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Eigenbewegung# der Fixsterne, die kleinen fortschreitenden Bewegungen, die viele Fixsterne zeigen, wenn man / 885

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Eigenbewegung

885 Wörter, 6'161 Zeichen

Eigenbewegung

der Fixsterne, [* 2] die kleinen fortschreitenden Bewegungen, die viele Fixsterne zeigen, wenn man genaue Bestimmungen ihrer Örter miteinander vergleicht, die zeitlich weit auseinander liegen. Der Betrag derselben ist in der Mehrzahl der Fälle außerordentlich klein; die größte bis jetzt gefundene Eigenbewegung beträgt jährlich nur 7",05 (bei Nr. 1830 des Sternkatalogs von Groombridge),

überhaupt kennt man noch nicht hundert Sterne, bei denen die Eigenbewegung 1" erreicht. Die Richtung der Eigenbewegung ist bei den einzelnen Sternen ganz verschieden, sodaß im Laufe der Zeit infolge der Eigenbewegung die gegenseitigen Stellungen der Sterne auch für das Auge [* 3] merkbare Änderungen erreichen werden; allerdings können vielleicht hunderttausend Jahre vergehen, bevor einzelne Sternbilder auffallend verändert werden. Halley machte zuerst auf das Vorhandensein von Eigenbewegung aufmerksam; in größerm Umfang wurde eine Untersuchung derselben erst von Mädler vorgenommen.

Jetzt kennt man bereits mehrere Tausende von Sternen, bei denen eine Eigenbewegung sicher vorhanden ist; man kann sogar als sehr wahrscheinlich annehmen, daß alle Fixsterne Eigenbewegung besitzen, daß sich dieselbe aber wegen ihrer Kleinheit bei der Mehrzahl derselben noch der Wahrnehmung entzieht. Wenn auch nach Mädlers Untersuchungen der Betrag der Eigenbewegung im Durchschnitt mit der Helligkeit der Sterne abnimmt, so gestattet doch die größere oder geringere Helligkeit eines Sterns keineswegs einen Schluß auf die Größe seiner Eigenbewegung; die größten Eigenbewegung gehören sogar gerade schwachen Sternen an. Von den bei uns sichtbaren hellen Sternen haben die größte Eigenbewegung:.

Arcturus jähr­lich 2",26
Procyon " 1",33
Sirius " 1",25.

Programmmusik - Projek

Bild 13.402: Programmmusik - Projektion
* 4 Projektion.

Die Ursache der Eigenbewegung ist sowohl in einer wirklichen Bewegung der Sterne im Raume zu suchen, als auch in der im Raume fortschreitenden Bewegung unsers eigenen Sonnensystems (s. Centralsonne und Apex); von der Verbindung beider Bewegungen wird uns aber nur die Projektion [* 4] der Bewegung auf die Himmelskugel sichtbar. Neuerdings ist es indessen auch möglich geworden, bezüglich der Bewegung der Sterne in der Richtung der Gesichtslinie, auch als «Bewegung im Visionsradius» bezeichnet, durch das Spektroskop [* 5] Aufschluß zu erlangen. Je nachdem sich nämlich eine Lichtquelle dem Beobachter nähert oder von ihm entfernt, tritt eine Verschiebung der einzelnen Linien ihres Spektrums nach der einen oder der andern Seite auf. (S. Dopplersches Princip.) In neuester Zeit ist es nun Vogel in Potsdam [* 6] auf Grund dieses Princips gelungen, durch Photographieren von Sternspektren und Vergleichung der Lage ihrer Linien mit denen irdischer Stoffe, bei einer Anzahl von Sternen die Geschwindigkeit ihrer Bewegung im Visionsradius bis auf Bruchteile einer geogr. Meile genau zu bestimmen. Hiernach nähern sich z. B. unserm Sonnensystem Wega, Pollux und Arcturus, hingegen entfernen sich von ihm Sirius, Regulus, Procyon und Capella.

Von diesen wirklichen Eigenbewegung sind die scheinbaren Bewegungen der Fixsterne zu unterscheiden, die