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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Eratosthenes | Polyhistor, besonders als Mathematiker, Astronom und Geograph hervorragend, geb. 276 (oder 275 / 222 |
Eratosthenes _2 | griech. Gelehrter der Alexandrinischen Schule, der sich selbst den Beinamen des Philologen gab, / 464 |
Eratosthenes
686 Wörter, 4'880 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Eratosthenes,
Polyhistor, besonders als Mathematiker, Astronom und Geograph hervorragend, geb. 276 (oder 275) v. Chr. zu Kyrene als Sohn des Eglaos, ward in Alexandria unter Leitung des Kallimachos, des Vorstehers der dortigen Bibliothek, erzogen, ging dann nach Athen, [* 3] bis ihn Ptolemäos Euergetes nach Alexandria zurückrief, wo er fortan als Vorsteher der Bibliothek lebte, bis er, im hohen Alter erblindet, um 194 freilich den Hungertod starb. Seine berühmteste Leistung ist die Gradmessung [* 4] zwischen Alexandria und Syene (vgl. Gradmessung). Er erfand zur Lösung des Problems von der Verdoppelung des Würfels ein besonderes Instrument (Mesolabium); der auf diese Aufgabe bezügliche Brief des Eratosthenes an den König Ptolemäos Euergetes ist uns von Eutokios von Askalon überliefert worden.
Vgl. Dresler, Eratosthenes von der Verdoppelung des Würfels (Wiesb. 1828).
Das sogen. Sieb des Eratosthenes ist ein einfaches Verfahren zur Ausscheidung der Primzahlen aus den übrigen Zahlen. Die verschiedenen Bruchstücke der Schriften des Eratosthenes hat am vollständigsten Bernhardy in »Eratosthenica« (Berl. 1822) gesammelt. Die ihm zugeschriebenen »Catasterismi«, welche eine Aufzählung und Beschreibung der Sternbilder mit etwa 700 Sternen enthalten, wurden neuerlich herausgegeben von Robert (Berl. 1878). In seinem großen geographischen Werk (»Geographica«),
von dem uns nur Bruchstücke bei Strabon erhalten sind, hat Eratosthenes neben der Beschreibung des Vorhandenen auch mit Glück Betrachtungen über das Werden und die Veränderungen der Erdoberfläche angestellt.
Vgl. Berger, Die geographischen Fragmente des Eratosthenes (Leipz. 1880).
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Eratosthĕnes,
Die wichtigsten Forsch
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* 5
Afrika.griech. Gelehrter der Alexandrinischen Schule, der sich selbst den Beinamen des Philologen gab, nicht im jetzigen Sinne, sondern in dem des Freundes der Wissenschaft überhaupt, geb. 275 v. Chr. zu Kyrene in Afrika, [* 5] wurde um 235 von Ptolemäus Euergetes aus Athen nach Alexandria, wo er früher, namentlich unter Kallimachus studiert hatte, zurückgerufen und war dort viele Jahre Vorsteher der großen Bibliothek. Er starb 194 v. Chr., wie es heißt den freiwilligen Hungertod aus Gram über seine Erblindung. Eratosthenes war ein feinsinniger Dichter und ausgezeichneter Grammatiker, wobei übrigens seine Thätigkeit mehr den realen Disciplinen als der sprachlichen Seite zugewandt war, zugleich aber auch einer der größten Forscher im Gebiete der sog. exakten Wissenschaften. Er erfand namentlich eine Lösung des Problems der Verdoppelung des Würfels (vgl. den Brief des Eratosthenes hierüber, übersetzt von Dreßler, Wiesb. 1828) und eine Methode, die Primzahlen zu finden (das sog. Sieb des Eratosthenes, grch. koskinon, lat. cribrum Eratosthenis genannt, nach dem Titel der Schrift des Eratosthenes darüber).
Schiedsvertrag - Schie
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* 6
Schiefe.
Auch bestimmte er um 220 v. Chr. an großen Armillen, die unter dem Portikus des Akademiegebäudes in Alexandria aufgestellt
waren, die Schiefe
[* 6] der Ekliptik mit ziemlicher Genauigkeit. Große Berühmtheit erlangte aber besonders seine Gradmessung, die erste
wirkliche Erdmessung. Er bestimmte zu diesem Zwecke die Zenithdistanz der Sonne
[* 7] zur Zeit des Sonnensolstitiums
im Mittag zu einem Fünfzigstel des Kreises, während sie in Syene Null war; die Entfernung zwischen beiden Orten nahm er zu 5000 Stadien
an und fand daher für den Erdumfang 250000 Stadien.
Ferner hat Eratosthenes in drei Büchern «Geographika» das erste wissenschaftliche System der Geographie aufgestellt, das nach dem Verluste aller Werke des Eratosthenes besonders durch die Anführungen bei Strabo verhältnismäßig gut bekannt ist.
Vgl. Wilberg, Die Konstruktion der allgemeinen Karten des Eratosthenes (Essen [* 8] 1834);
ders., Das Netz der allgemeinen Karten des Eratosthenes und Ptolemäus (ebd. 1835);
Schäfer, Die astron.
Geographie der Griechen bis auf Eratosthenes (Flensb. 1873); Berger, Die geogr. Fragmente des Eratosthenes (Lpz. 1880). -
Wie Eratosthenes durch jenes Werk der Schöpfer der wissenschaftlichen Geographie ward, so ist er durch seine «Chronographiai» der Begründer der wissenschaftlichen Chronologie geworden. Von seinem Werke über die Sternbilder sind die erhaltenen, namentlich von Schaubach (Gött. 1795) und Robert (Berl. 1878) herausgegebenen «Catasterismi» ein Auszug.
Vgl. Maaß, Analecta Eratosthenica (in den «Philolog. Untersuchungen», Heft 6, Berl. 1883).
Erb - Erbämter
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* 11
Seite 56.226.In einem vierten großen Werke behandelte Eratosthenes die alte griech. Komödie. Von diesem Werke sind nur Bruchstücke erhalten. Von den Dichtungen des Eratosthenes enthielt ein Epos «Hermes» [* 9] (Merkur) [* 10] die ¶
mehr
Kindheitsgeschichte dieses Gottes und reihte daran eine demselben in den Mund gelegte Beschreibung der Sphärenharmonie und des Himmelsgewölbes, ein anderes enthielt in elegischem Versmaße die Sage von Erigone, der Tochter des Ikarius. Die Bruchstücke dieser beiden und einer dritten Dichtung hat Hiller («Eratosthenis carminum reliquiae», Lpz. 1872) zuletzt herausgegeben. Eine Sammlung der Fragmente aller Schriften veröffentlichte Bernhardy u. d. T. «Eratosthenica» (Berl. 1822).