peter-hug.ch

Falke | eLexikon | Geschichte - Historik und Historiker - Deutsche

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
  • ️Sat Apr 20 1805

Bewährtes Wissen in aktueller Form

Main

Falkade - Falke

Bild 6.8: Falkade - Falke
Seite 6.8.
Überblick der Artikel
4 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Falke# (Falkaune, ital. Falcone, franz. Faucon), Gattungsname des im westlichen Europa im 16. Jahrh. / 92
Falke _2# (Falch), s. v. w. Falbe (blaßgelbes Pferd). Bekannt ist F., das Roß Dietrichs von Bern. / 14
Falke _3# 1) Johann Ernst Ludwig, namhafter Tierarzt, geb. 20. April 1805 zu Rudolstadt, studierte 1824-27 / 550
Falke _4Johs. Friedr. Gottlieb, Geschichtsforscher, Bruder von Jakob von F., geb. 20. April 1823 zu / 238

Seite 6.8

Falke

2 Seiten, 894 Wörter, 6'446 Zeichen

Geschichte — Historik und Historiker — Deutsche

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Falke

Bleigewinnung

Bild 3.12a: Bleigewinnung
* 4 Blei.

(Falkaune, ital. Falcone, franz. Faucon), Gattungsname des im westlichen Europa [* 2] im 16. Jahrh. üblichen Schlangengeschützes als Feldgeschütz, dessen Kaliber nicht überall gleich war. Meist über 2 m lang, 300-600 kg schwer, schoß es 2-4 kg Eisen. [* 3] Das leichtere Falkonett (Fauconneau) schoß bei gleicher Länge ¼-2 kg Eisen oder Blei; [* 4] es lag auf einem Gabelfuhrwerk, das Falkonettlein zu Anfang des 16. Jahrh. in einem Bockgestell, daher auch Bockbüchse genannt. Nach Anfang des 18. Jahrh. wurden die ein- bis zweipfündigen Regimentskanonen Falkonette genannt; sie waren auch auf dem Oberdeck der Schiffe [* 5] im Gebrauch.

Titel
Elemente zu Falke:

1) Johann Ernst Ludwig, namhafter Tierarzt

2) Johannes, Historiker

3) Jakob, Kultur- und Kunsthistoriker, Bruder des vorigen

[6.8] Falke (Falkaune

[6.8] Falke (Falch)

Falke,

1) Johann Ernst Ludwig, namhafter Tierarzt, geb. 20. April 1805 zu Rudolstadt, [* 8] studierte 1824-27 in Dresden [* 9] und Berlin, [* 10] wurde 1827 Tierarzt in Rudolstadt, ging 1829 als Lehrer an das Tierarznei-Institut zu Dresden, kehrte aber 1832 nach Rudolstadt zurück und wurde 1840 Landestierarzt. 1847 ging er als Lehrer der Tierheilkunde nach Jena [* 11] und wurde 1850 Veterinärphysikus. Er starb 24. Sept. 1880 in Jena. Falke schrieb: »Lehrbuch über den Hufbeschlag und die Hufkrankheiten« (Leipz. 1848, 2. Aufl. 1860);

»Die Hippologie« (das. 1849);

»Lehrbuch der gesamten Tierarzneiwissenschaft« (das. 1855, 3 Bde.);

»Handbuch aller innern und äußern Krankheiten unsrer nutzbaren Haustiere« (Erlang. 1858);

»Die Prinzipien der vergleichenden Pathologie und Therapie der Haussäugetiere« (das. 1860);

»Die Influenza der Pferde« [* 12] (Jena 1862);

»Der Milzbrand und die Hundswut« (das. 1861);

»Die Lehre [* 13] von den Krankheiten der Zucht- und der jungen Tiere« (Leipz. 1867);

»Tierärztliche Jahrbücher« (das. 1878 ff.).



Falken

Bild 6.9: Falken
* 16 Seite 6.9.

2) Johannes, Historiker, geb. 10. April 1823 zu Ratzeburg, studierte zuerst in Erlangen [* 14] Theologie, wandte sich aber, als Hauslehrer in München [* 15] thätig, der Poesie und Kulturgeschichte zu, wurde 1856 erster

mehr

Sekretär [* 17] am Germanischen Museum, sodann 1862 Sekretär und 1864 Archivar am Hauptstaatsarchiv in Dresden, wo er 2. März 1876 starb. 1856 gab er im Verein mit J. ^[Johannes] Müller die »Zeitschrift für deutsche Kulturgeschichte« heraus, die aber bloß vier Jahre bestand. Er schrieb eine »Geschichte des deutschen Handels« (Leipz. 1859-60, 2 Bde.) und »Die Hansa als deutsche See- und Handelsmacht« (Berl. 1862). Mit der »Geschichte des Kurfürsten August von Sachsen [* 18] in volkswirtschaftlicher Beziehung« gewann er 1868 den Preis der Jablonowskischen Gesellschaft. Seine letzten Arbeiten waren die »Geschichte des deutschen Zollwesens« (Leipz. 1869),

sodann verschiedene zusammenhängende Aufsätze über die Geschichte der deutschen Volkswirtschaft in der neuen Folge der »Zeitschrift für deutsche Kulturgeschichte« sowie eine große Anzahl Abhandlungen aus der sächsischen Geschichte in verschiedenen Zeitschriften.

Gottfried von Viterbo

Bild 7.568: Gottfried von Viterbo - Göttingen
* 19 Göttingen.

3) Jakob, Kultur- und Kunsthistoriker, Bruder des vorigen, geb. 21. Juni 1825 zu Ratzeburg, widmete sich in Erlangen und Göttingen [* 19] philosophischen Studien, wurde 1855 Konservator am Germanischen Museum in Nürnberg, [* 20] 1858 vom Fürsten Liechtenstein [* 21] als Bibliothekar und Direktor seiner Gemäldegalerie nach Wien [* 22] berufen, wo er 1864 zugleich die Stelle eines Kustos und Direktorstellvertreters am k. k. österreichischen Museum für Kunst und Industrie erhielt, und wurde 1871 zum Regierungsrat und 1885 zum Direktor des Museums an Eitelbergers Stelle ernannt. Falke ist vielfach als Schriftsteller des kulturgeschichtlichen und kunstgewerblichen Faches mit großem Erfolg thätig gewesen, wobei ihm insbesondere eine seltene Gabe, die Resultate der wissenschaftlichen Forschung durch gediegene populäre Darstellung zum Gemeingut aller zu machen, Anerkennung erwarb.

Von seinen Schriften sind zu erwähnen: »Die deutsche Trachten- u. Modenwelt« (Leipz. 1858);

»Die ritterliche Gesellschaft im Zeitalter des Frauenkultus« (Berl. 1863);

»Geschichte des modernen Geschmacks« (Leipz. 1866, 2. Aufl. 1880);

»Die Kunstindustrie der Gegenwart, Studien auf der Pariser Weltausstellung 1867« (das. 1868);

»Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein« (Wien 1868-83, Bd. 1-3);

»Die Kunst im Hause« (5. Aufl., das. 1883);

»Die Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung« (das. 1873, 2 Bde.);

»Zur Kultur und Kunst. Studien« (das. 1878);

Rom

Bild 13.903a: Rom
* 23 Rom.

»Hellas und Rom« [* 23] (kulturgeschichtliches Prachtwerk, Stuttg. 1879);

»Kostümgeschichte der Kulturvölker« (das. 1880);

»Ästhetik des Kunstgewerbes« (das. 1883);

»Der Garten. [* 24] Seine Kunst und Kunstgeschichte« (Berl. u. Stuttg. 1885).

Mit A. v. Eye gab er heraus: »Kunst und Leben der Vorzeit« (3. Aufl., Nürnb. 1868). Anläßlich einer Reise nach Schweden, [* 25] wo Falke die königlichen Sammlungen zu Stockholm [* 26] und Ulriksdal ordnete, erschien ein Katalog derselben (Wien 1870).

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Falke,

Johs. Friedr. Gottlieb, Geschichtsforscher, Bruder von Jakob von Falke, geb. 20. April 1823 zu Ratzeburg, studierte seit 1843 in Erlangen Theologie und Philologie, widmete aber schon hier seine Zeit fast ausschließlich dem Studium der Geschichte sowie der deutschen Sprache [* 27] und ältern deutschen Litteratur. Seit Herbst 1848 war Falke Hauslehrer in München, lebte dann einige Zeit in seiner Vaterstadt, bis er im Sept. 1855 einen Ruf als erster Sekretär an das Germanische Museum in Nürnberg erhielt, bei welchem er 1859 Konservator der Handschriftensammlung wurde. In Gemeinschaft mit Johs.

Müller und seinem Bruder Jakob begann er die Herausgabe einer «Zeitschrift für deutsche Kulturgeschichte» (4 Bde., Nürnb. 1855-59), in der er die Geschichte der deutschen Volkswirtschaft als eines Hauptteils der deutschen Kulturgeschichte in den Vordergrund zu stellen suchte, auch selbst schätzbare Abhandlungen über älteres deutsches Zollwesen und über deutschen Handel niederlegte. Im Mai 1862 ging Falke als Sekretär des Hauptstaatsarchivs nach Dresden und wurde später zum Archivar ernannt. Er starb daselbst 2. März 1876. Von seinen Schriften sind besonders zu nennen: die «Geschichte des deutschen Handels» (2 Bde., Lpz. 1859-60) und «Die Hansa als deutsche See- und Handelsmacht» (Berl. 1862),

ferner «Die Geschichte des Kurfürsten August von Sachsen in volkswirtschaftlicher Beziehung» (Lpz. 1868). Sein Hauptwerk ist die «Geschichte des deutschen Zollwesens» (ebd. 1869). Unter den Abhandlungen, die er in dem «Archiv für sächs. Geschichte» veröffentlichte, ist besonders die über die Geschichte der «Erwerbung der Vogtlande durch Kurfürst August» von Bedeutung.