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ERLOSEN | eLexikon | Luzern - Sursee - Gunzwil

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
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Der Höhenunterschied zwischen dem Spiegel des Baldeggersees und dem höchsten Punkte im sogen. Kuhwald beträgt 344 m. Die Länge der Erlosen beträgt ca. 12 km und die Breite zwischen Hitzkircher Aa und der Wina auf der Projektionsebene gemessen 4 km. Der grösste Teil der Oberfläche ist mit Wald bedeckt. So finden wir auf dem NO.-Hang den ausgedehnten Erloserwald, am SW.-Hang gegen Münster und Neudorf hin den Kuhwald, Lindenwald und Bromerwald. Bemerkenswert sind ferner die sogen. Tobel.

Die Wasser des Berges eilen nämlich meist geradlinig, fast rechtwinklig zur Hauptrichtung des Höhenzuges in die Thäler hinab. Die Betten dieser Bäche sind gewöhnlich tief eingeschnitten. Die beiden Ufer, steinige Halden, sind bewaldet, in der Regel mit Laubholz, vorzugsweise Buchen. Der Bach und die bewaldeten Ufer zusammen bilden diese «Tobel». Die vorgenannten ausgedehnten Waldungen bestehen fast ausschliesslich aus Tannen, worunter wir wieder hauptsächlich die Rottanne treffen.

Das offene Land ist wohlangebautes Kulturland. Der Boden ist zwar etwas leicht, moränenartig (kiesig);

man trifft darin erratische Blöcke von ziemlicher Grösse an.

Fast jede Kulturpflanze kommt fort;

so werden Korn, Roggen und Kartoffeln gebaut;

wir treffen an Futterpflanzen Esparsette, Luzerne, Klee und die gewöhnlichen Wiesengräser.

Auch die Fruchtbäume, als Apfel-, Birn-, Kirsch- und Zwetschgenbäume liefern schöne Erträge.

Der Berg selber ist übersät mit einer Menge von Gehöften und selbst kleineren Dörfern; so finden wir über die Kammlinie Schwarzenberg, Herlisberg, Ober Reinach und Römerswil. Die Strassenzüge sind im s. Teile besser als im n., wo sie noch ganz bedeutend der Verbesserung fähig sind. Von Herlisberg führt eine Strasse über die Höhe nach Römerswil und Willischwil. Sie hat im W. Abzweigungen nach Münster, Neudorf und Hildisrieden und im NO. nach Stäffligen. Im n. Teile gehen von Schwarzenbach aus Strassen nach Münster, Menziken, Beinwil und Mosen.

Im Sagenkreise des Kantons Luzern spielen die Erlosen eine hervorragende Rolle; ^[Note:] sie sind der eigentliche Blocksberg der örtlichen Hexengeschichte. Auf der Erlosen, an einer abgeholzten Stelle des Erloserwaldes, versammelten sich zu Zeiten die Hexen und hielten hier ihren Hexensabbath ab. Von allen Seiten kamen sie dazu auf den Hexenbesen angeflogen. Fast in jedem Hexenprozesse und Hexenverhöre werden die Erlosen genannt.

Die Erlosen sind jetzt noch der schönen Aussicht wegen viel besucht. Sie gewähren einen herrlichen Ausblick auf die umliegenden Thäler, in die Voralpen und selbst auf die schneeweissen Gipfel der Hochalpen. Vielbesuchte Aussichtspunkte sind Ober Reinach, Ludigen, Herlisberg und Schwarzenbach.

[A. Erni.]