peter-hug.ch

Düntzer | eLexikon | Litteratur - Literarhistoriker - Deutsche

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
  • ️Mon Jul 12 1813

Düntzer,

Heinrich, Philolog und Litterarhistoriker, geb. 12. Juli 1813 zu Köln, [* 2] widmete sich seit 1830 erst in Bonn, [* 3] sodann in Berlin [* 4] altklassischen und sprachwissenschaftlichen Studien und veröffentlichte als deren erste Früchte die Schriften: »Die Lehre [* 5] von der lateinischen Wortbildung« (Köln 1836) und »Die Deklination der indogermanischen Sprachen« (das. 1839). Daneben schrieb er: »J. A. ^[Jacques-Auguste] de Thous Leben, Schriften und historische Kunst« (Preisschrift, Darmst. 1837) und »De versu quem vocant Saturnio« (mit Lersch, Bonn 1838). Im Sommer 1837 habilitierte er sich zu Bonn für altklassische Litteratur, nahm aber 1846 die Stelle eines Bibliothekars am katholischen Gymnasium seiner Vaterstadt an, die er noch gegenwärtig bekleidet, seit 1849 mit dem Titel Professor. In der klassischen Philologie ein Schüler Böckhs und Welckers, veröffentlichte er zahlreiche Arbeiten, von denen hier nur genannt seien: »Homer und der epische Kyklos« (Köln 1839);

»De Zenodoti studiis Homericis« (Götting. 1848);

»Kritik und Erklärung der Horazischen Gedichte« (Braunschw. 1840-46, 5 Bde.);

»Die römischen Satiriker« (Übersetzung, das. 1846);



Dünung - Dupanloup

Bild 5.227: Dünung - Dupanloup
* 6 Seite 5.227.

»Rettung der Aristotelischen

mehr

Poetik« (das. 1840);

»Die Fragmente der epischen Poesie der Griechen« (Köln 1840-42, 3 Tle.);

»Die Homerischen Beiwörter des Götter- und Menschengeschlechts« (Götting. 1859);

»Homerische Abhandlungen« (Leipz. 1872);

»Kirchhoff, Köchly und die Odyssee« (Köln 1872) und »Die Homerischen Fragen« (Leipz. 1874).

Besonders verdient und in weiten Kreisen bekannt gemacht hat sich Düntzer durch seine eingehenden und vielseitigen Arbeiten über die Glanzepoche der deutschen Litteratur, insbesondere über Goethes Leben und Werke. Hierher gehören zunächst seine Schriften: »Goethes Faust in seiner Einheit und Ganzheit« (Köln 1836);

»Goethe als Dramatiker« (Leipz. 1837);

»Die Sage von Dr. Johannes Faust« (das. 1848);

»Zu Goethes Jubelfeier« (Elberf. 1849);

»Goethes Prometheus und Pandora« (Leipz. 1850);

»Goethes Faust« (das. 1850-51, 2 Bde.; 2. Aufl. 1857);

»Frauenbilder aus Goethes Jugendzeit« (das. 1852);

»Freundesbilder aus Goethes Leben« (das. 1853);

»Goethes Götz und Egmont« (Braunschw. 1854);

»Goethes Tasso« (Leipz. 1854);

»Goethes lyrische Gedichte. Für gebildete Leser erläutert« (Elberf. 1858, 2 Bde.);

»Schiller und Goethe« (Stuttg. 1859);

»Goethe und Karl August« (Leipz. 1861-65, 2 Bde.);

»Neue Goethe-Studien« (Nürnb. 1861);

»Aus Goethes Freundeskreise« (Braunschw. 1868);

»Charlotte v. Stein, Goethes Freundin« (Stuttg. 1874, 2 Bde.);

»Charlotte v. Stein und Korona Schröter, eine Verteidigung« (das. 1876);

»Goethes Leben« (Leipz. 1880, 2. Aufl. 1883);

Weilburg - Weimar

Bild 16.489: Weilburg - Weimar
* 7 Weimar.

»Goethes Eintritt in Weimar« [* 7] (das. 1883);

»Abhandlungen zu Goethes Leben und Werken« (das. 1885, 2 Bde.) und »Goethes Beziehungen zu Köln« (das. 1885).

Ferner erschienen: »Erläuterungen zu den deutschen Klassikern« (Jena [* 8] u. Leipz. 1855-80, 78 Hefte),

die für das große Publikum bestimmt sind und die außer Goethes und Schillers poetischen Werken Klopstocks Oden, Lessings Dramen, Wielands »Oberon«, Herders »Cid« und Legenden, Uhlands Balladen und Romanzen behandeln. Wertvolle Beiträge zur Kenntnis der klassischen Litteraturperiode bilden noch die von ihm herausgegebenen »Briefwechsel zwischen Goethe und Staatsrat Schultz« (Leipz. 1853);

»Briefe von Schillers Gattin an einen vertrauten Freund« (das. 1856);

»Aus Herders Nachlaß« (das. 1856-57, 3 Bde.);

»Aus Knebels Briefwechsel mit seiner Schwester Henriette« (Jena 1858);

»Zur deutschen Litteratur und Geschichte«, Briefe aus Knebels Nachlaß (Nürnb. 1857-58, 2 Bde.);

»Herders Reise nach Italien« [* 9] (Gießen [* 10] 1859);

»Von und an Herder« (Leipz. 1861-1862, 3 Bde.);

»Briefwechsel zwischen Friedrich Jacobs und Franz Göller« (das. 1862);

»Zwei Bekehrte. Zacharias Werner und Sophie v. Schardt« (das. 1873);

»Schillers Leben« (das. 1881);

»Lessings Leben« (das. 1882);

»Christoph Kaufmann, der Apostel der Geniezeit und herrnhutische Arzt« (das. 1882).

Als Dichter trat Düntzer anonym auf in »Adeline. Liebeslieder vom Rhein« (Köln 1860). Zahlreiche Abhandlungen und Aufsätze von ihm finden sich in Zeitschriften; auch schrieb er einen »Katalog der Altertümer des Museums Wallraf-Richartz« (2. Aufl., Köln 1873) und gab »Dido. Ein Trauerspiel von Frau v. Stein« (Frankf. 1867) heraus.