peter-hug.ch

Farce | eLexikon | Litteratur - Poetik - Dramatik

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz

Bewährtes Wissen in aktueller Form

Main

Farce - Faria y Sousa

Bild 6.47: Farce - Faria y Sousa
Seite 6.47.
Überblick der Artikel
1 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Farce(franz., spr. farsse), eine Art dramatischer Zwischenspiele, welche sich auf dem Gebiet der / 205

Seite 6.47

Farce

205 Wörter, 1'420 Zeichen

Litteratur — Poetik — Dramatik

Farce

(franz., spr. farsse), eine Art dramatischer Zwischenspiele, welche sich auf dem Gebiet der niedrigsten Komik bewegt, aber auch in ihrer burlesk derben Form eine tiefere Bedeutung haben kann. Der Ursprung der Farce ist auf die Gesellschaft der Clercs de la Bázoche in Paris [* 2] zurückzuführen. Als die Moralitäten aus den Mysterien hervorgegangen waren, trennte sich bei der genannten Gesellschaft das weltliche von dem religiösen Element, das in jenen vermischt lag, und es entstanden aus dem erstern die Farcen, kleine Stücke, die auf lebhafte, derb komische Weise die gewöhnlichen Laster des Geizes, der Betrügerei, der Ausschweifung etc. dem Gelächter preisgaben (s. Bazoche). Man hatte Farces joyeuses, histrioniques, fabuleuses, morales, récréatives, facétleuses etc.; auch später wurde die Farce noch vielfach gepflegt.

Vgl.   Mabille, Choix de farces etc. des XV. et XVI. siècles (Par. 1875);

Picot und Nyrop, Rebell de farces françaises (das. 1880).

Thb. - Theater

Bild 15.623: Thb. - Theater
* 3 Theater.

Am reichsten an Dichtungen dieser Art (farsas) war das spanische Theater, [* 3] wo sie zuerst von dem portugiesischen Dichter Gil Vicente (gest. 1557) eingeführt wurden; Meisterstücke dieses Genres voll Geist und lebensfrischen Humors lieferte Cervantes in seinen »Entremeses«. Das englische Theater gibt allen kleinern Lustspielen, die nicht auf den Namen einer Komödie Anspruch machen können, den Namen Farce, der eigentlichen aber den Namen Burleske.