Dubarry | eLexikon | Verschiedene Biographien - Frauen
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- ️Fri Aug 19 1746
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Dubarry - Dublette
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Dubarry | (spr. dü-), Marie Jeanne, Gräfin, die berüchtigte Mätresse Ludwigs XV. von Frankreich, natürlic / 316 |
Dubarry
316 Wörter, 2'058 Zeichen
Verschiedene Biographien — Frauen
Dubarry
Hof (meteorologisch) -
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Hof (meteorologisch) - Hofburgwache.(spr. dü-), Marie Jeanne, Gräfin, die berüchtigte Mätresse Ludwigs XV. von Frankreich, natürliche Tochter eines Acciseeinnehmers, Namens Vaubernier, geb. 19. Aug. 1746 zu Vaucouleurs, ward, früh verwaist, bis zu ihrem 15. Jahr in einem Kloster zu Paris [* 2] erzogen, nährte sich sodann als Putzmacherin und kam als Freudenmädchen unter dem Namen Mademoiselle Lange zu der berüchtigten Gourdon. Der Graf Jean Dubarry, dessen Geliebte sie geworden, stellte sie 1769 dem König Ludwig XV. vor, in der Hoffnung, durch sie Vorteile zu erreichen, und dieser verliebte sich auch sofort in sie. Um ihr einen Rang am Hof [* 3] zu verschaffen, vermählte er sie zum Schein mit Jeans Bruder, Graf Guillaume Dubarry, und machte sie zu seiner offiziellen Mätresse an Stelle der 1764 gestorbenen Marquise von Pompadour.
Sie mischte sich zwar im allgemeinen nicht in die Regierungsangelegenheiten, war aber ein Werkzeug in der Hand [* 4] andrer. Gutmütig, wie sie war, half sie auch manchem Unglücklichen. Ihre Verschwendung kostete dem König ungeheure Summen. Zu Choisy ließ sie ein kleines Theater [* 5] einrichten, auf welchem die schlüpfrigsten Possen gegeben wurden. Der einzige, der es unter den Großen des Reichs wagte, der Dubarry nicht zu huldigen, war der Minister Choiseul, daher es der seiner Politik feindseligen Hof- und Pfaffenpartei leicht wurde, ihn durch den Einfluß der Dubarry zu stürzen. An seine Stelle brachte sie den Herzog von Aiguillon, der, von ihr unterstützt, das Parlament 1771 aus Paris vertrieb und darauf ganz aufhob. Nach Ludwigs XV. Tod 1774 wurde sie verhaftet und in ein Kloster bei Meaux gebracht, aber bald wieder in Freiheit gesetzt. In der ersten Zeit der Revolution ließ man sie unbelästigt in ihrem Schloß Luciennes bei Marly; als sie aber die Emigranten unterstützte und mit den Anhängern Brissots in Verbindung trat, ließ sie Robespierre 6. Dez. 1793 guillotinieren. Die unter ihrem Namen erschienenen »Mémoires« (Par. 1830, 6 Bde.; neue Ausg. 1857) sind unecht.
Vgl. Vatel, Histoire de Mademoiselle Dubarry (Par. 1882-84, 3 Bde.).