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Einbeizen | eLexikon | Land- und Forstwirtschaft - Landwirtschaft - Allgemeines

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2 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
EinbeizenGetreidesamen vor der Aussaat mit düngenden (Samendüngung) oder beizenden trocknen oder feuchten / 311
Einbeizen _2die Behandlung des Saatkorns mit Beizmitteln, um die an ihm haftenden Pilzsporen zu töten / 19

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Einbeizen

330 Wörter, 2'261 Zeichen

Land- und Forstwirtschaft — Landwirtschaft — Allgemeines

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Einbeizen,

Getreidesamen vor der Aussaat mit düngenden (Samendüngung) oder beizenden trocknen oder feuchten Stoffen behandeln, namentlich mit gepulvertem Kalk, Glaubersalz, Knochenmehl, Gips, [* 2] Kupfervitriol bestreuen und dann mit Jauche tränken, einesteils um Keimung und Wachstum desselben dadurch zu befördern, andernteils um die Keimkraft schlechter Samenkörner und die äußerlich an den Körnern haftenden Sporen der Brandpilze, besonders der des Weizens, zu töten, hier und da auch, um Ungeziefer abzuhalten (Ruß z. B. gegen Erdflöhe).

Same (botanisch)

Bild 14.253: Same (botanisch)
* 3 Samen.

Zum Zweck der Düngung gibt man derartige Substanzen nur noch selten. Speziell die Keimung fördernde Beizmittel werden in großer Zahl angepriesen - selbst um alte Samen [* 3] wieder keimfähig zu machen. Die weitaus meisten sind schädlich, Salzsäure in 100facher Verdünnung nur bei Samen förderlich, welche infolge sehr fester Samenschale schwer keimen. Weizen beizt man am besten mit einer Lösung von 1 kg Kupfervitriol für je 5-6 hl. Man löst den Vitriol in heißem Wasser und setzt dann so viel kaltes zu, bis der Same etwa eine Hand [* 4] hoch mit Wasser bedeckt ist.

Nach 6-12stündigem Einquellen und häufigem Umrühren breitet man den Weizen aus und sticht ihn häufig um (d. h. wendet ihn mit der Schaufel). Nach 24 Stunden ist er trocken genug, um gedrillt werden zu können. Ein längeres Einquellen und eine stärkere Verwendung von Kupfervitriol beeinträchtigen die Keimkraft ganz wesentlich. Sehr empfehlenswert ist auch das Einbeizen mit xanthogensaurem Kali, und zwar genügen 1-2 Stunden Quellzeit in einer Lösung von 0,5 Proz., also 0,5 kg auf 100 Lit. Wasser.

Dreschmaschinen

Bild 5.138a: Dreschmaschinen
* 5 Dreschmaschinen.

Die nachteilige Wirkung auf die Keimkraft ist weit geringer als beim Vitriol. Man darf nur solche Körner verwenden, welche nicht oder nur sehr vorsichtig durch Dreschmaschinen [* 5] gegangen sind, weil zu rascher Gang [* 6] derselben viele Körner äußerlich verletzt, wodurch die Beize eindringen und den Keim töten kann. Kartoffeln schützt man gegen Faulen durch Einbetten in Asche, staubtrocknes Knochenmehl, Kalkpulver oder Gips, und dieselben Materialien kann man auch mit Vorteil beim Legen der Knollen [* 7] verwenden.

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Einbeizen,

die Behandlung des Saatkorns mit Beizmitteln, um die an ihm haftenden Pilzsporen zu töten (s. Beizen des Getreides).