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Dominion of Canada | eLexikon | Geographie - Amerika - Britisch-Nordamerika

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
  • ️Tue Aug 09 1842
Titel
Elemente zu Kanada:

[Bodengestaltung.]

[Bewässerung.]

[Klima, Naturprodukte.]

[Areal und Bevölkerung.]

[Erwerbszweige.]

[Handel und Verkehr.]

[Staatliche Verhältnisse.]

Geschichte.

Kanada

(Canada), brit. Kolonie in Nordamerika, [* 3] umfaßt den ganzen nördlich von den Vereinigten Staaten [* 4] liegenden Teil dieses Kontinents, mit Ausnahme von Alaska und der britischen Kolonie Neufundland nebst dem dazu gehörigen Labrador. Bis 1867 war der Name nur auf die beiden Provinzen Quebec und Ontario beschränkt, während jetzt die als Dominion of Canada verbündeten Kolonien vom Atlantischen bis zum Stillen Ozean und dem Eismeer reichen und zwischen 41° 42'-73° nördl. Br. und 57°-141° östl. L. liegen. Die Grenze gegen die Vereinigten Staaten wurde durch Verträge vom 9. Aug. 1842 und 15. Juni 1846 bestimmt und erstreckt sich, kleinere Krümmungen ungerechnet, 5340 km weit von Meer zu Meer, vom Ste. Croixfluß bis zur Juan de Fuca-Straße (s. Britisch-Nordamerika).

Montpensier (Antoine M

Bild 61.1028: Montpensier (Antoine Marie Phil. Louis v. Orléans, Herzog von) - Montreal [unkorrigiert]
* 5 Montreal.

[Bodengestaltung.]  

Die Küsten Kanadas haben eine Entwickelung von 18,370 km (kleinere Krümmungen ungerechnet), aber nur der außerhalb des St. Lorenzgolfs gelegene Teil der atlantischen Küste und die pazifische Küste sind das ganze Jahr durch eisfrei, während der St. Lorenzgolf fünf Monate lang und die Hudsonbai (s. d.) noch länger Schiffen verschlossen bleiben. An vorzüglichen Häfen ist übrigens kein Mangel, und selbst große Seeschiffe können den St. Lorenzstrom bis Montreal [* 5] hinauffahren.



Kanada (Bodengestaltun

Bild 9.433: Kanada (Bodengestaltung, Bewässerung, Klima)
* 7 Seite 9.433.

Seiner natürlichen Beschaffenheit nach kann man das ganze Gebiet in sechs Regionen einteilen. Der maritime Osten reicht den St. Lorenzstrom hinauf bis nach Quebec und wird durchzogen von Ausläufern des Alleghanygebirges, welche in dem Shickshockgebirge auf der Gaspéhalbinsel mit 1148 m ihren höchsten Punkt erreichen. Granitische Gebilde, vielfach von Trapp durchbrochen, herrschen vor, und abgesehen von posttertiären Bildungen, gehören die jüngsten Gesteine [* 6] der Kohlenbildung an. Die Bewässerung ist reichlich. Die Gebirge sind dicht bewaldet, zwischen ihnen liegen aber auch große Strecken fruchtbaren Weidelandes. Die zweite Region, das eigentliche Kanada, reicht von Quebec den St. Lorenzstrom aufwärts und längs des Ontario- und Eriesees bis

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zum Huronsee und umfaßt den gesegnetsten Teil der Dominion. Es ist ein ebenes oder wellenförmiges Gebiet, reichlich bewässert und, abgesehen von den bei Montreal und in der Umgegend ansteigenden isolierten Trapphügeln, ohne jegliche Gebirge. Nur wo die sanft geneigten paläozoischen Schichten zu Tage treten (wie bei den Niagarafällen), bilden sie hügelähnliche Terrainstufen. Die dritte und ausgedehnteste Region erstreckt sich vom untern St. Lorenzstrom und dem Huronsee und Obern See bis an die Gestade des Arktischen Ozeans. Es ist ein wildes, felsiges Land, reich an Flüssen und Seen, meist dicht bewaldet oder versumpft, wo laurentische Gneise, kristallinischer Kalkstein und der kambrischen (huronischen) Formation angehörige Grünsteine, Sandsteine und Granit vorherrschen.

Gräser

Bild 7.629: Gräser
* 8 Gräser.

Die durchschnittliche Erhebung dürfte wohl 300 m erreichen, aber nur selten steigen die Höhen über 600 m an. Durchbrochen wird diese laurentische Seenplatte von den Flüssen Nelson (aus dem Winnipegsee kommend) und dem Churchill. Gegen W. tritt sie an den Winnipegsee heran und umfaßt teilweise den Athabascasee, den Großen Sklaven- und Großen Bärensee, die nördlicher liegen. Ackerbau ist in diesem Gebiet nur an wenigen begünstigten Stellen möglich. Ganz und gar ausgeschlossen ist er in den nordöstlich von ihm gelegenen Barren Grounds, wo der unebene, felsige Boden nur Sträucher und zwerghafte Weiden, Birken und Erlen, Gräser, [* 8] Binsen, Moose [* 9] und Flechten [* 10] trägt.

Westlich von der laurentischen Seenplatte, bis zum Fuß des Felsengebirges, liegt die große Ebene Kanadas, an der Südgrenze 2000 km, am Arktischen Ozean nur 500 km breit, im S. der Saskatschewan-Prärie, im N. Waldland. Silurische, [* 11] devonische und zur Kreideformation [* 12] gehörige Gesteine treten hier der Reihe nach bis zum Fuß des Felsengebirges auf, vielfach von Gerölle bedeckt. Das Land steigt in drei Stufen an, durch Höhenzüge getrennt, die da, wo sie die Flüsse [* 13] durchsetzen, Stromschnellen bilden.

Auf der untersten Stufe liegt der Winnipegsee (215 m), dem von S. der Red River zuströmt, und in welchen der Saskatschewan einmündet, um als Nelson seinen Weg in die Hudsonbai fortzusetzen. Diese Stufe bildet einen Teil des jetzt verschwundenen Agassizsees der amerikanischen Geologen, welcher südlich in den Missouri abfloß. Ausgedehnte Wälder kommen vor. Die zweite Stufe erstreckt sich am Saskatschewan bis zu den Eagle Hills und hat bei ziemlich mannigfaltiger Oberflächengestaltung eine mittlere Höhe von 880 m. Die dritte und ausgedehnteste Stufe endlich reicht bis ans Felsengebirge, ist im S. fast waldlos und hat hier eine mittlere Erhebung von 900 m. Die sechste Region Kanadas umfaßt den nördlichen Teil der amerikanischen Kordilleren, die hier, etwa 600 km breit, den pazifischen Teil der Dominion einnehmen und drei mit der Küste ziemlich parallel verlaufende Höhenzüge bilden.

Gold (Gewinnung aus ge

Bild 7.477: Gold (Gewinnung aus geschwefelten Erzen)
* 15 Gold.

Das östlichste dieser Gebirge, das eigentliche Felsengebirge, gehört vorwiegend der devonischen und der Kohlenformation an, ist namentlich auf dem Westhang dicht bewaldet, hat Gletscher und soll im Mount Brown auf 4880 m ansteigen. Die Pässe sind indes von mäßiger Höhe (Kicking Horse Paß [* 14] 1588 m, Yellow Head oder Lederpaß 1140 m). Gegen N. nimmt das Gebirge an Höhe ab, und anstatt steil über die Ebene anzusteigen, wird es von Vorhügeln eingefaßt. Jenseit des Felsengebirges haben wir noch die Gold [* 15] Range und das Zentralplateau Britisch-Columbias zu überschreiten, ehe wir das Küsten- oder Kaskadengebirge erreichen. Endlich durchzieht die Inseln, welche der Küste vorlagern, ein Gebirgszug, der, wie die vorhergehenden, aus metamorphischen, vielfach von Granit durchbrochenen Gesteinen zusammengesetzt ist. Auch im Küstengebirge kommen Gletscher vor.

[Bewässerung.]  

Ungemein groß ist die Zahl der schiffbaren Flüsse und Seen, und wenn auch die Schiffahrt vielfach durch Stromschnellen unterbrochen und die Flüsse meist während der Hälfte des Jahrs mit Eis [* 16] bedeckt sind, so leisten sie dennoch dem Verkehr die wesentlichsten Dienste. [* 17] Vom gesamten Gebiet gehören zum Becken des Atlantischen Ozeans 1,321,400 qkm, zu demjenigen der Hudsonbai und des Arktischen Ozeans 6,617,200 qkm, und dem Stillen Ozean sind tributär 884,000 qkm. Der wichtigste Fluß ist der St. Lorenzstrom, der Ausfluß [* 18] der großen Kanadischen Seen (s. d.). An Größe des Stromgebiets wird er indes sowohl von dem Saskatschewan, der als Nelson in die Hudsonbai mündet (1,165,000 qkm), als von dem dem Eismeer zuströmenden Mackenzie (1,424,000 qkm) übertroffen.

Himation - Himmel

Bild 8.544: Himation - Himmel
* 19 Himmel.

[Klima, Naturprodukte.]  

Das Klima des ganzen Gebiets, vom Atlantischen Ozean bis zum Felsengebirge, zeichnet sich aus durch strengen Winter, kühlen Frühling, kurzen, aber heißen Sommer und ungemein angenehmen Herbst, den sogen. Indianersommer, wo die Wälder in vielfachen Tinten prangen, der Himmel [* 19] blau und wolkenlos ist und nur die Nachtfröste an den nahen Winter erinnern. Die Sommerisotherme von 16° C. (welche das Reifen des Weizens bestimmt) umschließt ganz Neuschottland (mit Ausnahme der Halbinsel von Cape Breton), kreuzt den St. Lorenzstrom unterhalb von Quebec, läuft dann nach Nordwesten über den Athabascasee und Großen Sklavensee nach Fort Simpson am Mackenzie (62° nördl. Br.) und erreicht schließlich das Stille Meer gegenüber der Vancouverinsel. Die Temperaturen einiger Orte für Januar, Juli, den Sommer und das Jahr haben wir in der folgenden Tabelle zusammengestellt (Grade C.):

Breite Seehöhe Januar Juli Sommer Jahr
Halifax 46° 39' 2 m -5.3 17.7 16.4 6.0
Quebec 46° 49' 91 " -11.2 20.2 16.8 4.2
Montreal 45° 41' 20 " -8.4 22.3 18.6 6.8
Toronto 43° 39' 104 " -4.9 19.6 18.4 6.8
Windsor 42° 20' 170 " -2.8 20.9 19.7 8.8
Winnipeg 49° 55' 226 " -19.2 19.1 16.0 0.6
Neuwestminster 49° 12' 10 " 1.6 16.6 15.9 8.7

Jundt - Jupiter

Bild 18.481: Jundt - Jupiter
* 20 Klima.

Um die den größern Teil des Jahrs mit Eismassen angefüllte Hudsonbai ist das Klima [* 20] unfreundlich, die York Factory (Port Nelson) hat eine Sommertemperatur von nur 11,1° und eine Jahrestemperatur von -6,8,° und der Fluß Nelson, der dabei in die Bai mündet, ist nur vom 19. Mai bis zum 20. Nov. eisfrei, während der St. Lorenz bei Montreal meist erst 11. Dez. zufriert und schon 19. April wieder aufgeht. Im westlichen Teil der großen Ebene wird das Klima durch vom Felsengebirge herabsteigende Föhnwinde gemäßigt, so daß bei der geringen Schneedecke das Vieh im Freien überwintern kann.



Kanada (Pflanzen- und

Bild 9.434: Kanada (Pflanzen- und Tierwelt, Areal und Bevölkerung)
* 21 Seite 9.434.

Die Gegend am Stillen Ozean endlich hat ein ausgesprochenes Seeklima, mit milden Wintern und mäßig warmem Sommer. Der Niederschlag nimmt von der Ostküste ins Innere ab; während er in Neuschottland noch jährlich 112 cm beträgt, vermindert er sich in Quebec auf 100 cm, in Ontario auf 86 cm und in Manitoba auf 58 cm, steigt jedoch an der Westküste auf 159 cm. Die Niederschläge am Atlantischen Ozean haben ein Maximum im Herbst, in Ontario verteilen sie sich gleichmäßig über das Jahr, im W. aber tritt das Maximum im Sommer, an der pazifischen Küste im Winter ein.

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Daß diese Niederschlagsmengen den Waldwuchs begünstigen, liegt auf der Hand, [* 22] und so kann man denn ganz Kanada, mit Ausnahme der jenseit der Baumgrenze gelegenen arktischen Gebiete und der etwa 310,000 qkm großen echten Prärieregion im W., als ein Waldland bezeichnen. Die Wälder erstrecken sich von Meer zu Meer und reichen längs der großen Ebene bis dicht an das Eismeer. Eine Linie, welche die Hudsonbai bei Fort Churchill unter 60° nördl. Br. verläßt und von dort über den Großen Bärensee zur Mackenziemündung (68° 30' nördl. Br.) hinansteigt, bezeichnet die Nordgrenze derselben.

Der nördlichste Baum ist die Schimmelfichte (Abies alba, white spruce), hinter welcher die Kanoebirke (Betula papyracea) nur wenig zurückbleibt. Reizend sind namentlich die gemischten Waldungen im S. Unterholz und Sträucher mit eßbaren Beeren, wie die Serviceberry (Aronia ovalis), Stachelbeeren, Preißelbeeren und Erdbeeren, sind reichlich vertreten, und in sumpfigen Stellen, fern im N., wächst Wasserreis (Zizania aquatica). Von den 95 Waldbäumen, welche in den kanadischen Wäldern vorkommen, nennen wir die Weißkiefer (Pinus Strobus, white pine, Weimutskiefer), die Rotkiefer (Pinus resinosa), die Schimmelfichte (Abies alba, White spruce), die Schwarzfichte (Abies nigra, black spruce), die Balsamtanne (Abies balsamea), die Hemlocktanne (Abies canadensis), die amerikanische Lärche (Larix laricina, tamarac), den abendländischen Lebensbaum (Thuja occidentalis), den virginischen Wacholder (Juniperus virginiana, red cedar) und von Laubholzbäumen die Silberlinde (basswood), verschiedene Ahornarten, Eschen, Ulmen, Platanen, Walnußbäume mit Einschluß von Butterwort (Juglans cinerea) und Hickory (Carya alba), Eichen, Buchen, Hopfenbuchen, Espen, Zitter- und Balsampappeln und Birken. Britisch-Columbia besitzt eine ihm eigentümliche Waldflora, und von 34 Spezies kommen nur 7 in andern Teilen Kanadas vor. Eigentümlich sind ihm namentlich die Douglastanne, die Riesenzeder (Thuja gigantea), der kurzblätterige Eibenbaum und der Cottonwoodbaum (Populus trichocarpa).

Wiese - Wiesel

Bild 16.623: Wiese - Wiesel
* 23 Wiesel.

Aus der Tierwelt sind namentlich die pelztragenden Tiere von Bedeutung. Der Biber nimmt unter ihnen die vornehmste Stellung ein, hat aber infolge der übergroßen Verfolgung bedeutend an Zahl abgenommen. Ferner gibt es Füchse, Wölfe, Wiesel, [* 23] Luchse, Marder, [* 24] Wolverene, Bären, Ottern, Bisamratten, Stinktiere, Vielfraße und Wildkatzen. Namentlich ihres Fleisches halber werden gejagt das Renntier (caribou), welches in zwei Varietäten von Neuschottland bis ans Eismeer vorkommt;

der immer seltener werdende Büffel, aus dessen Fleisch die Jäger und Fallensteller (trappers) ihr Pemmikan (s. d.) herstellen;

das Moose oder der Elch, von der Fundybai bis in den äußersten Norden; [* 25]

das Wapiti (Cervus strongyloceros) und andre Hirscharten, der Bisamstier am Eismeer, eine Antilope (A. furcifera), das Bergschaf (bighorn sheep) und die wolltragende Ziege im Felsengebirge.

Eidechsen

Bild 5.367a: Eidechsen
* 28 Eidechsen.

Endlich verdienen noch der Präriehund, der Waschbär, der Dachs und der Hase [* 26] (Kaninchen) [* 27] genannt zu werden. Die Vogelwelt ist namentlich durch Wald- und Schneehühner und im Frühjahr und Herbst durch nach N. oder S. wandernde Zugvögel vertreten. Unter den Fluß- und Seefischen ist der Weißfisch (Coregonus albus) der häufigste. Außerdem kommen Forellen, Hechte und Karpfen und namentlich auch Lachse vor. Die Reptilien sind zwar durch die Klapperschlange und Eidechsen [* 28] vertreten, aber nur Frösche [* 29] und Kröten und (im NW.) Blutegel [* 30] sind häufig. Von den Insekten [* 31] sind Bremsen [* 32] und Moskitos im Sommer ungemein lästig. Heuschrecken, [* 33] die sich in der jenseit der Grenze gelegenen amerikanischen Wüste entwickeln, suchen gelegentlich den Westen heim.

[Areal und Bevölkerung.]  

Eingeteilt wird die Dominion in sieben Provinzen und in das noch unter der Bundesregierung stehende Nordwestgebiet nebst den arktischen Inseln. Areal und Bevölkerung [* 34] der einzelnen Gebiete stellen sich, wie folgt:

Provinzen etc. QKilo­meter QMei­len Ge­samtbevölke­rung 1871 1881 India­ner 1881 Zunahme der Ge­samtbevölke­rung 1871-81 in Proz Einw. auf das QKilom. 1881
Prinz Edward-­Insel 5524 100.3 94.021 108.891 281 15.8 19.7
Neuschott­land 56.281 1022.1 387.800 440.572 1401 13.6 7.8
Neubraun­schweig 70.761 1285.2 285.594 321.233 2125 12.4 4.5
Quebec 500.769 9094.5 1.191.516 1.359.027 7515 14.6 2.7
Ontario 374.499 6801.3 1.620.851 1.923.228 15.325 18.6 5.1
Manitoba 190.927 3467.4 18.995 65.954 6767 247.0 0.34
Bri­tisch-Columbia 1.010.949 18.359.9 36.247 49.459 25.661 36.3 0.05
Nordwestgebiet, Fest­land 5.741.973 104.334.8 50.000 56.446 39.472 13.0 0.01
Ark­tische Inseln 867.900 15.762.0 - - - - -
Zusam­men: 8.822.583 160.227.4 3.685.024 4.324.810 108.547 17.4 0.49

Die Bevölkerung der Dominion ist 1861-81 von 3,323,292 auf 4,324,810 Seelen gestiegen (d. h. um 30,1 Proz.) und ward 1886 auf 4,776,000 Seelen geschätzt. Die Zunahme ist daher viel geringer als in den benachbarten Vereinigten Staaten. Die Einwanderung hat in jüngerer Zeit, namentlich infolge der Erschließung des Nordwestgebiets, bedeutend zugenommen. In den 15 Jahren 1871-85 kamen 1,360,620 Einwanderer in an, von denen sich indes nur 819,741 in der Dominion niederließen (1871-75: 181,156; 1876-80: 161,519; 1881-85: 477,066). Dieser Zuwanderung steht allerdings ein Überschuß von Auswanderern nach den Vereinigten Staaten gegenüber, der aber bei weitem nicht so bedeutend ist, wie nach unzuverlässigen Erhebungen früher angenommen wurde. Ungemein dünn gesäet ist die Bevölkerung, denn es kommen auf 100 qkm erst 49 Bewohner (s. die Tabelle), und nur in den Provinzen Quebec und Ontario liegen Städte von mehr als 50,000 Einw., nämlich Quebec (62,446), Montreal (140,747) und Toronto (86,415). Auf 100 Bewohner männlichen kommen 97,6 Bewohner weiblichen Geschlechts.

Die Bevölkerung ist aus den verschiedensten Elementen zusammengesetzt. Im J. 1881 zählte man dem Lande der Geburt nach 3,715,492 Eingeborne des britischen Nordamerika (84,9 Proz.), 185,526 Iren, 169,504 Engländer, 115,062 Schotten, 77,753 Amerikaner aus den Vereinigten Staaten, 25,328 Deutsche, [* 35] 6376 Russen, 4389 Franzosen etc. Dem Ursprung nach zählte man dagegen 1,298,928 Franzosen (30 Proz.), 957,403 Iren (22,1 Proz.), 881,301 Engländer (20,3

Fortsetzung Kanada: → Seite 9.435 || Proz.), 669,863 Schotten (15,4 Proz.), 254,319 Deutsche (5,9 Proz.), 108,547 Indianer (2,5 Proz.