Erwählung | eLexikon
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
Bewährtes Wissen in aktueller Form
Main
1 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
---|---|
Erwählung | s. Prädestination. / 3 |
Erwählung
3 Wörter, 32 Zeichen
Erwählung,
s. Prädestination.
Prachtaloe - Pradier

* 2
Seite 13.303.Prädestination
(lat.), Vorausbestimmung, besonders im dogmatischen Sinn die Lehre [* 4] von einem ewigen Ratschluß Gottes, wonach er eine bestimmte Anzahl von Personen aus Gnade zum ewigen Heil bestimmt (Gnadenwahl), die andern der selbstverschuldeten Verdammnis überlassen (Reprobation), nach einer extremen Lehrart sogar zu derselben vorausbestimmt haben soll. Diese Prädestination ward angesichts der thatsächlichen Scheidung der Menschen in Gläubige und Ungläubige von Augustinus als nächste Konsequenz der Lehre von der Erbsünde (s. d.) aufgestellt, in der lateinischen Kirche durch den Semipelagianismus (s. d.) zurückgedrängt, aber von den Reformatoren und ihren Vorgängern wieder hervorgezogen und zuerst durch Calvin im Gehorsam gegen den Schriftbuchstaben von Röm. 9. in der reformierten Kirche zur Gültigkeit erhoben.
Verteilung der Konfess

* 5
Konfessionen.Doch ist die Lehre nur im Consensus Genevensis und in den französischen und belgischen Konfessionen [* 5] förmlich vorgetragen. Die Dordrechter Synode brach ihr wenigstens die Spitze ab, indem sie sich auf die Seite der Infralapsarii (s. d.) stellte, anderseits freilich auch die Universalisten, insbesondere die Arminianer (s. d.), verwerfend, welche in Übereinstimmung mit den lutherischen Symbolen eine Gnade annahmen, die allen ohne Ausnahme bestimmt und angeboten sei (gratia absolute universalis). Wiewohl nämlich auch Luther von seinem nominalistischen Gottesbegriff aus in der Schrift »De servo arbitrio«, Melanchthon in den ersten Ausgaben der »Loci« die strenge Augustinische Prädestinationslehre verteidigt hatten, so entschied sich, da Luther später wenigstens vor dem Gesichtspunkt gewarnt hatte, aus welchem jene Schrift gegen Erasmus entworfen war, die lutherische Kirche bald gegen die Prädestination, und in der Konkordienformel (Art. 11) ward eine logisch haltlose Mittelstellung eingenommen, von welcher die lutherische Kirche seit Ägidius Hunnius dazu fortschritt, die Prädestination zur Seligkeit, d. h. die einzige, die es gibt, einfach von dem seitens Gottes vorausgesehenen Gebrauch der Gnadenmittel abhängig zu machen. Auch in der katholischen Kirche, wiewohl sie im Grund ähnlich denkt, kam es über die Prädestinationslehre zu Streitigkeiten (s. Jansenismus und Molina 1).