Er zählt weniger Obstbäume als die übrigen Bezirke; im Durchschnitt entfallen auf eine ha der Gesamtfläche 5,45 Bäume oder auf eine ha der Kulturfläche 9,5 Bäume.

Zieht man die Umgebungen einiger der grössern Ortschaften, besonders die von Diessenhofen für sich in Betracht, so ergeben sich in dieser Hinsicht bedeutend grössere Zahlen. Industrie wenig entwickelt; zu nennen besonders die grosse Dampfziegelei (Aktiengesellschaft) im Paradies (am Rhein). Haupterwerbsquellen der Bewohner sind Landwirtschaft, Viehzucht und Milchwirtschaft, Waldwirtschaft. In Basadingen und Schlatt Schweinezucht und -handel; in Basadingen Obstbauschule. Zigarren- und Tabakfabrik in Diessenhofen.

Die Viehstatistik ergibt folgende Zahlen:

1886 1896 1901
Hornvieh 1577 1929 1842
Pferde 124 111 141
Schweine 1107 1486 1361
Zie­gen 466 395 396
Schafe - - 1
Bie­nenstöcke 381 543 323

In der kleinen Schwarzach, die im Paradies Sägen und Mühlen treibt und deren Wasser die Stadt Schaffhausen für ihren Gebrauch nutzbar zu machen sucht, werden schöne Forellen gefangen. Am Rhein, 2 km ö. Diessenhofen, das kantonale Kranken- und Altersasyl St. Katharinenthal (ehemaliges Nonnenkloster, 1870 aufgehoben) mit durchschnittlich 320 Insassen. Hier noch einige schöne und wertvolle Altertümer. Die Gemeinden des Bezirkes Diessenhofen zählen zu den wohlhabendsten des Kantons, besonders in Bezug auf Schul- und Bürgergüter. Mehrere unter ihnen erheben keine Gemeindesteuern. Neben zahlreichen guten Strassen durchzieht den Bezirk die Bahnlinie Etzwilen-Schaffhausen mit den Stationen Schlattingen, Diessenhofen u. Schlatt; Dampfschifffahrt auf dem Rhein (Schaffhausen-Konstanz).

vergrössern: Wappen von Diessenhofen.
Wappen von Diessenhofen.

Diessenhofen

(Kt. Thurgau, Bez. Diessenhofen). 400 m. Stadt, Hauptort des Bezirkes gleichen Namens;

das alte Deozincova, im Mittelalter kleine freie Reichsstadt;

schön am linken Ufer des Rhein gelegen, nördlichster Punkt des Kantons Thurgau; 8,5 km ö. Schaffhausen. Postbureau, Telegraph, Telephon;

Postwagen nach Frauenfeld.

Station der Linie Konstanz-Etzwilen-Schaffhausen, Dampfschiffstation der Boote Schaffhausen-Untersee-Konstanz. Mit dem gegenüberliegenden badischen Ufer durch eine Holzbrücke verbunden. Gemeinde, mit Willisdorf und St. Katharinenthal: 245 Häuser, 382 Haushaltungen und 1876 Ew., wovon 1341 Reformierte, 500 Katholiken und 35 Juden;

Stadt allein: 220 Häuser, 1412 Ew. Wie viele andere kleine Städte hat auch Diessenhofen mit dem Umschwung in den Verkehrsverhältnissen nach und nach seine frühere Bedeutung eingebüsst;

seit dem Bau der Eisenbahn (1894) beginnt es, sich wieder zu heben.

Früher beschäftigten sich die Bewohner neben dem Kleinhandel und Handwerk fast ausschliesslich mit Landwirtschaft; heute zählt die Stadt verschiedene industrielle Betriebe, wie Zigarrenfabrik, Trikotwebereien, Fabriken zur Herstellung elastischer Gewebe u. eine Filiale der ihre Waaren hauptsächlich ins Ausland vertreibenden internationalen Verbandstofffabrik zu Schaffhausen. Grosse Dampfziegelei. Grosse Bauerngüter mit Viehzucht und Milchwirtschaft; Verein zur Hebung der Viehzucht mit Ausfuhr von Hornvieh nach Deutschland.

Die breite und gerade Hauptstrasse wird beiderseits von schönen Häusern mit zahlreichen Erkern eingefasst. Ein Turm der Stadtmauer und verschiedene andere Bauten weisen noch aus dem Mittelalter stammende Fassadenmalereien auf. Während die von altersher üblichen Messen an Bedeutung abgenommen haben, behaupten die wöchentlichen Viehmärkte immer noch ihre grosse Zugkraft. Besonders entwickelt ist der Schweinehandel. Sekundarschule; die einstige Lateinschule ist 1854 nach der Eröffnung der Kantonsschule zu Frauenfeld eingegangen.

Heimat des Arztes u. Professors an der Universität Heidelberg J. C. Brunner († 1727), der drei Brüder und Aerzte Wepfer, der Aerzte Forster und Melchior Aepli, des Rektors Benker in Frauenfeld und des Pädagogen Hanhart in Bern. Der 1813 verstorbene Melchior Aepli hat zur Unterstützung von wenig bemittelten thurgauischen Studierenden ein Legat von 37000 Fr. hinterlassen. Auch die berühmte Sängerin Frau Welti-Herzog ist ein Kind Diessenhofens. Gesang- und Turnvereine, dramatischer Verein etc.



Diesthal - Dietikon

Bild 41.633: Diesthal - Dietikon
* 3 Seite 41.633.

Als Stadt 1175 vom Grafen Hartmann III. von Kiburg gegründet; später wurde sie Eigentum der Herzoge von Oesterreich, von denen sie sich 1415 loskaufte, um aber schon 1442 wieder unter österreichische Herrschaft zurückzufallen. Nach lebhaftem Widerstand kam Diessenhofen 1460 an die mit Schaffhausen verbündeten acht alten Orte der Eidgenossenschaft. Später Reichsstadt; im Mai 1798 dem Kanton Schaffhausen, am 6. Juni 1800 dem Kanton Thurgau zugeteilt. Im Herbst 1799 hatte Diessenhofen unter dem Kampf der Russen und Oesterreicher gegen die Franzosen um den Rheinübergang zu leiden.

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vergrössern: Diessenhofen von Nordwesten aus.
Diessenhofen von Nordwesten aus.

Nahe dem heutigen Friedhof an der Strasse nach Basadingen sind alte Gräber mit Urnen aufgedeckt worden; beim Bau der Eisenbahn Fund eines römischen Münzschatzes im Scharenwald. Alemannengräber. 757: Deozincova; 822: Teazzinhovun; 1216: Diezenhovin. An der Schwarzach bei Basadingen lag die heute verschwundene Siedelung Hierolteswilare. An der Schwarzach am 26. August 992 Sieg der Adeligen über die Bauern. Wandmalereien im Oberhof und Unterhof. Eine Kirche der h. Dionysius, Blasius und Pankratius 757 erwähnt. Vgl.   Rahn, J. Rud. Die mittelalterlichen Architektur- und Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Frauenfeld 1899, S. 83-108.