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Dufaure | eLexikon | Geschichte - Frankreich - Staatsmänner etc

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Duf. - Dufferin

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Dufaure(spr. düfor), Jules Armand Stanislas, franz. Staatsmann, geb. 4. Dez. 1798 zu Saujon (Niedercharent / 476

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Dufaure

476 Wörter, 3'227 Zeichen

Geschichte — Frankreich — Staatsmänner etc

Dufaure

(spr. düfor), Jules Armand Stanislas, franz. Staatsmann, geb. 4. Dez. 1798 zu Saujon (Niedercharente), wurde, seit 1824 Advokat in Bordeaux, [* 2] 1834 zum Abgeordneten von Saintes gewählt und hielt sich als solcher zur liberal-konstitutionellen Partei. Unter dem Ministerium Thiers 1836 zum Staatsrat ernannt, gab er im September d. J. beim Rücktritt Thiers' seine Entlassung und machte dem Ministerium Molé entschiedene Opposition. Bei der Bildung des Kabinetts vom 12. Mai 1839 wurde er Minister der öffentlichen Bauten, legte aber sein Portefeuille nieder, als der Antrag wegen der Dotation für den Herzog von Nemours verworfen ward, und schwankte seitdem eine Zeitlang zwischen dem linken Zentrum und dem ministeriellen Anhang, stimmte jedoch schließlich in allen wichtigen Fragen mit der Opposition, bis er 1844 das Haupt einer Mittelpartei wurde.

Nach der Februarrevolution von 1848 in die Nationalversammlung und zum Mitglied des Verfassungsausschusses gewählt, war er der gemäßigten Republik aufrichtig zugethan. Vom Ende September bis 20. Dez. Minister des Innern, bewies er sich, als eifriger Anhänger Cavaignacs, entschieden feindlich gegen die Kandidatur L. Napoleons und gab nach der Wahl des letztern 10. Dez. seine Entlassung. Doch trat er wieder als Minister des Innern in das Kabinett vom 2. Juni 1849, wo er die Meinung der Mitglieder des unter seinem Vorsitz gestifteten »Cercle constitutionnel« repräsentierte. Am 31. Okt. 1849 trat er mit den übrigen Mitgliedern des Konseils ab und ward darauf Präsident der Marinekommission.

Nach dem Staatsstreich vom 2. Dez. 1851 zog er sich vom politischen Leben zurück und nahm seine Advokatur wieder auf. Am 8. Febr. 1871 in die Nationalversammlung gewählt, stellte er in Bordeaux 16. Febr. den Antrag, Thiers zum Chef der Exekutivgewalt der französischen Republik zu ernennen, und wurde von diesem 19. Febr. zum Justizminister ernannt. Dufaure ging auf den Plan Thiers', eine konservative Republik zu gründen sowie dieselbe durch Erlassung konstitutioneller Gesetze, besonders durch Schaffung einer Zweiten Kammer, vorzubereiten und zu sichern, vollständig ein und sprach sich in der Nationalversammlung mehrmals in diesem Sinn aus, betrieb auch die Wahl der diese Gesetze vorbereitenden Dreißigerkommission.

Paris

Bild 12.719a: Paris
* 3 Paris.

Nach der Abdankung Thiers' trat auch Dufaure vom Ministerium zurück und wirkte als gemäßigter Republikaner für das Zustandekommen der Verfassung vom Februar 1875, worauf er 10. März im Ministerium Buffet die Justiz übernahm und 9. März 1876 an die Spitze eines neuen, liberalern Kabinetts trat. Wegen seiner Hinneigung zur klerikalen Partei verlor er aber das Zutrauen der Kammer und nahm schon 12. Dez. seine Entlassung. Durch seine feste, verfassungstreue Haltung während des zweiten Ministeriums Broglie 1877 erlangte er wieder allgemeine Popularität und ward deshalb nach Broglies Sturz und Mac Mahons Unterwerfung an die Spitze des Kabinetts vom 13. Dez. 1877 gestellt. Nach der Wahl Grévys Ende Januar 1879 reichte er von neuem seine Entlassung ein, weil er mit der antiklerikalen Haltung der Deputiertenkammer nicht einverstanden war. Er starb 28. Juni 1881 in Paris. [* 3]

Vgl.   G. Picot, M. Dufaure, sa vie et ses discours (Par. 1883).