Douglas | eLexikon | Geschichte - Amerika - Staatsmänner
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Douceur - Douglas
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4 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Douglas | # (spr. dógg-las), 1) Stadt auf der Südostküste der engl. Insel Man im Irländischen Meer, / 107 |
Douglas _2 | # (spr. dógg-las), eins der berühmtesten und ältesten Geschlechter Schottlands, soll der Sage / 1993 |
Douglas _3 | # (spr. dógglas), Stephan Arnold, nordamerikan. Staatsmann, geb. 23. April 1813 zu Brandon im / 444 |
Douglas _4 | (spr. döggläs), 1) Edwin, schott. Genre- und Tiermaler, geb. 1848 zu Edinburg, besuchte die / 143 |
Douglas
3 Seiten, 2'687 Wörter, 17'961 Zeichen
Geschichte — Amerika — Staatsmänner
Titel
Elemente zu Douglas:1) Stadt auf der Südostküste der engl. Insel Man im Irländischen Meer
2) Stadt in Lanarkshire (Schottland)
[5.93] Douglas (spr. dógg-las)
[5.95] Douglas (spr. dógglas)
Douglas
(spr. dógg-las), 1) Stadt auf der Südostküste der engl. Insel Man im Irländischen Meer, größte Stadt der Insel, Sitz des Bischofs von Sodor und Man, mit schönem Schloß (Mora Castle) der Herzöge von Athol, welche früher im Besitz der ganzen Insel waren, einem vorzüglichen, durch ein Fort geschützten Hafen und (1881) 15,719 Einw., die Fischerei [* 2] und bedeutenden Handel treiben. Douglas wird viel als Seebad besucht. -
2) Stadt in Lanarkshire (Schottland), 10 km südsüdwestlich von Lanark, am gleichnamigen Fluß, der zum Clyde fließt, Stammort der Familie Douglas (s. d.), hat (1881) 1262 Einw. Dabei großartiges, neuerbautes Schloß und Ruinen des alten Schlosses (Sir Walter Scotts Castle Dangerous).
Titel
Elemente zu Douglas:1) William III., genannt the Hardy ("der Kühne")
2) James, Sohn des vorigen
3) Archibald, Bruder des vorigen
4) Sir William D., Ritter von Liddesdale
5) William VI., Graf von, Archibalds Sohn,
6) James II., Graf von, Sohn des vorigen
7) Archibald III., Sohn und Erbe von Archibald II.
8) Archibald IV., Sohn und Nachfolger des vorigen
9) William, Sohn James' III.
10) James, Bruder des vorigen
11) Archibald, fünfter Graf von Angus
12) Gavin, einer der ältesten schott. Dichter
13) Archibald, sechster Graf von Angus, Enkel von D. 11)
14) James D. von Pittendrich, durch Heirat vierter Graf von Morton
15) Archibald, ein Neffe des vorigen, der fünfte Graf von Morton
16) Robert, aus der Linie D.-Whittingham, geb. 1611
[5.93] Douglas (spr. dógg-las)
[5.95] Douglas (spr. dógglas)
Douglas
(spr. dógg-las), eins der berühmtesten und ältesten Geschlechter Schottlands, soll der Sage nach von einem Krieger abstammen, der 770 eine Schlacht des Skotenkönigs Solvathius gegen Donald, König der westlichen Inseln, entschied und wegen seiner dunkeln Gesichtsfarbe Dhuglas, »der schwarze Mann«, genannt wurde. In Wirklichkeit scheint ein in Schottland eingewanderter Flamänder, Theobald, dem 1160 die Ländereien von Douglas verliehen wurden, der Ahnherr des Geschlechts zu sein. Die namhaftesten Sprößlinge desselben sind:
1) William III., genannt the Hardy (»der Kühne«),
verteidigte 1296 Berwick gegen König Eduard I., geriet bei Erstürmung der Stadt in Gefangenschaft, nahm, kaum in Freiheit gesetzt, mit Wallace nochmals den Kampf gegen jenen auf, fiel aber wieder in englische Gefangenschaft, in der er 1302 starb.
Palästina
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* 3
Palästina.2) James, Sohn des vorigen, war der treue Freund und Gefährte des Königs Robert Bruce in dessen Kämpfen gegen die Engländer. Seine verheerenden Züge machten ihn so gefürchtet, daß die Drohung »Der schwarze Douglas kommt!« zum Schreckwort für Kinder diente. Nach langen Kämpfen vermittelte er den für beide Reiche notwendigen Frieden von Northampton (1. März 1328). Auf einer Reise nach Palästina [* 3] begriffen, um das Herz des verstorbenen Königs Robert Bruce dessen Willen gemäß dahin zu bringen, trat er, von christlichem Eifer und Kampfeslust getrieben, in die Dienste [* 4] Alfons' XI. von Kastilien und fiel im Kampf gegen die Mauren vor Sevilla [* 5] 1330.
3) Archibald, Bruder des vorigen, war während der Minderjährigkeit David Bruces, Roberts Sohns, Regent von Schottland, vertrieb den dem Land aufgedrungenen König Eduard Baliol, ward 1333 bei einem Einfall in Northumberland in der unglücklichen Schlacht bei Halidonhill von den Engländern gefangen genommen und starb in der Haft.
4) Sir William Douglas, Ritter von Liddesdale, natürlicher Sohn von Douglas 2), focht gegen die Engländer, als diese mit Eduard Baliol in Schottland einbrachen, erlitt aber 1333 an der Grenze eine Niederlage und geriet selbst in Gefangenschaft, aus welcher er erst nach zwei Jahren befreit wurde. Des von Eduard III. befestigten Schlosses zu Edinburg [* 6] bemächtigte er sich durch List. In den Kämpfen gegen England zeichnete er sich vielfach aus. In der Schlacht von Nevilscroß (17. Okt. 1346) gefangen, wurde er erst nach 1354 infolge eines Vertrags mit dem König von England, worin er sich diesem zu verschiedenen Dienstleistungen verpflichtete, freigelassen. Er fiel 1354 durch die Hand [* 7] seines Vetters Lord William Douglas im Ettrickforst, zwischen dem Tweed- und Yarrowfluß an einer Stelle, die heute noch Williams croß heißt.
Douglas
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* 8
Seite 5.94.5) William VI., Graf von, Archibalds Sohn, ¶
mehr
nahm die Kämpfe mit den Engländern erfolgreich wieder auf, beteiligte sich 1356 auf seiten der Franzosen an der Schlacht von Poitiers, ward 1357 zum Grafen erhoben und vermehrte den Reichtum seines Hauses durch Heiratsverbindungen mit den Familien Marr und Angus; er starb 1384.
6) James II., Graf von, Sohn des vorigen, nahm lebhaften Anteil an dem Krieg mit England 1378 und machte 1388 einen verheerenden Einfall in Northumberland, wobei er das Banner Heinrich Percys, des Heißsporns, erbeutete, ward aber auf dem Rückzug von diesem verfolgt und fiel 10. Aug. 1388 bei Otterburne. Den Grafentitel erbte Archibald II., natürlicher Sohn von Douglas 2), gest. 1401.
7) Archibald III., Sohn und Erbe von Archibald II., beteiligte sich ebenfalls an den Kriegen mit den Engländern, ward bei einem Raubzug bis unter die Thore von Newcastle [* 9] überfallen, 14. Sept. 1402 in einer blutigen Schlacht bei Homildon geschlagen und gefangen, wurde zwar bald freigelassen, geriet aber in der Schlacht bei Shrewsbury (1403) von neuem in Gefangenschaft. Nachdem er die Freiheit wiedererlangt hatte, zog er mit einem Hilfskorps von 5000 Mann zu König Karl VII. von Frankreich, der ihm dafür das Herzogtum Touraine verlieh. Nach mehreren glücklichen Kämpfen fiel er 17. Aug. 1424 in der blutigen Schlacht bei Verneuil in der Normandie als Befehlshaber des französischen Heers gegen die Engländer unter dem Herzog von Bedford.
8) Archibald IV., Sohn und Nachfolger des vorigen, nahm ebenfalls seit 1420 an den Kämpfen in Frankreich teil, erhielt hier die Grafschaft Longueville in der Normandie und ging 1423 als Gesandter nach England, um die Befreiung König Jakobs I. zu erwirken, was ihm zwar glückte, wofür er aber von diesem wenig Dank erntete. Erst während der Minderjährigkeit Jakobs II. gelangte er zu großem Einfluß. Er starb 1438. Seine beiden Söhne Wilhelm und David wurden 1440 bei einem Besuch in Edinburg auf Betreiben der für Jakob II. regierenden Minister Sir Alexander Livingston und Sir William Crichton in jugendlichem Alter ermordet. Den Titel erbte nun James III., zweiter Sohn Archibalds III., der schon 1443 starb.
Hof (meteorologisch) -
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* 10
Hof (meteorologisch) - Hofburgwache.9) William, Sohn James' III., stürzte als Günstling Jakobs II. Crichton und Livingston und ward zum Generalstatthalter von Schottland ernannt. Bald aber wieder durch Crichton vom Hofe verdrängt, zog er sich in sein eignes Gebiet zurück, welches alle Grenzprovinzen und den größten Teil des westlichen Schottland umfaßte, und trotzte von hier auf längere Zeit dem König, indem er Gewaltthaten aller Art verübte. Im Februar 1452 begab er sich, nachdem ihm sicheres Geleit erteilt war, an den Hof [* 10] des Königs zu Stirling und wurde hier trotz der ihm erteilten Zusicherungen ermordet; Jakob II. selbst brachte ihm die erste Wunde bei.
10) James, Bruder des vorigen, verschwor sich mit seinen Brüdern zur Rache wegen des an William begangenen Mordes und brannte die Stadt Stirling nieder, mußte aber 1455, als seine Hauptanhänger, darunter Lord Hamilton, ihn verließen, nach England fliehen, ward endlich 22. Juli 1484 bei Lochmaben gefangen und von Jakob II. in das Kloster Lindores geschickt, wo er 1488 als Mönch starb. Mit ihm erlosch die ältere Linie des Hauses Douglas; die Güter wurden teils eingezogen, teils gingen sie über auf eine von Georg, dem zweiten Sohn Williams IV., abstammende jüngere Linie, welche seit 1389 den Titel der Grafen von Angus führte.
11) Archibald, fünfter Graf von Angus, der große Graf oder auch der Katzenglöckner genannt, nahm 1482 an der bewaffneten Zusammenkunft der Großen in der Kirche zu Lauder teil, bei welcher Cochran, Graf von Mar, der Günstling Jakobs III., ermordet wurde, und war auch bei der zweiten Adelsverschwörung 1488, die mit dem gewaltsamen Tod Jakobs III. endigte, thätig. Im J. 1492 ward er Hüter der Grenzmarken, bekleidete bis 1498 die Stelle eines Staatsrats und Großkanzlers und folgte 1513 Jakob IV. in den unglücklichen Feldzug nach England; vor der Schlacht bei Flodden verließ er, von Jakob gekränkt, das schottische Lager, [* 11] ließ aber seine zwei Söhne zurück, die mit 200 Rittern des Namens Douglas in der Schlacht fielen. Er selbst starb 1514.
Paris
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* 12
Paris.12) Gavin, einer der ältesten schott. Dichter, geboren um 1474 als dritter Sohn des vorigen, studierte zu Paris, [* 12] widmete sich dann dem geistlichen Stand, ward Rektor von Hawick, später Bischof von Dunkeld und starb 1522. In den stürmischen Wirren der Zeit zeichnete er sich durch Mäßigung und Friedsamkeit aus und genoß als Dichter großes Ansehen. Sein Hauptwerk ist das dem König Jakob IV. gewidmete allegorische Gedicht »The palace of honour« (1553, neue Ausg. 1827),
welches er im Alter von 27 Jahren verfaßte. Daran schließt sich »King Hart« (zuerst in Pinkertons Sammlung altschottischer Gedichte, Lond. 1788), eine Allegorie des menschlichen Lebens. Douglas erreicht in beiden Dichtungen seinen Zeitgenossen Dunbar weder durch Originalität der Erfindung noch in der Beschreibung; seine sanften, wortreichen, breiten Gedichte verdanken nicht einem innern Drang ihr Entstehen, sie atmen mehr Kunst als Natur. Am bekanntesten ward er durch seine Übersetzung von Vergils »Äneide« ins Schottische (1513; zuerst gedruckt, Lond. 1553; neue Ausg. 1710 und 1839). Seine »Poetical works« gab J. ^[John] Small (Edinb. 1874, 4 Bde.) heraus.
13) Archibald, sechster Graf von Angus, Enkel von Douglas 11), heiratete 1514 die Witwe Jakobs IV., Margarete von England, eignete sich unter heftigen Kämpfen mit den andern Großen die Regentschaft über den unmündigen König Jakob V., seinen Stiefsohn, an, mißbrauchte aber seine Gewalt in willkürlicher Weise, so daß seine Gemahlin ihn verließ und der nach Stirling entflohene Jakob V. ihn ächtete. Nach längerm Kampf mußte er 1528 nach England fliehen, wo er vergeblich Ränke schmiedete, um den schottischen Adel gegen den König aufzuwiegeln.
Nach Jakobs V. Tod kehrte Douglas 1543 nach Schottland zurück und wurde in seine Würden und Güter wieder eingesetzt. Er starb 1557. Seine Tochter Margarete wurde Gemahlin des Grafen Lennox und Mutter Darnleys, des Gemahls der Maria Stuart. Der Titel Angus ging nun auf die Nebenlinie der Douglas von Glenbervie über, welche 1633 den Titel Marquis von Douglas und 1703 den Titel Herzog von Douglas erwarb. 1761 erlosch diese Linie; ihre Titel erbte der Herzog von Hamilton (s. d.).
Douglas - Douglass
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* 13
Seite 5.95.14) James Douglas von Pittendrich, durch Heirat vierter Graf von Morton, ein Mann von großen Talenten, aber ehrgeizig und grausam, spielte eine bedeutende Rolle unter der Regierung der Maria Stuart. Er wurde 1562 zum Kanzler von Schottland ernannt, war später hauptsächlich beteiligt bei der Verschwörung, welche zur Ermordung Riccios (9. März 1566) führte, wurde deshalb nach der Aussöhnung der Königin mit Darnley des Kanzleramts entsetzt und mußte mit seinen Genossen nach England fliehen, kehrte aber 1567 nach Schottland zurück. ¶
mehr
Der gewaltsame Tod Darnleys war zum Teil sein Werk, ebenso die nachfolgende Vermählung der königlichen Witwe mit Bothwell sowie das einen Monat später in Stirling gegen die Königin geschlossene Bündnis. Nach der Ermordung von Marias Halbbruder Murray wurde Morton 24. Nov. 1572 zum Regenten erwählt, wobei ihn Elisabeth von England unterstützte. Von nun an herrschte der englische Einfluß unbedingt in Schottland. Des Grafen knechtische Unterwürfigkeit gegen Elisabeth sowie seine Habgier erregten aber den Unwillen der Nation, und nachdem Morton 1577 vergeblich eine Versöhnung mit Maria angestrebt hatte, wurde er bald darauf durch eine Verschwörung der Grafen Atholl und Argyll gestürzt.
Der erst zwölfjährige Jakob VI. berief ein Parlament, nach dessen Ausspruch Morton abdankte. Aber schon 1578 versöhnte er sich mit seinen Gegnern, von denen Atholl im April 1579 vergiftet wurde, und trat von neuem an die Spitze der Staatsgeschäfte. Man nahm endlich seinen Anteil an Darnleys Mord als Vorwand, ihn zu verderben. Das deshalb niedergesetzte Gericht erklärte ihn der Teilnahme an jenem für schuldig, und er wurde, ohne daß Elisabeth ihn zu retten vermochte, 2. Juni 1581 zu Edinburg enthauptet.
15) Archibald, ein Neffe des vorigen, der fünfte Graf von Morton, mußte bei den innern Unruhen in Schottland 1584 nach England flüchten, kehrte aber bald wieder zurück und wurde in seine Würden wieder eingesetzt. Er starb 1588. Da er keine männlichen Nachkommen hinterließ, fielen seine Güter und Titel teils an die Douglas von Lochleven, eine Seitenlinie des Geschlechts, die auch den Grafentitel von Morton erbte, teils an die Douglas von Glenbervie.
Schweden und Norwegen
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* 14
Schweden.16) Robert, aus der Linie Douglas-Whittingham, geb. 1611, kam sehr jung nach Schweden, [* 14] diente unter König Gustav Adolf, ward 1643 zum Generalmajor ernannt und vereinigte sich nach der Schlacht bei Jankau 1645 mit dem Fürsten Rákóczi in Ungarn. [* 15] Im J. 1646 nahm er an den kriegerischen Operationen in Bayern [* 16] und Schwaben Anteil, erschien als schwedischer Deputierter bei den Verhandlungen in Ulm [* 17] und ward darauf Gouverneur über sämtliche schwedische Eroberungen in Schwaben sowie Generalleutnant der Kavallerie der schwedischen Armee in Deutschland. [* 18] 1651 wurde er in den schwedischen Freiherrenstand, 1654 in den Grafenstand erhoben.
Russische Ostseeprovin
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* 22
Livland.In dem polnischen Krieg 1655 war er bei der Einnahme von Krakau [* 19] und in dem glücklichen Treffen bei Golup thätig und besiegte den zum Entsatz herbeirückenden Adel der Provinzen Masovien und Podlachien. Nach der Schlacht bei Warschau [* 20] folgte er dem König nach Preußen, [* 21] um nach Karl Gustavs Abreise das Kommando der im Danziger Werder zurückgelassenen Truppen zu übernehmen. Im J. 1657 nach Schweden zurückgekehrt, ward er zum Feldmarschall ernannt, begab sich 1658 nach dem von Rußland und Polen hart bedrängten Livland, [* 22] bemächtigte sich daselbst mehrerer Städte, nahm den Herzog von Kurland mit seiner ganzen Familie zu Mitau [* 23] gefangen und eroberte Kurland.
Indessen fiel dasselbe bald wieder in die Hände der Polen, die schwedische Armee ward über die Düna zurückgedrängt, und Douglas, seit kurzem auch Generalgouverneur von Livland, sah sich genötigt, zur Erhaltung seiner Truppen von der Provinz die schwersten Opfer zu verlangen, wodurch der Bedrückung freier Spielraum gegeben wurde. Nach den Friedensschlüssen von Oliva und Cardes kehrte er nach Schweden zurück, wo er 28. Mai 1662 in Stockholm [* 24] starb. Von ihm stammen die noch blühenden schwedischen Grafen von Douglas ab.
Vgl. Hume of Godscroft, History of Douglas (Edinb. 1743, 2 Bde.).
Douglas
(spr. dógglas), Stephan Arnold, nordamerikan. Staatsmann, geb. 23. April 1813 zu Brandon im Staat Vermont, ließ sich 1833 zu Winchester im Staat Illinois nieder und eröffnete hier eine Schule, die ihm die Mittel zur Fortsetzung seiner begonnenen juristischen Studien gewährte. Im März 1834 ward er Sachwalter beim obersten Gerichtshof in Illinois und erwarb sich hier bald einen so ausgezeichneten Ruf, daß er bereits 1835 von der Legislatur zum Generalanwalt des Staats ernannt ward. In rascher Folge ward er dann Mitglied der Staatslegislatur, Registrator des Land office, Staatssekretär und 1841 Beisitzer des obersten Gerichtshofs. 1843 ward er für Illinois zum Mitglied des Repräsentantenhauses und 1847 zum Mitglied des Bundessenats gewählt, dem er, stets von neuem gewählt, bis an sein Ende angehörte.
Als energischer Charakter und feuriger Redner nahm er in beiden Versammlungen eine einflußreiche Stellung ein. Er betrieb die Annexion von Texas und den mexikanischen Krieg, machte England gegenüber die Rechte der Union auf das Oregongebiet mit großer Entschiedenheit geltend und war Vorsitzender und Berichterstatter des Komitees, welches die Bill zur Organisation neuer Territorien und zur Aufnahme neuer Staaten in die Union entwarf. In der Frage über die Sklaverei entschieden auf seiten der Südstaaten und der Demokratie stehend, ward er 1852 als Kandidat für die Präsidentenwürde aufgestellt, mußte jedoch dem General Pierce weichen. Im Januar 1854 legte er dem Kongreß die Kansas-Nebraska-Bill vor, welche 31. Mai nach heftigen Debatten durchging und, da sie das Kompromiß von 1820 verletzte, die Sklavenhalterpartei zu herausforderndem Übermut, die Gegner zu entschlossenem Widerstand aufreizte.
Aber als prinzipieller Verteidiger der Selbständigkeit der einzelnen Staaten opponierte er, als Buchanan, dem er als Präsidentschaftskandidat 1856 unterlegen war, dem Volk von Kansas eine Konstitution aufzuzwingen suchte, durch welche die Sklaverei gegen den Willen der Majorität eingeführt wurde, verlor dadurch die Gunst der südlichen Demokratie, gewann aber die der nördlichen, deren Hilfe er bei den bevorstehenden Wahlen bedurfte. 1860 trat Douglas zum drittenmal als Präsidentschaftskandidat auf.
Balten - Baltimore
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* 25
Baltimore.Auf einem Konvent der demokratischen Partei zu Charleston sprach sich zwar die Mehrheit für ihn aus; doch verweigerten die Vertreter des Südens, durch Douglas' Verhalten in der Kansasfrage erbittert, dem Majoritätsbeschluß ihre Anerkennung und verließen die Versammlung. Obwohl nun die demokratischen Delegierten der Nordstaaten in Baltimore [* 25] Douglas fast einstimmig zum Kandidaten der Partei ernannten, so verharrten doch die der Südstaaten bei ihrem Widerspruch und stellten in der Person Breckenridges einen besondern Kandidaten auf, wodurch sich die Stimmen der Demokratie zersplitterten und der Sieg der Republikaner herbeigeführt ward. Obwohl Douglas bei der Präsidentenwahl Abraham Lincoln unterlag, hielt er doch beim Abfall der Südstaaten treu zur Union. Von Lincoln zum Generalmajor in der Armee ernannt, starb er 3. Juni 1861 in Chicago.
Vgl. Sheahan, Life of Douglas (New York 1860).