Dnjepr | eLexikon | Geographie - Russisches Reich - Flüsse
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
Bewährtes Wissen in aktueller Form
Main
Dmitrijew (Iwan Iwanow

2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
---|---|
Dnjepr | (bei den Alten Borysthenes, türk. Usu und Ohu, tatarisch Exi, im 10. Jahrh. Danapros, im 16. / 914 |
Dnjepr _2 | im Altertum Borysthenes, seit dem 4. Jahrh. n. Chr. Danapris, bei den Türken Usu oder Usy, / 392 |
Dnjepr
2 Seiten, 1'306 Wörter, 8'615 Zeichen
Geographie — Russisches Reich — Flüsse
Dnjepr,
im Altertum Borysthenes, seit dem 4. Jahrh. n. Chr. Danapris, bei den Türken Usu oder Usy, bei den Tataren Eksi, nach der Wolga und Donau der größte Strom Europas, entspringt in den Sümpfen des Wolkonskijwaldes aus dem See Mschara (im Kreis [* 2] Bjèlyj des Gouvernements Smolensk), unweit der Quellen der Wolga und der Düna, fließt südlich durch neun Gouvernements und mündet in den Dnjepr-Liman (s. d.) des Schwarzen Meers. Seine Länge mit Ausschluß des Liman beträgt 2146,4 km. Der kurze südl. Oberlauf des Dnjepr reicht bis Dorogobusch, von da an wendet er sich westlich bis unterhalb Smolensk, von Orscha an südlich, wobei das rechte Ufer höher wird als das linke.
Kiew [unkorrigiert]
![Bild 60.334: Kiew [unkorrigiert] Bild 60.334: Kiew [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/60/60_0334.jpeg)
* 3
Kiew.Unterhalb Kiew [* 3] durchbricht er in südöstl. Richtung und in vielen Krümmungen die Steppenfläche der Ukraine; bis Kremmentschug finden sich zahlreiche Sandbänke im Flußbett, von da bis Jekaterinoslaw werden die Ufer höher und enger, und es folgen nun in südl. Richtung auf einer Strecke von 70 km in einem engen von Granitfelsen gebildeten Thal [* 4] die sog. Porogi (Klippen, [* 5] Stromschnellen), d. h. Felsblöcke, die in Reihen quer durch das Flußbett gehen und über die das Wasser mit Getöse hinwegschäumt. Es werden 10 Hauptgruppen solcher Klippen gezählt.
Die Schiffahrt über sie ist nur bei Hochwasser und mit Hilfe der Lotsen in Lozmanskaja Kamenka möglich. Die Bemühungen, durch Sprengen [* 6] der Felsböcke besseres Fahrwasser zu erzielen, sind bisher ohne durchgreifenden Erfolg geblieben. Das Gefälle beträgt auf dieser Strecke etwa 50 m. Im Unterlauf von Alexandrowsk an nimmt der Dnjepr eine südwestl. Richtung, spaltet sich oft in Arme, die Inseln bilden, und mündet 28 km unterhalb Cherson. Hauptnebenflüsse sind rechts die Beresina, der Pripet, Teterew, Ingulez, links der Sosch, die Desna (s. d.), die Sula, Worskla, Samara.
Schiff II

* 7
Schiffe.
Das
Flußgebiet des Dnjepr beträgt 526956 qkm, wovon 3279,9 qkm auf österr.-ungar.
Gebiet (Galizien) liegen. Schiffbar wird der Dnjepr schon bei Dorogobusch, doch erst vom Gouvernement
Mohilew an hat er Bedeutung für den
Handel. Dampfschiffe gehen zwischen Orscha und Jekaterinoslaw, und zwischen
Alexandrowsk
und Cherson. 1889 befuhren den Dnjepr 10175 Schiffe
[* 7] und 10091 Flöße mit 77
757
000 Pud Fracht im Wert von 38
818
000
Rubel. Der Dnjepr ist eisfrei bei Dorogobusch 248, bei Cherson 280
Tage. Er steht mit der Ostsee durch drei
Wasserstraßen in
Verbindung: mittels der Düna durch die
Beresina und den Beresinakanal;
mittels des Niemen durch den Pripet, die Jasjolda und den Oginschen Kanal; [* 8]
mittels der Weichsel durch den Pripet und den Dnjepr-Bugkanal (s. d.).