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ERLOSEN | eLexikon | Luzern - Sursee - Gunzwil

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Erlenmoos - Erlosen (D

Bild 42.58: Erlenmoos - Erlosen (Die)
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4 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
ERLOSEN# und OBER ERLOSEN (Kt. Luzern, Amt Sursee, Gem. Gunzwil). 739 und 755 m. Zwei Gruppen von zusammen / 47
ERLOSEN _2# (DIE) (Kt. Luzern). Ziemlich gleichmässig verlaufender Höhenzug im nö. Teile des Kantons / 513
ERLOSEN _3# (OBER und UNTER) (Kt. Zürich, Bez. und Gem. Hinwil). Häusergruppen. S. den Art. Ehrlosen. / 17
ERLOSEN _4(Kt. Luzern. Amt Willisau, Gem. Ebersecken). 557 m. 3 Häuser; 2 km sw. der Station Nebikon / 25

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ERLOSEN

602 Wörter, 4'093 Zeichen

Geographie Schweiz: Luzern — Sursee — Gunzwil

Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902

vergrössern: Höhenzug der Erlosen. ^[Karte: 5° 50’ O; 47° 10’ N; 1:140000]. [Karten in der Umgebung].
Höhenzug der Erlosen.

Erlosen



Erlosen - Ermatingen

Bild 42.59: Erlosen - Ermatingen
* 2 Seite 42.59.

(Die) (Kt. Luzern). Ziemlich gleichmässig verlaufender Höhenzug im nö. Teile des Kantons Luzern. Die Längsgrenzen sind das Winen- und das Hitzkircherthal, d. h. die Hitzkircher Aa mit dem Baldegger- und Hallwilersee im NO. und die Wina im SW. Die N.-Grenze fällt so ziemlich mit der Kantonsgrenze zusammen. Die Erlosen beginnen s. Reinach, steigen dann mässig an und ziehen sich ziemlich gleichförmig hin, erreichen ob Schwarzenbach eine Höhe von 692 m, steigen jedoch im höchsten Punkte, im sog. Kuhwald oberhalb Herlisberg, auf 814 m. Dann senken sie sich allmählig, haben bei den schönsten Aussichtspunkten in Ober Reinach 746 m, in Ludigen 768 m und bei Römerswil noch 731 m. Dann verbreitern sie sich und laufen bei Hildisrieden, Willischwil und Rain in ein Hochplateau aus.

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Der Höhenunterschied zwischen dem Spiegel des Baldeggersees und dem höchsten Punkte im sogen. Kuhwald beträgt 344 m. Die Länge der Erlosen beträgt ca. 12 km und die Breite zwischen Hitzkircher Aa und der Wina auf der Projektionsebene gemessen 4 km. Der grösste Teil der Oberfläche ist mit Wald bedeckt. So finden wir auf dem NO.-Hang den ausgedehnten Erloserwald, am SW.-Hang gegen Münster und Neudorf hin den Kuhwald, Lindenwald und Bromerwald. Bemerkenswert sind ferner die sogen. Tobel.

Die Wasser des Berges eilen nämlich meist geradlinig, fast rechtwinklig zur Hauptrichtung des Höhenzuges in die Thäler hinab. Die Betten dieser Bäche sind gewöhnlich tief eingeschnitten. Die beiden Ufer, steinige Halden, sind bewaldet, in der Regel mit Laubholz, vorzugsweise Buchen. Der Bach und die bewaldeten Ufer zusammen bilden diese «Tobel». Die vorgenannten ausgedehnten Waldungen bestehen fast ausschliesslich aus Tannen, worunter wir wieder hauptsächlich die Rottanne treffen.

Das offene Land ist wohlangebautes Kulturland. Der Boden ist zwar etwas leicht, moränenartig (kiesig);

man trifft darin erratische Blöcke von ziemlicher Grösse an.

Fast jede Kulturpflanze kommt fort;

so werden Korn, Roggen und Kartoffeln gebaut;

wir treffen an Futterpflanzen Esparsette, Luzerne, Klee und die gewöhnlichen Wiesengräser.

Auch die Fruchtbäume, als Apfel-, Birn-, Kirsch- und Zwetschgenbäume liefern schöne Erträge.

Der Berg selber ist übersät mit einer Menge von Gehöften und selbst kleineren Dörfern; so finden wir über die Kammlinie Schwarzenberg, Herlisberg, Ober Reinach und Römerswil. Die Strassenzüge sind im s. Teile besser als im n., wo sie noch ganz bedeutend der Verbesserung fähig sind. Von Herlisberg führt eine Strasse über die Höhe nach Römerswil und Willischwil. Sie hat im W. Abzweigungen nach Münster, Neudorf und Hildisrieden und im NO. nach Stäffligen. Im n. Teile gehen von Schwarzenbach aus Strassen nach Münster, Menziken, Beinwil und Mosen.

Im Sagenkreise des Kantons Luzern spielen die Erlosen eine hervorragende Rolle; ^[Note:] sie sind der eigentliche Blocksberg der örtlichen Hexengeschichte. Auf der Erlosen, an einer abgeholzten Stelle des Erloserwaldes, versammelten sich zu Zeiten die Hexen und hielten hier ihren Hexensabbath ab. Von allen Seiten kamen sie dazu auf den Hexenbesen angeflogen. Fast in jedem Hexenprozesse und Hexenverhöre werden die Erlosen genannt.

Die Erlosen sind jetzt noch der schönen Aussicht wegen viel besucht. Sie gewähren einen herrlichen Ausblick auf die umliegenden Thäler, in die Voralpen und selbst auf die schneeweissen Gipfel der Hochalpen. Vielbesuchte Aussichtspunkte sind Ober Reinach, Ludigen, Herlisberg und Schwarzenbach.

[A. Erni.]

Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902