Exarchat | eLexikon | Geschichte - Italien - Territorialgeschichte
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Exaltados - Exarthrema
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Exarchat | (griech.), das Gebiet, welches der griechische Kaiser in Italien nach den gotischen Kriegen / 606 |
Exarchat _2 | (grch.), das Gebiet eines Exarchen (s. d.), eine Provinz im byzant. Reich. Besonders versteht / 500 |
Exarchat
2 Seiten, 1'106 Wörter, 7'553 Zeichen
Geschichte — Italien — Territorialgeschichte
Exarchat
Rom
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* 4
Rom.(grch.), das Gebiet eines Exarchen (s. d.), eine Provinz im byzant. Reich. Besonders versteht man darunter das Exarchat von Ravenna, das anfangs nach der Vernichtung des Ostgotenreichs durch Justinians Feldherrn Belisar und Narses (555) das ganze Italien [* 2] umfaßte, bald aber durch die Eroberungen der Langobarden (seit 568) sehr verkleinert und in mehrere Teile zerrissen wurde. Bei Alboins Tode (573) bestand es aus dem Küstenstrich von Rimini bis Ancona, [* 3] aus der spätern Romagna mit Ravenna, wo der Exarch seinen Sitz hatte, aus Rom und [* 4] seiner Umgebung, aus dem Gebiet von Genua [* 5] und aus Unteritalien.
Der erste Exarch war Narses, der die neu eroberte ital. Provinz 555-567 kraftvoll und einsichtig regierte, dann aber abberufen ward und noch in demselben Jahre starb. Sein Nachfolger Flavius Longinus (567-584) konnte sich der eindringenden Langobarden nicht erwehren und ihre immer weiter greifenden Eroberungen nicht hindern. 592 stellte der Exarch Romanos durch die Eroberung von Sutrium, Horta, Ameria, Perusia und andern Städten die Verbindung zwischen dem röm. und ravennatischen Gebiet wieder her, doch blieb der Besitz dieses Landstrichs immer streitig. Um 610 suchte sich der Exarch Eleutherios selbständig zu machen und ließ sich zum Kaiser des Occidents ausrufen, wurde aber bald darauf ermordet.
Der Langobardenkönig Rothari (636-652) eroberte Genua mit Ligurien; als gefährlichster Feind der byzant. Herrschaft zeigte sich aber König Liutprand (712-744), der die letzten griech. Besitzungen in Italien seinem Reiche einzuverleiben suchte. Wesentlich unterstützt wurde er in seinen Bestrebungen durch den beginnenden Bilderstreit (s. Bilderdienst und Bilderverehrung), in dem die Italiener auf Seiten des Papstes und der Bilderverehrer standen und sich gegen die bilderstürmenden Byzantiner empörten. In Rom wurde der byzant.
Dux verjagt, und Gregor II. riß die weltliche Herrschaft der Stadt an sich. Ravenna fiel 728 bei Gelegenheit eines Aufstandes in Liutprands Hände, doch gelang es dem Exarchen Eutychios im folgenden Jahre noch einmal, mit Hilfe Venedigs, das schon seit 697 einen eigenen Dux gewählt hatte und nur noch nominell unter byzant. Hoheit stand, die Langobarden zu besiegen und ihnen Ravenna wieder zu entreißen. Erst König Aistulf (749-756) verdrängte die Byzantiner gänzlich aus Mittelitalien.
Neapel (Provinz, Stadt
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Neapel.Schon 750 besaß er den größten Teil des Exarchat und 751 bemächtigte er sich auch Ravennas und vertrieb den Exarchen Eutychios. Die Exarchen mußten fortan ihren Sitz in Neapel [* 6] oder Syrakus [* 7] nehmen, bis die Saracenen sie aus Sicilien und endlich die Normannen im 11. Jahrh. den an die Stelle der Exarchen getretene Katapan auch aus Unteritalien endgültig verdrängten. Den letzten Rest bvzant. Hoheit über Rom hatte schon Pippin der Kleine vernichtet, der 754 und 756, von Papst Stephan II. gerufen, in Italien erschien und Aistulf zwang, seine Eroberungen herauszugeben, die durch die sog. Pippinische Schenkung in den Besitz des Papstes gelangten und den Grund zum Kirchenstaat legten. (S. Pentapolis.) -
Vgl. Cohn, Die Stellung der byzant.
Statthalter in Ober- und Mittelitalien, 540-751 (Berl. 1888); Hartmann, Untersuchungen zur Geschichte der byzant. Verwaltung in Italien, 540-750 (Lpz. 1889); Diehl, Études sur l'administration byzantine dans l'exarchat de Ravenne, 568-751 (Par. 1889); Grudenzi, Sui rapporti tra l'Italia e l'imperio del Oriente, 476-554 (Bologna 1888).