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Dürckheim-Montmartin | eLexikon

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Dünkirchen - Durm

Bild 17.268: Dünkirchen - Durm
Seite 17.268.
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3 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Dürckheim-MontmartinFerdinand Eckbrecht, Graf von, elsäss. Patriot, geb. 1. Juli 1812 auf Schloß Thürnhofen bei / 325
Dürckheim-Montmartin _2Ferdinand Eckbrecht, Graf von (Bd. 17), elsäss. Patriot, starb im August 1891 auf Schloß Edla / 18
Dürckheim-Montmartin _3(spr. mongmartäng), Ferdinand Eckbrecht, Graf von, elsäss. Patriot, geb. 8. Juli 1811 auf / 158

Seite 17.268 (Ergänzungs-) Band

Dürckheim-Montmartin

501 Wörter, 3'641 Zeichen

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Dürckheim-Montmartin,

Straßburg

Bild 15.371b: Straßburg
* 2 Straßburg.

Ferdinand Eckbrecht, Graf von, elsäss. Patriot, geb. 1. Juli 1812 auf Schloß Thürnhofen bei Feuchtwangen im bayrischen Rezatkreis, Sohn des Grafen Karl Friedrich Eckbrecht von Dürckheim-Montmartin, welcher vor der französischen Revolution aus dem Elsaß geflohen war und erst 1815 dahin zurückkehrte, wo er einen Teil seiner Güter zurückerhielt, besuchte seit 1821 die Schule in Straßburg, [* 2] dann die Universität daselbst, um die Rechte zu studieren, ward nach bestandenen Staatsprüfungen 1832 Privatsekretär des Präfekten in Straßburg und 1836 Unterpräfekt in Espalion im Departement Aveyron, 1838 zu Nantua (Ain) und 1840 zu Weißenburg [* 3] im Elsaß. 1844 wegen des Auafalls der Wahlen nach Péronne versetzt, hatt er die Oberaufsicht über den Prinzen Ludwig Napoleon, der in Ham gefangen saß, und knüpfte mit diesem eine Bekanntschaft an. 1844 bis 1848 war Dürckheim-Montmartin Unterpräfekt von Provins. Im März 1850 ernannte ihn der Prinz-Präsident Ludwig Napoleon zum Präfekten des Oberrheins in Kolmar [* 4] und besuchte schon im Juni dies Departement, wo er vortrefflich aufgenommen wurde.

Oesterreich ob der Enn

Bild 12.481a: Oesterreich ob der Enns
* 6 Österreich.

Wegen eines Konflikts mit Persigny nahm Dürckheim-Montmartin 1853 seine Entlassung und wurde 1854 zum Generalinspektor der Telegraphenverwaltung ernannt, welches Amt er bis zum Sturz des Kaiserreichs bekleidete. Die Schlacht von Wörth [* 5] tobte hauptsächlich um sein Schloß Fröschweiler; einer seiner Söhne starb als französischer Offizier in Mézières am Typhus. Stets von Charakter und Gesinnung ein Deutscher, schloß sich Dürckheim-Montmartin der deutschen Herrschaft im Elsaß mit aufrichtiger Hingebung an und gehörte zu der Notabelndelegation, welche im März 1872 dem Reichskanzler die Wünsche des Landes vortrug, doch wurden seine Ratschläge hinsichtlich der Behandlung der Einwohner nicht befolgt; er meinte, daß das politisch gänzlich unreife Volk mit kräftigem Willen und rücksichtsloser Beharrlichkeit erzogen und deutsch gemacht werde. Die Statthalterschaft Manteuffels hielt er für besonders schädlich. Er wurde deshalb viel angefochten. 1883 siedelte er auf Schloß Edla in Österreich [* 6] über. Seine DenkwürdigkeitenErinnerungen aus alter und neuer Zeit«, 2. Aufl., Stuttg. 1888, 2 Bde.) enthalten sehr anschauliche lehrreiche Schilderungen seiner amtlichen Wirksamkeit und interessante Mitteilungen über hervorragende Persönlichkeiten seiner Zeit in Frankreich.

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Dürckheim-Montmartin

Schlettau - Schlettsta

Bild 14.530: Schlettau - Schlettstadt
* 8 Schlettstadt.

(spr. mongmartäng), Ferdinand Eckbrecht, Graf von, elsäss. Patriot, geb. 8. Juli 1811 auf Schloß Thürnhofer in Bayern, [* 7] studierte in Straßburg die Rechte, wurde 1836 Unterpräfekt und trat 1844 zu Ludwig Napoleon während dessen Gefangenschaft in Ham in nähere Beziehung. Unter der Präsidentschaft Napoleons wurde er Unterpräfekt in Schlettstadt [* 8] und 1850 Präfekt in Colmar, [* 9] wirkte als solcher erfolgreich für die Beruhigung der Gemüter im Elsaß, entzweite sich aber 1854 mit dem Minister Persigny und nahm seine Entlassung.

Napoleon ernannte ihn bald nachher zum Generalinspektor der Telegraphenverwaltung. Nach 1871 wirkte Dürckheim-Montmartin offen für die deutsche Sache, ohne indes wieder ein öffentliches Amt anzunehmen. Er starb 29. Juni 1891 auf Schloß Edla in Niederösterreich. war zweimal vermählt mit Enkelinnen der durch ihre Beziehungen zu Goethe bekannten Lilli Schoenemann und veröffentlichte «Lillis Bild geschichtlich entworfen» (Nördl. 1879; 2. Aufl. von Bielschowsky, Münch. 1894),

«Erinnerungen alter und neuer Zeit» (2 Bde., 2. Aufl., Stuttg. 1888),

«Allerlei Gereimtes und Ungereimtes» (ebd. 1890).