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Esenbeck | eLexikon | Botanik - Botaniker - Deutsche

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
  • ️Wed Feb 14 1776
Titel
Elemente zu Nees von Esenbeck:

1) Christian Gottfried, Botaniker und Naturphilosoph

2) Theodor Friedrich Ludwig, Botaniker, Bruder des vorigen

Nees

von Esenbeck, 1) Christian Gottfried, Botaniker und Naturphilosoph, geb. 14. Febr. 1776 zu Erbach im Odenwald, studierte zu Jena [* 3] Medizin und Naturwissenschaften, besonders Botanik, praktizierte einige Jahre in seiner Heimat als Arzt und lebte dann auf seinem Gut Sickershausen bei Kitzingen [* 4] a. M. nur seinen Studien. 1816 folgte er einem Ruf als Professor der Naturwissenschaften und Direktor des botanischen Gartens nach Erlangen; [* 5]

Bonn

Bild 3.197: Bonn
* 6 Bonn.

1818 ward er auch zum Präsidenten der kaiserlich Leopoldinisch-Karolinischen Akademie der Naturforscher erwählt. 1819 ging er als Professor der Botanik nach Bonn, [* 6] 1831 in gleicher Eigenschaft nach Breslau; [* 7]

1848 wandte er sich nach Berlin, [* 8] ward aber hier wegen seiner Beteiligung an den politischen und freireligiösen Bewegungen im Januar 1849 ausgewiesen, im Januar 1851 suspendiert, 1852 seines Amtes entsetzt und starb 16. März 1858 in Breslau. Er schrieb: »De Cinnamomo disputatio« (Bonn 1843);

»Agrostologia brasiliensis« (Stuttg. 1829);

»Genera et species Asterearum« (Nürnb. 1833);

»Systema Laurinarum« (Berl. 1836);

»Florae Africae australioris illustrationes monographicae I. Gramineae« (Glog. 1841).

Besonderes Verdienst hat er sich auch um die Systematik der Kryptogamen erworben durch folgende Werke: »Die Algen [* 9] des süßen Wassers, nach ihren Entwickelungsstufen dargestellt« (Bamb. 1814);

»Das System der Pilze [* 10] und Schwämme« [* 11] (Würzb. 1816);

»Naturgeschichte der europäischen Lebermoose« mit »Erinnerungen aus dem Riesengebirge« (Berl. 1833-38, 4 Bde.);

»Bryologia germanica« (mit Hornschuch und Sturm, Nürnb. 1823-31, 2 Bde. mit 43 Tafeln);

»Synopsis hepaticarum« (mit Gottsche und Lindenberg, Hamb. 1844-47).

Auch als Zoolog trat Nees von Esenbeck auf durch seine »Hymenopterorum ichneumonibus affinium monographiae« (Stuttg. 1834, 2 Bde.). Er war einer der Hauptvertreter der Naturphilosophie und schrieb als solcher: »System der spekulativen Philosophie«, Bd. 1: »Die Naturphilosophie« (Glog. 1841);

»Die allgemeine Formenlehre der Natur« (Bresl. 1852) sowie die »Vorlesungen zur Entwickelungsgeschichte [* 12] des magnetischen Schlafs und Traums« (Bonn 1820).

Leichlingen - Leidener

Bild 10.652: Leichlingen - Leidener Flasche
* 13 Leiden.

2) Theodor Friedrich Ludwig, Botaniker, Bruder des vorigen, geb. 26. Juli 1787 zu Erbach, wurde Apotheker, 1817 Inspektor des botanischen Gartens in Leiden [* 13] und 1833 Professor und Inspektor des botanischen Gartens zu Bonn;

starb 12. Dez. 1837 in Hyères. Er schrieb: »Genera plantarum florae germanicae etc.« (Bonn 1833-38, 16 Hefte; fortgesetzt von Spenner, Putterlick, Schnizlein, Bischoff, Caspary, Brandis 1839-60, Heft 17-31);

»Handbuch der medizinisch-pharmazeut. Botanik« (das. 1830-33, 3 Bde.);

mit W. Sinning gab er heraus: »Sammlung schön blühender Gewächse in lithographierten Abbildungen für Blumen- und Gartenfreunde« (Düsseld. 1825-31, mit 100 Tafeln);

mit A. Henry: »Das System der Pilze« (Bonn 1837, mit 12 Tafeln).

Auch hat er die »Plantae officinales« von Weihe, Walter und Funke (Düsseld. 1821-33, 18 Hefte mit 552 Tafeln) fortgesetzt.