Dohm | eLexikon | Geschichte - Historik und Historiker - Deutsche
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
- ️Sat Dec 11 1751
Titel
Elemente zu Dohm:1) Christian Wilhelm von, politischer und histor. Schriftsteller
2) Ernst, humorist. Schriftsteller
Dohm,
Braunschweig
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* 8
Braunschweig.1) Christian Wilhelm von, politischer und histor. Schriftsteller, geb. 11. Dez. 1751 zu Lemgo, besuchte das dortige Gymnasium und studierte in Leipzig [* 2] erst Theologie, dann die Rechte. Von Basedows philanthropischen Bestrebungen angezogen, begab er sich zu jenem nach Altona [* 3] und begleitete ihn nach Dessau. [* 4] 1773 kam er als Pagenhofmeister an den Hof [* 5] des Prinzen Ferdinand, Bruders Friedrichs d. Gr., nach Berlin, [* 6] widmete sich jedoch von 1774 an wieder zu Göttingen [* 7] staatsrechtlichen, geschichtlichen und volkswirtschaftlichen Studien, begründete hier mit Boie die Zeitschrift »Das deutsche Museum«, erhielt 1776 eine Professur der Finanzwissenschaft und Statistik am Carolinum in Braunschweig, [* 8] wo er seine »Materialien zur Statistik und neuesten Staatengeschichte« (Lemgo 1777-85, 5 Lfgn.) veröffentlichte, kehrte 1777 nach Berlin zurück, erwarb sich hier durch seine »Geschichte des bayrischen Erbfolgestreits nebst Darstellung der Lage desselben« (Frankf. 1779), durch welche er das Publikum zu Preußens [* 9] gunsten und gegen Österreich [* 10] zu stimmen suchte, die ersehnte Anstellung im preußischen Staatsdienst als Geheimer Archivar und Kriegsrat im Departement der auswärtigen Angelegenheiten und wurde für seine Schrift »Über den deutschen Fürstenbund« (1785) zum Geheimen Kreisdirektorialrat und Gesandten bei dem niederrheinisch-westfälischen Kreis [* 11] und bevollmächtigten Minister am kurkölnischen Hof ernannt.
Als die revolutionären Bewegungen im Sommer 1789 in Lüttich [* 12] ausbrachen, rechtfertigte Dohm die preußische Politik in seinem Werk »Die Lütticher Revolution im Jahr 1789 und das Benehmen Sr. Königl. Majestät von Preußen [* 13] bei derselben«. 1792-97 hatte Dohm zeitweise für die Verpflegung der preußischen Truppen zu sorgen und war gleichzeitig stets bedacht, die Absichten Österreichs auszuforschen und dessen etwanigen geheimen Unterhandlungen mit Frankreich auf die Spur zu kommen.
Rasse - Rastenburg
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* 14
Rastatt.Von Friedrich Wilhelm II. geadelt, wurde er 1797 als dritter Gesandter zum Friedenskongreß nach Rastatt [* 14] geschickt und hierauf bei der Organisation der von Preußen neuerworbenen Länder beschäftigt. Im Juni 1804 als Kammerpräsident der eichsfeld-erfurtischen Kriegs- und Domänenkammer nach Heiligenstadt versetzt, harrte er während der französischen Okkupation dieser Lande 1806 standhaft aus und suchte bei Napoleon in Warschau [* 15] für das Interesse derselben zu wirken.
Nach dem Tilsiter Frieden von Joh. v. Müller bewogen, in westfälische Dienste [* 16] überzutreten, ward er als Gesandter König Jérômes nach Dresden [* 17] geschickt, nahm aber 1810 seine Entlassung und zog sich auf sein Gut Pustleben bei Nordhausen [* 18] zurück. Hier widmete er den Rest seines Lebens einem großen Geschichtswerk: »Denkwürdigkeiten meiner Zeit, oder Beiträge zur Geschichte vom letzten Viertel des 18. und vom Anfang des 19. Jahrhunderts« (Lemgo 1814-19, 5 Bde.). Dies Buch enthält eine Geschichte Friedrichs II., insbesondere der innern Verwaltung desselben 1778-86, und zeichnet sich durch Fülle der Kenntnisse und ein zwischen Lob und Tadel vorsichtig abwägendes Urteil vorteilhaft aus. Dohm starb 29. Mai 1820.
Vgl. Gronau, C. W. v. Dohm nach seinem Wollen und Handeln (Lemgo 1824).
Breslau
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* 19
Breslau.2) Ernst, humorist. Schriftsteller, geb. 24. Mai 1819 zu Breslau, [* 19] studierte in Berlin und Halle [* 20] Theologie und Philosophie, bekleidete darauf eine Hauslehrerstelle in der Nähe von Berlin und ließ sich später als Litterat und Mitarbeiter an verschiedenen Zeitschriften in Berlin nieder. Hier übernahm er Anfang 1849 die Redaktion des Witzblattes »Kladderadatsch«, wo sein durch ernste Studien und gediegene Kenntnisse geschultes Talent die ihm zusagende Sphäre fand. Dohm bewährte sich als einer der schlagfertigsten und glänzendsten Vertreter der politischen Satire in Deutschland, [* 21] und ein großer Teil der für das Blatt [* 22] gelieferten poetischen Beiträge hat dauernden Wert. Er starb 5. Febr. 1883 in Berlin. Als selbständige Dichtungen von Dohm erschienen: »Der Trojanische Krieg« (Berl. 1864),
ein Lustspiel, worin unter der Maske des Trojanischen Kriegs die modernen deutschen Verhältnisse persifliert werden;
der Schwank »Ihr Retter« (das. 1862);
der parodierende dramatische Scherz »Komm her!« (das. 1864);
die virtuos-launigen »Sekundenbilder. Ungereimte Chronik« (das. 1880) u. a. Von seinen Übersetzungen aus dem Französischen und Spanischen seien »Lafontaines Fabeln« (Berl. 1876 bis 1877, mit Illustrationen von Doré) hervorgehoben. - Dohms Gattin Hedwig, geb. 20. Sept. 1833 zu Berlin, trat für die Frauenemanzipation in die Schranken mit den Schriften: »Der Jesuitismus im Hausstand« (Berl. 1873);
Dohme - Dohna
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Seite 5.27.»Die wissenschaftliche ¶
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Emanzipation der Frau« (das. 1874) und »Der Frauen Natur und Recht« (das. 1876). Auch schrieb sie mehrere kleine Lustspiele: »Der Seelenretter« (1876); »Vom Stamm der Asra« (1876); »Ein Schuß ins Schwarze« (1878) u. a.