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Estremadura | eLexikon | Geographie - Spanien

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Estreicher - Estremadu

Bild 5.874: Estreicher - Estremadura
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Estremadura1) portug. Provinz in der Mitte des Landes, grenzt nördlich an die Provinz Beira, östlich / 643

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Estremadura

643 Wörter, 4'276 Zeichen

Geographie — Spanien

Titel
Elemente zu Estremadura:

1) portug. Provinz in der Mitte des Landes

2) Spanische Landschaft, grenzt gegen N. an Leon

Estremadura,

Flüsse

Bild 56.938: Flüsse
* 2 Flüsse.

1) portug. Provinz in der Mitte des Landes, grenzt nördlich an die Provinz Beira, östlich und südlich an Alemtejo und im W. an den Atlantischen Ozean und hat einen Flächenraum von 17,958 qkm (nach Strelbitskys Berechnung 17,878 qkm = 324,7 QM.). Der gegen SW. fließende Tejo teilt das Land in zwei fast gleiche Teile, deren nördlicher die südwestlichsten Ausläufer des Kastilischen Scheidegebirges (mit der Serra de Aire, Monte Junto und Serra de Cintra) umfaßt und daher ziemlich gebirgig ist.

Flüsse [* 2] sind hier der Zezere, der in den Tejo fällt und den Nabao aufnimmt, und der Küstenfluß Lis. Die gebirgige Mitte dieses Teils ist von großer landschaftlicher Schönheit. Der südliche Teil ist weit weniger gebirgig. Hier dehnen sich im S. und SO. des Tejo die ungeheuern Einöden der Heiden von Setubal aus sowie weiter nördlich das öde Plateau der Cemas de Ourem, in denen der Boden aus tiefem weißen Sand besteht. Ähnliche, nur mit Cistusheiden bedeckte Einöden finden sich auch im N. bei Leiria und Pombal.



Estremadurit - Estrich

Bild 5.875: Estremadurit - Estrich
* 6 Seite 5.875.

Die Küste ist an einigen Stellen flach und sandig, z. B. bei Lissabon, [* 3] an andern dagegen hoch und steil, besonders im S. zwischen dem Kap Espichel und Setubal, wo sich die Kalkmauer der Serra d'Arrabida längs derselben hinzieht. An Gewässern besitzt der südliche Teil namentlich den Küstenfluß Sado. Die Provinz hat ein herrliches Klima, [* 4] dessen Hitze (bis 40° C.) die fast beständig wehenden Nord- und Nordostwinde mildern, wird aber häufig von Erdbeben [* 5] heimgesucht. Mineralschätze sind vorhanden, aber noch ziemlich unbeachtet geblieben. Am Sado und um Setubal gewinnt man in Salzgruben (Marinhas) ungeheure Mengen Seesalz. Auch Mineralquellen gibt es viele, als deren wichtigste die Thermen von Torres Vedras,

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Caldas da Reinha etc. zu nennen sind. Der Boden ist im allgemeinen fruchtbarer als in den übrigen Provinzen; doch ist die Kultur desselben wie auch die Bevölkerung [* 7] der Provinz unbedeutend und sehr ungleich verteilt. Von der Gesamtbevölkerung, 1878: 911,922 (1881: 946,472) Seelen, kamen 1878 auf Lissabon (mit Belem und Olivães) allein 246,343. Im ganzen ist kaum die Hälfte des Landes kultiviert. Die Fruchtbarkeit des angebauten Bodens ist übergroß, namentlich in der Riba Tejo (den Ebenen des rechten Tejoufers), auf den Lezirias (den von den Tejoarmen umschlossenen Landstrichen) und um Lissabon, wo alle möglichen Feld-, Garten- und Baumfrüchte Süd- und Mitteleuropas in üppigster Fülle erzeugt werden.

Berühmt sind die Südfrüchte und die Weine von Estremadura. Bei Lissabon gedeiht auch die Dattelpalme. Die Seidenzucht hat sich in letzter Zeit stark entwickelt. Die Gebirge sind meist kahl und dürr, nur die prächtig bewaldete Serra de Cintra und d'Arrabida ausgenommen. Dagegen finden sich auf Hügeln und an der Küste große Gehölze von Eichen, Seekiefern und Pinien. Die bedeutendste Waldung ist der im 13. Jahrh. auf Befehl des weisen Königs Dionysius gepflanzte »Pinhal del Rei« (Kiefernwald des Königs), westlich von Leiria, der eine Fläche von 10,000 Hektar einnimmt.

Viehzucht (Futterverwe

Bild 16.193: Viehzucht (Futterverwertung, Vererbung)
* 8 Viehzucht.

Wie im Landbau und in der Viehzucht [* 8] die Emsigkeit mangelt, so ist auch von Industrie nicht die Rede. Fabriken gibt es nur in Lissabon; diese Stadt und Setubal sind auch im Besitz fast des ganzen Handels. Artikel der Ausfuhr sind vornehmlich Seesalz, Soda und Südfrüchte. Estremadura enthält unter allen Provinzen Portugals die meisten Straßen und Eisenbahnen. Die Provinz zerfällt in drei Distrikte: Lissabon, Santarem und Leiria. Hauptstadt ist Lissabon. S. Karte »Spanien [* 9] und Portugal«.

2) Spanische [* 10] Landschaft, grenzt gegen N. an Leon, gegen O. an Alt- und Neukastilien, gegen S. an Andalusien, gegen W. an die portugiesischen Provinzen Alemtejo u. Beira und umfaßt 43,254 qkm (785,5 QM.) mit (1883) 765,091 Einw. Die Bewohner (Estremeños) sind, wie die Neukastilier, ein aus der Vermischung der Mozaraber (der von den Arabern unterjochten Westgoten) und der Spanier hervorgegangenes Mischlingsvolk, zeichnen sich aber vor jenen durch großen Ernst und schweigsames, gravitätisches Wesen aus. Das niedere Volk ist roh, aber gutmütig, ehrlich, uneigennützig, gastfrei, bescheiden und tapfer. Die Landschaft zerfällt seit 1833 in die beiden Provinzen Badajoz und Caceres (Genaueres s. d.). Hauptstadt ist Badajoz.