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Empire - Empis

Bild 5.607: Empire - Empis
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3 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Empirie(griech.), wörtlich s. v. w. Erfahrung (s. d.), im eigentlichen Sinn dagegen nur wissenschaftlich, / 384
Empirie _2Erfahrung, im Gegensatz zu ⟶ abstrakt und ⟶ deduktiv. / 10
Empirie _3(grch.), Erfahrung (s. d.). / 4

Seite 5.607

Empirie

398 Wörter, 2'955 Zeichen

Theologie — Kirchenhistoriker — Logik und Erkenntnislehre

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Empirie

(griech.), wörtlich s. v. w. Erfahrung (s. d.), im eigentlichen Sinn dagegen nur wissenschaftlich, d. h. auf methodischem Weg (Induktion [* 2] und Analogie sowie durch absichtlich angestellte Beobachtungen und Versuche), gewonnene Erfahrung. Dieselbe ist äußere oder innere, je nachdem die Erfahrung selbst auf sinnlicher Wahrnehmung oder Beobachtung unsers innern Lebens beruht. Eine einzelne sinnliche Wahrnehmung ist noch keine Erfahrung zu nennen; wenigstens gehören mehrere Erfahrungen dazu, um eine relative Gewißheit zu erlangen.

Auch bietet sich die Erfahrung oft nicht von selbst, sondern muß gesucht und hervorgerufen werden durch Experimente. Dies gilt nicht nur von der äußern Erfahrung, sondern auch von der innern, bei der noch die eigentümliche Schwierigkeit hinzutritt, daß das beobachtende Subjekt zugleich das beobachtete Objekt ist, oder daß sich das Ich sich selbst gegenüberstellen und sich als Nicht-Ich betrachten muß. Die Empirie spielt nicht nur in den eigentlichen empirischen (Erfahrungs-) Wissenschaften, insbesondere in der Naturwissenschaft und Medizin, sondern auch in der Philosophie eine Rolle. So gewiß es aber ist, daß Erfahrung, wie Kant lehrt, die Grundlage der ganzen theoretischen Philosophie bildet, ebenso gewiß kann durch bloße Erfahrung eine rein philosophische Erkenntnis nicht geschaffen werden.

Erfahrungen, noch so sehr gehäuft, aus allen Teilen der Welt und aus allen Zeiten zusammengerafft, bilden doch immer nur eine Masse von Einzelheiten, welcher jene Ordnung und höhere Einheit abgeht, ohne welche überhaupt keine wissenschaftliche, geschweige eine philosophische Erkenntnis denkbar ist. Es ist also nötig, mit dem reinen Denken an die gesammelte Erfahrung heranzutreten und die durch diese gefundenen Begriffe einer regelmäßigen Bearbeitung zu unterwerfen.

Hieraus entwickelt sich die Philosophie, welche eben als eine Erkenntnis aus Begriffen vermittelst einer regelmäßigen Bearbeitung derselben bezeichnet wird. Am wichtigsten ist die reine Empirie für die Naturwissenschaften, weil in diesen auch eine einzelne Erfahrung einen relativen Wert hat. Freilich muß sich auch hier die rein empirische Erkenntnis, d. h. diejenige, die nur auf einzelnen Erfahrungen beruht, gefallen lassen, durch jede neu gemachte entgegenstehende Erfahrung berichtigt und widerlegt zu werden. - Empiriker heißen diejenigen Philosophen, welche alle Erkenntnis aus der Erfahrung ableiten zu können meinen, auch solche Ärzte, welche ihr Wissen und ihre Kunst allein auf die Erfahrung gründen, mit Ausschluß aller theoretischen Ansichten und Lehrgebäude. Empirisch werden alle Begriffe, Urteile und Schlüsse genannt, welche sich bloß auf Erfahrung gründen; Empirismus ist dasjenige philosophische System, nach welchem alle Erkenntnis einzig und allein aus der Erfahrung abgeleitet werden soll.

Im Das Lexikon des Zeitungslesers, 1951

Empirie.

Erfahrung, im Gegensatz zu ⟶ abstrakt und ⟶ deduktiv.

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Empirie

(grch.), Erfahrung (s. d.). ^[= Bezeichnung sowohl für einzelne auf sinnlicher Wahrnehmung oder Empfindung oder auf Beobachtung ...]