Dodona | eLexikon | Geographie - Alte Geographie - Griechenland etc. (Balkanhalbinsel)
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Dodendorf - Dodona
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1 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Dodona | berühmtes Heiligtum des Zeus im alten Epirus (Albanien), lag am Berg Tomaros in der Landschaft / 623 |
Dodona
623 Wörter, 4'200 Zeichen
Geographie — Alte Geographie — Griechenland etc. (Balkanhalbinsel)
Dodona,
berühmtes Heiligtum des Zeus [* 3] im alten Epirus (Albanien), lag am Berg Tomaros in der Landschaft Hellopia, ca. 18 km südwestlich von Janina im heutigen Thal [* 4] von Tscharakovista, wo es 1875 der Grieche K. Karapanos auffand. Der Sitz des Gottes, neben dem als sein Weib auch Dione (s. d.) verehrt wurde, war der Stamm einer heiligen Eiche mit eßbaren Früchten, und aus dem Rauschen ihrer Wipfel wie aus dem Gemurmel der heiligen Quelle, [* 5] die am Fuß des Baums entsprang, deutete man seinen Willen; erst in der Folge kam dazu eine künstlichere Art der Weissagung vermittelst des sogen. dodonäischen Erzes (s. d.). Der dodonäische Zeus genoß im höchsten Altertum die ausgebreitetste Verehrung und zwar nicht nur bei der Bevölkerung [* 6] Griechenlands; selbst Krösos schickte Gesandte zu diesem Orakel.
Sizilien
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Sizilien.Auch neben Delphi behielt Dodona den Ruf seiner Heiligkeit und bei den Bewohnern der Westküste von Hellas auch den Vorrang. Die Athener pflegten sich namentlich hierher zu wenden, wenn ihnen die Pythia wegen ihrer Hinneigung zu den Doriern verdächtig erschien, z. B. vor dem Zug nach Sizilien. [* 7] Mit dem Emporblühen des molossischen Reichs im Anfang des 4. Jahrh. v. Chr. erhob sich Dodona noch einmal zu neuem Glanz, doch nur bei den westlichen Völkern. Im Krieg der Ätolier gegen Makedonien steckte der ätolische Feldherr Dorimachos die Hallen in Brand, vernichtete die Weihgeschenke und zerstörte den Tempel [* 8] (219 v. Chr.). Auch die Römer [* 9] verheerten im zweiten Makedonischen Krieg diese Gegenden. So war zu Strabons Zeit (20 n. Chr.) das Orakel verschwunden; dagegen berichtet Pausanias, daß zu seiner Zeit (2. Jahrh. n. Chr.) dasselbe wiederhergestellt gewesen sei, auch die alte Eiche, der älteste Baum Griechenlands, noch gestanden habe.
Claudianus beweist, daß zu seiner Zeit (400 n. Chr.) das Orakel verstummt war; indes wird noch 516 ein Bischof von Dodona genannt. Die Ausgrabungen, welche Karapanos 1875 an der erwähnten Stelle vornahm, erstreckten sich auf ein Areal von über 20,000 qm, und die dabei gefundenen Inschriften erheben die Identität der Ruinen beim heutigen Dorf Alpochori mit Dodona über jeden Zweifel. Das Thal von Tscharakovista liegt ca. 500 m ü. M., ist von NW. nach SO. ca. 12 km lang und 300-1800 m breit und zerfällt in eine hügelige Nordwest- und eine viel ebenere Südosthälfte; wo beide zusammenstoßen, springt von O. her ein 400 m breiter, 30 m hoher und ca. 1200 m langer Hügelrücken vor, und dieser ist die Stätte des alten Dodona. Die Ruinen umfassen:
Dodonäisches Erz - Doe
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Seite 5.23.1) die Akropolis, [* 10] von der Gestalt eines unregelmäßigen Vierecks, mit Mauern von 3,25-5,8 m Dicke und einem einzigen ¶
mehr
Thor;
2) das Theater, [* 12] südöstlich davon, eins der größten und besterhaltenen Griechenlands, an den Hügelabhang gelehnt und nach S. zu offen, mit 45 Sitzreihen in zwei Rängen, deren unterer 29 Reihen umfaßt, während der obere deren 16 besitzt;
Münzen I (Altertum)
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Münzen.3) die heilige Umfriedigung, östlich vom Theater, südöstlich von der Akropolis, ein sehr unregelmäßiges Oblongum von 225 m Länge und durchschnittlich 130 m Breite. [* 13] Die nördliche Hälfte liegt etwas höher und enthält Reste eines Zeustempels und zweier wahrscheinlich für Zwecke des Orakels bestimmter Gebäude. Die südliche Hälfte, 110 m lang, 105 m breit, ist von Doppelmauern umgeben und umschließt ein Aphrodite-Heiligtum und zahlreiche Postamente von Weihgeschenken, Statuen etc. Die Ausgrabungen ergaben außer zahlreichen Bronzefiguren etc. 24 bronzene Weihgeschenke an den dodonäischen Zeus, an Dione und Aphrodite [* 14] (mit Inschriften), 45 Inschriften auf Kupfer- und Bronzetafeln, 662 Münzen, [* 15] dazu Tempelgeräte, Waffenstücke u. a. Das wichtigste aber ist eine einzig dastehende Sammlung von 84 Inschriften auf Bleitäfelchen, Anfragen an das Orakel und einige nicht zu enträtselnde Antworten desselben enthaltend, von höchstem kulturgeschichtlichen Interesse. Nicht nur Städte und Völker, wie z. B. die Tarentiner und ein epirotischer Stamm, bitten darin das Orakel um Rat für ihr politisches Verhalten, selbst die nichtigsten Privatangelegenheiten, wie Wäschediebstähle und bevorstehende Entbindungen, werden dem Zeus und der Dione vorgelegt.
Vgl. K. Karapanos, Dodone et ses ruines (Par. 1878, 2 Bde.).