Dnjepr | eLexikon | Geographie - Russisches Reich - Flüsse
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Dmitrow - Dnjepr
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Dnjepr | (bei den Alten Borysthenes, türk. Usu und Ohu, tatarisch Exi, im 10. Jahrh. Danapros, im 16. / 914 |
Dnjepr _2 | im Altertum Borysthenes, seit dem 4. Jahrh. n. Chr. Danapris, bei den Türken Usu oder Usy, / 392 |
Dnjepr
2 Seiten, 1'306 Wörter, 8'615 Zeichen
Geographie — Russisches Reich — Flüsse
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Dnjepr
Kiew [unkorrigiert]
![Bild 60.334: Kiew [unkorrigiert] Bild 60.334: Kiew [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/60/60_0334.jpeg)
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Kiew.(bei den Alten Borysthenes, türk. Usu und Ohu, tatarisch Exi, im 10. Jahrh. Danapros, im 16. Lussem genannt), nach der Donau der größte Strom des Schwarzen Meers und nach der Wolga der beträchtlichste Fluß des europäischen Rußland, entspringt, wie die Wolga und Düna, auf dem Wolchonskijwald und zwar aus den am südlichen Abhang desselben liegenden Sümpfen im Gouvernement Smolensk (unter 55° 52' nördl. Br.). Er läuft anfangs von NO. nach SW., wendet sich dann gegen SO. und endlich von neuem nach SW., bewässert die Gouvernements Smolensk, wo er schon nach kurzem Lauf bei der Stadt Dorogobush schiffbar wird, Mohilew, Minsk, Tschernigow, Kiew, [* 2] Poltawa, Cherson, Jekaterinoslaw und Taurien und ergießt sich in einer ansehnlichen Breite [* 3] unterhalb der Stadt Cherson in den sich mit dem Mündungssee des Bug vereinigenden, 75 km langen Liman, welcher nach ihm benannt und von ihm gebildet ist, und der mit dem Schwarzen Meer bei Otschakow und Kinburn in offener Verbindung steht.
Der Dnjepr hat einen Lauf von 2036 km Länge (nach Strelbitskys Berechnung nur 1712), wovon über 700 km auf die Krümmungen kommen. Sein Stromgebiet umfaßt ein Areal von 527,000 qkm (9571 QM.). Seine Ufer sind besonders auf der linken Seite hoch und bestehen aus vielen zum Teil aneinander hängenden Kreide-, Thon- und Mergelhügeln;
das Flußbett ist 90-360 m breit, bei seinem Erguß ins Meer hat der Dnjepr sogar eine Breite von 15 km. Von Smolensk bis Kiew kann er ohne Gefahr von Fahrzeugen und Flößen befahren werden;
von da an aber setzen Hügelreihen quer durch den Strom, deren Granitbasis sein Bett [* 4] felsig und für die Schiffahrt gefährlich macht;
noch weiter südwärts, zwischen Kaidak und Chortizkaja, auf einer Strecke von 37 km befinden sich die berüchtigten Porogen (Stromschnellen) des Dnjepr, welche die Schiffahrt vollständig hemmen und erst bei Alexandrowsk eine Fortsetzung der Fahrt ermöglichen.
Dnjeprgebirge - Dnjepr
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Seite 5.14.Solcher Porogen gibt es im ganzen 16, wovon einige großartige Naturszenerien, ¶
mehr
ähnlich dem Rheinfall von Schaffhausen, [* 6] darbieten. Nach ihnen sind die Saporoger, ein Kosakenstamm (s. Kosaken), benannt. Man hat übrigens in der Neuzeit Versuche gemacht, durch Sprengungen den Strom von den Klippen [* 7] zu befreien, und es ist dies auch schon für mehrere Wasserfälle von Erfolg gewesen. Der Fluß ist übrigens an allen Stellen reißender und tiefer als die Wolga oder der Don. Er hat viele Inseln, ein zum Teil sandiges, zum Teil steiniges und mergeliges Bett und zwar kalkiges, aber gesundes Wasser.
Gang (Geologie)
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Gang.Das Land in seiner Umgebung ist fast allerorten fruchtbar, zum Teil wiesenreich und steppenartig. Sehr viele Schiffbrücken führen über den Fluß, eine feste Brücke [* 8] nur bei Kiew; außerdem aber wird die Kommunikation durch eine Menge Fähren und Fährboote unterhalten, die besonders bei Berislaw oder Kisikerman wegen des Handels mit der Krim [* 9] und bei Cherson und Kinburn stark im Gang [* 10] sind. Bei Smolensk friert der Fluß im November zu und taut im April wieder auf; bei Krementschug ist er vom Dezember und bei Kiew vom Januar bis zum März mit Eis [* 11] bedeckt.
Bei Jekaterinoslaw dauert seine Eisdecke meist nur 1-2 Monate, und bei Cherson währt die Schiffahrt oft ohne Unterbrechung das ganze Jahr hindurch. Von den am D. liegenden und an der Schiffahrt auf ihm partizipierenden zahlreichen Handelsstädten sind die vorzüglichsten: Dorogobush, Smolensk, Kraßnyj, Orscha, Kopys, Mohilew, Staryj Bychow, Rogatschew, Rjetschiza, Kiew, Tscherkassy, Krylow, Krementschug, Krjukow, Werchne-Dnjeprowsk, Jekaterinoslaw, Alexandrowsk, Nikopol, Berislaw, Cherson, Aleschki, Otschakow und Kinburn.
Fernsprecher (zu beson
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* 12
Fische.Unter den zahlreichen Nebenflüssen des Dnjepr sind die wichtigsten rechts: der Drut oder Druz, die schiffbare Beresina (s. d.), der Pripet oder Przypiec (ebenfalls schiffbar) mit dem südlichen Styr und Goryn und der nördlichen Pina, der Teterew und der Ingulez. Links empfängt der Dnjepr die Sosha, die bedeutende Desna mit dem Sem, die Sula, den Psiul, die Worskla, den Orel und die Samara. Der Dnjepr ist sehr fischreich und hat größere und schmackhaftere Fische [* 12] als der Don, weil sein Wasser reiner ist; doch erstreckt sich der vorzüglichste Fischfang von seiner Mündung an nur bis nach Cherson.
Die hier gefangenen Fische sind große Hausen, Störe, Sterlette, Karpfen, Lachse, Weißfische, Schleien, Sandarte, Hechte und Karauschen. Auch gibt es in seinen Gewässern viele und große Krebse. Durch den Dnjepr-Bugkanal (s. Königskanal) ist eine Verbindung des Schwarzen Meers mit der Ostsee hergestellt. Die Schiffahrt auf dem ganzen Strom war früher sehr ausgedehnt; seitdem aber der Handel des Gouvernements Smolensk sich mehr nach den Häfen der Ostsee hingezogen hat, hat sich die Schiffahrt auf dem obern Teil des Dnjepr von Jahr zu Jahr vermindert (es fahren höchstens 40 kleine Barken jährlich).
Salz (Salinen oder Sal
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* 13
Salz.Erst vom Gouvernement Mohilew an erhält der Dnjepr größere Bedeutung für den größten Teil Süd- und Westrußlands. Es werden nach Südrußland große Massen Kalk, Balken, Pech, Teer und andre Waldprodukte verschifft und dafür Branntwein, Salz [* 13] und Korn eingetauscht. 1882 gingen auf dem Dnjepr 5339 Fahrzeuge und 799 Flöße ab, welche 28,120,208 Pud Waren im Wert von 15,500,620 Rubel transportierten. Der Wert des Floßholzes betrug außerdem 506,803 Rubel. In demselben Jahr kamen an 3629 Fahrzeuge und 2207 Flöße, welche 19,495,386 Pud Waren im Wert von 9,058,907 Rubel bargen.
Der Wert der Flöße belief sich außerdem auf 767,085 Rubel. Der größte Floßholzhandel ist in Rogatschew. Die Schiffahrt findet überhaupt nur im Frühjahr und in der ersten Hälfte des Sommers statt; im August wird der Strom zu flach. Schiff- und Barkenbau treibt man in Homelj, Ljubitsch, Brjänsk und dem Dorf Wetka. Die meisten Barken und Flöße, welche bis Nikopol und Cherson kommen, werden als Brennholz verkauft; die bis Krementschug kommenden aber kehren meistens wieder mit Ladung zurück. Seit 1835 existiert auf dem Dnjepr auch Dampfschiffahrt; es fahren gegenwärtig 17 Dampfer auf dem Strom, die meistens Privatleuten gehören.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Dnjepr,
im Altertum Borysthenes, seit dem 4. Jahrh. n. Chr. Danapris, bei den Türken Usu oder Usy, bei den Tataren Eksi, nach der Wolga und Donau der größte Strom Europas, entspringt in den Sümpfen des Wolkonskijwaldes aus dem See Mschara (im Kreis [* 14] Bjèlyj des Gouvernements Smolensk), unweit der Quellen der Wolga und der Düna, fließt südlich durch neun Gouvernements und mündet in den Dnjepr-Liman (s. d.) des Schwarzen Meers. Seine Länge mit Ausschluß des Liman beträgt 2146,4 km. Der kurze südl. Oberlauf des Dnjepr reicht bis Dorogobusch, von da an wendet er sich westlich bis unterhalb Smolensk, von Orscha an südlich, wobei das rechte Ufer höher wird als das linke.
Thal
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Thal.Unterhalb Kiew durchbricht er in südöstl. Richtung und in vielen Krümmungen die Steppenfläche der Ukraine; bis Kremmentschug finden sich zahlreiche Sandbänke im Flußbett, von da bis Jekaterinoslaw werden die Ufer höher und enger, und es folgen nun in südl. Richtung auf einer Strecke von 70 km in einem engen von Granitfelsen gebildeten Thal [* 15] die sog. Porogi (Klippen, Stromschnellen), d. h. Felsblöcke, die in Reihen quer durch das Flußbett gehen und über die das Wasser mit Getöse hinwegschäumt. Es werden 10 Hauptgruppen solcher Klippen gezählt.
Die Schiffahrt über sie ist nur bei Hochwasser und mit Hilfe der Lotsen in Lozmanskaja Kamenka möglich. Die Bemühungen, durch Sprengen [* 16] der Felsböcke besseres Fahrwasser zu erzielen, sind bisher ohne durchgreifenden Erfolg geblieben. Das Gefälle beträgt auf dieser Strecke etwa 50 m. Im Unterlauf von Alexandrowsk an nimmt der Dnjepr eine südwestl. Richtung, spaltet sich oft in Arme, die Inseln bilden, und mündet 28 km unterhalb Cherson. Hauptnebenflüsse sind rechts die Beresina, der Pripet, Teterew, Ingulez, links der Sosch, die Desna (s. d.), die Sula, Worskla, Samara.
Schiff II
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* 17
Schiffe.
Das Flußgebiet des Dnjepr beträgt 526956 qkm, wovon 3279,9 qkm auf österr.-ungar.
Gebiet (Galizien) liegen. Schiffbar wird der Dnjepr schon bei Dorogobusch, doch erst vom Gouvernement
Mohilew an hat er Bedeutung für den Handel. Dampfschiffe gehen zwischen Orscha und Jekaterinoslaw, und zwischen Alexandrowsk
und Cherson. 1889 befuhren den Dnjepr 10175 Schiffe
[* 17] und 10091 Flöße mit 77
757
000 Pud Fracht im Wert von 38
818
000
Rubel. Der Dnjepr ist eisfrei bei Dorogobusch 248, bei Cherson 280 Tage. Er steht mit der Ostsee durch drei
Wasserstraßen in Verbindung: mittels der Düna durch die Beresina und den Beresinakanal;
mittels des Niemen durch den Pripet, die Jasjolda und den Oginschen Kanal; [* 18]
mittels der Weichsel durch den Pripet und den Dnjepr-Bugkanal (s. d.).