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Feuerlöschwesen | eLexikon

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  • ️Fri Sep 08 1854

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Feuerlöscheimer - Feue

Bild 56.736: Feuerlöscheimer - Feuerlöschwesen
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Feuerlöschwesenein Teil des Feuerschutzwesens (s. d.), die Gesamtheit derjenigen Einrichtungen, die in geordneter / 3233

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Feuerlöschwesen

3'233 Wörter, 22'323 Zeichen

Feuerlöschwesen,

ein Teil des Feuerschutzwesens (s. d.), die Gesamtheit derjenigen Einrichtungen, die in geordneter Weise die rasche Löschung und Verhinderung der weitern Ausbreitung von Schadenfeuern sowie Rettung von Gut und Leben ermöglichen. Feuerlöschung und Feuerrettung wird ausgeführt durch die Feuerwehr (s. d.). Die Feuerlöschung erfolgt mittels kräftiger und anhaltender Anwendung der Feuerlöschmittel (s. d.), insbesondere des Wassers, unter Beseitigung bedrohter feuerfangender Stoffe aus dem Feuerbereiche.

Die Feuerrettung hat im allgemeinen die Aufgabe, alles von Flammen Bedrohte durch rasche Löschung des Feuers vor Vernichtung zu schützen und schnell außer Gefahr zu bringen. Man unterscheidet Sachen- und Menschenrettung. Erstere besteht in der schnellen Entreißung wertvollen beweglichen Eigentums aus dem Feuerbereiche. Die Entfernung feuergefährlicher oder leicht brennbarer Stoffe aus der Nähe des Feuers behufs Verhinderung der weitern Ausbreitung des Feuers ist als zur Feuerlöschung gehörig zu rechnen.

Die Sachenrettung erstreckt sich nur so weit, als dadurch die Feuerlöschung nicht benachteiligt wird. Die Menschenrettung ist die vornehmste Aufgabe der Feuerwehr; sie ist eine von der gegebenen Lage und besondern Zufälligkeiten abhängige Thätigkeit; für sie kann daher weder ein geregeltes System noch eine bestimmte Vorschrift gegeben werden. Lebendes und totes Material (Geräte, Löschmittel) müssen so verwendet werden, daß folgenden Anforderungen Genüge geleistet wird: rasches und möglichst sicheres Bekanntwerden der Brandstelle, schnelles Herbeieilen der mit den Geräten ausrückenden Mannschaften, gute Gerätschaften, Feuerlöschmittel, insbesondere ausreichende Mengen Wasser, eingeübte Mannschaft, einheitliches Kommando.

Zu den Einrichtungen und Geräten eines geordneten Feuerlöschwesen gehören: die Melde- und Alarmvorrichtungen (s. Feuertelegraphen, [* 3] Feuermelder, [* 4] Feueralarm), die Einrichtungen zur Wasserbeschaffung (s. Feuerhahn, [* 5] Feuerspritze, Feuerspritzenschlauch), die Feuerlöschmittel (s. d.), die Feuerwehrfahrgeräte (s. d.), die Feuerwehrrauchapparate (s. d.), die Feuerwehrrettungsapparate (s. d.), ferner die zur Feuerwehrausrüstung (s. d.) gehörenden Geräte, sowie die Feuerleitern (s. d.).



Feuerlöschwesen

Bild 56.737: Feuerlöschwesen
* 6 Seite 56.737.

Über die Bedeutung des Feuerlöschwesen in den deutschen Städten von mehr als 50000 E. im J. 1890 giebt die Übersicht auf der folgenden Seite Aufschluß.

mehr
Jahr der Ständ. Frw. Pfl. Ge­s­amt Ständ. Dampf- Hand- Länge Anz. Ge­s­amt- Kos­ten
Gründg. Feuerw. Feuer- Feuer- stärke Pferde spritze kraft- der der kos­ten auf Kopf
B - BF BF bez. wehr wehr Feuer- spritze Schläu- Hydra Feuer- der Bevöl-
F - FF Mann- wehr che n­ten lösch- ke­rung
lfd. Einw.am schaft we­sens
Nr. Name der Stadt 1.12.1890 Mann Mann Mann Mann Stück Stück Mark Mark
1 Berlin 1.578.794 1851 778 - - - 778 118 9 18 9270 4559 1.407.251 0,89
2 Ham­burg 323.739
Ham­burg m. Voror­ten 569.260 1872 246.253 - - 499 38 23 45 23.865 4999 744.833 1,30
3 Leipzig 353.272 B.1865 127 13 483 - 623 22 4 43 17.144 2283 310.469 0,88
F.1866
4 Mün­chen 349.024 F.1866
B.1879 66.131 725 - 922 20 2 15 6850 1601 249.079 0,71
5 Breslau 335.186 1856 160 - - - 160 26 2 18 7320 1739 220.230 0,65
6 Köln 281.681 B.1871 94 70 352 - 516 16 1 31 9690 2000 173.600 0,62
7 Dresden 276.522 1868 130 - - - 130 8 - 9 10.001 1780 204.223 0,73
8 Magde­burg 202.234 1874 70 40 - - 110 17 1 9 4995 1110 161.973 0,80
9 Frankfurt a. M... 179.985 B.1874 82 - 176 - 258 12 2 10 6243 1720 182.550 1,01
10 Hanno­ver 163.593 ? 34 61 68 - 163 ? 2 10 3180 1304 77.300 0,47
11 Königs­berg i. Pr. 161.666 1858 97 - - - 97 15 2 16 5415 425 109.060 0,61
12 Düsseldorf 144.642 1872 36 34 - - 70 6 - 16 2760 817 55.739 0,37
13 Altona 143.249 F.1880
B.1890 60.146 84 - 190 8 2 14 8790 433 127.500 0,89
14 Nürn­berg 142.590 F.1854 - 90 331 - 421 4 1 13 6320 1100 52.740 0,36
15 Stuttgart 139.817 F.1852 - - 1130 - 1130 2 2 18 5916 1455 12.580 0,09
16 Chemnitz 138.954 F.1854
B.1866 27 - 504 - 531 2 1 14 6750 1025 49.300 0,35
17 Elberfeld 125.899 ? ? ? ? ? ? ? - 32 5000 933 16.000 0,13
18 Bre­men 125.684 1871 109 - - - 109 22 3 15 8460 1147 175.400 1,36
19 Straß­burg i. E... 123.500 1836 - - 365 - 365 - - 66 3060 620 41.089 0,33
20 Danzig 120.338 1859 90.174 - - 264 18 3 20 2820 490 84.674 0,75
21 Stettin 116.228 1864 58 36 - - 94 10 - 3 2188 650 97.577 0,93
22 Bar­men 116.144 1863 - - 650 - 650 - - 25 6155 583 14.900 0,12
23 Krefeld 105.376 ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ?
24 Aa­chen 103.470 ? 93 - - - 93 6 - 5 4000 620 50.342 0,49
25 Halle a. S 101.401 ? 30 - 65 - 85 ? 1 10 2000 754 51.217 0,51
26 Braun­schweig 101.047 F.1863
B.1875 36.140 256 - 432 4 - 15 5340 1040 51.800 0,51
27 Dortmund 89.663 1867 - - 285 - 285 - - 12 3200 391 2800 0,03
28 Mannheim 79.044 1851 - - 327 - 327 - 1 8 1300 417 11.200 0,14
29 Es­sen a. d. Ruhr. 78.706 ? - - 150 - 150 - - 4 900 300 800 0.01
Es­sen (Krupp­sches
Etablisse­ment).. - - 75 - - - 75 - - 8 7150 415 113.000 -
30 Mülhau­sen i. E... 76.892 F.1827 5 - 170 - 175 - 2 16 5746 830 11.500 0,15
31 Charlot­ten­burg... 76.859 1878 78 - - - 78 4 - 5 1640 407 28.176 0,36
32 Augs­burg 75.629 1849 - - 925 - 925 - 1 14 7300 705 16.700 0,22
33 Karlsruhe 73.684 1847 - - 420 - 420 - 1 6 2250 480 5000 0,07
34 Cassel 72.477 ? 13 - 2.751.244 1532 ? - 15 4000 549 20.639 0,28
35 Erfurt 72.360 1862 - 183 80 200 463 - - 17 3700 450 4500 0,06
36 Mainz 71.395 1849 - - 176 - 176 - - 16 3520 777 25.900 0,36
37 Po­sen 69.627 F.1845
B.1877 30 27 100 - 157 14 - 8 2540 352 48.221 0,50
38 Kiel 69.172 F.1861 7400 175 - 582 - - 13 4000 337 27.235 0,38
39 Wiesbaden 64.670 1850 - 73 480 - 553 - - 12 1600 290 19.600 0,31
40 Lübeck 63.590 ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ?
41 Görlitz 62.135 1847 - 24 64 206 294 2 - 9 3000 400 3000 0.04
42 Würz­burg 61.039 1858 - - 500 - 500 - 1 16 5500 472 15.000 0,24
43 Metz 60.186 - - 150 - - 150 - - 16 3901 343 22.800 0,45
44 Duis­burg 59.285 1863 - - 235 - 235 - - 7 750 429 4057 0,07
45 Darmstadt 55.883 1849 - - 260 - 260 - - 8 1800 560 9700 0,17
46 Frankfurt a. O... 55.738 1874 97 - - - 97 10 - 10 500 400 25.000 0,45
47 Potsdam 54.125 F.1885
B.1862 42 - 50 - 92 14 - 13 680 300 18.347 0,34

Ulietea - Ulm

Bild 15.983: Ulietea - Ulm
* 7 Ulietea - Ulm.

Behufs Förderung und Ausbildung des Feuerwehrwesens im Deutschen Reiche und in Deutsch-Österreich wurde auf dem ersten, 8. Sept. 1854 in Ulm [* 7] abgehaltenen Feuerwehrtage als eine Art freier Vereinigung der Deutsche [* 8] Feuerwehrverband gegründet. Derselbe umfaßte 1880 etwa 7630 Feuerwehren vom Deutschen Reich und von Deutsch-Österreich, Ende 1892 in Deutschland [* 9] 18224 Feuerwehren mit 982.538 aktiven Mannschaften, in Deutsch-Österreich 5118 Feuerwehren mit 251.189 Mannschaften, die sich auf 32 Landes- und Provinzialverbände verteilen. Letztere bestehen wieder aus den Bezirksverbänden, die den Zweck haben, die Art der gegenseitigen Hilfeleistung der einzelnen Nachbarfeuerwehren zu bestimmen sowie besonders dafür zu sorgen, daß auf dem Lande das Interesse für die Feuerlöscheinrichtung angeregt und wach erhalten wird. Die Österreichisch-Ungarische Monarchie zählte (1. Jan. 1887) 5035 Feuerwehren mit 262.377 aktiven Mitgliedern, darunter in Österreich [* 10] allein 4039 Feuerwehren mit 194.665 Mitgliedern.



Feuerlöschwesen

Bild 56.738: Feuerlöschwesen
* 13 Seite 56.738.

Die Berliner [* 11] Feuerwehr (s. Berlin, [* 12] Bd. 2, S. 802 a) ist die größte deutsche Berufsfeuerwehr. Sie besteht (1894) aus 5 Compagnien mit 14 ständigen Wachen (1 Hauptfeuerwache, 4 Compagniewachen) mit 15 Offizieren, 7 Feldwebeln, 63

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Oberfeuermännern, 8 Obermaschinisten, 324 Feuermännern, 356 Spritzenmännern und 118 Pferden. An Fahrzeugen waren vorhanden 9 Dampffpritzen (davon 3 in Reserve und 1 außer Dienst), 9 Tender, 18 große Handspritzen, 16 Personenwagen, 16 Schlauchwagen, 14 Wasserwagen, 4 Gerätwagen und 2 große Maschinenleitern. Das Personal der auch Polizeizwecken dienenden Telegraphenverwaltung (564,94 km Leitungen) zählt 29 Köpfe (einschließlich 1 Telegrapheningenieur) in 363 Stationen mit 393 Apparaten (einschließlich 103 zum öffentlichen Gebrauch).

Die 1892 von insgesamt 76 Fahrzeugen zurückgelegte Wegstrecke betrug 62570 km. Der Gesamtwasserverbrauch betrug 1893: 11.222.247 l (in 252 Fällen), 1892: 2.839.687 l (240), 1882-91 30.623.162 l (1519);

bei Bränden (50) außerhalb des Weichbildes 1893: 1.274.302 l. 10.158.380 l (einschließlich außerhalb) der Gesamtwassermenge (11222247 l) wurden aus der Wasserleitung [* 14] entnommen. 1894 waren 4902 Hydranten und 1097 Brunnen [* 15] im Betrieb.

Die Zahl der 1893 angemeldeten Brände betrug 5850, worunter 92 Groß-, 163 Mittel- und 1168 Kleinfeuer, 49 Schornsteinfeuer, sowie 50 außerhalb des Weichbildes stattgefundene Feuer und 4378 ohne Alarmierung der Feuerwehr von Privatpersonen gelöschte Kleinfeuer; die Summe der Feueralarmierungen 1472.

Zahl der Schadenfeuer 1883: 1769 (einschließlich 27 Großfeuer), 1884: 1906 (22), 1885: 2294 (18), 1886: 2704 (25), 1887: 3001 (34), 1888: 2954 (35), 1889: 3762 (47), 1890: 3968 (51), 1891: 4441 (43), 1892: 5273 (66), 1893: 5850 (92);

Einwohnerzahl Berlins 1883: 1.226.392, 1892: 1638416. Die Alarmierungszeit einer Abteilung, d. i. die Zeitdauer zwischen dem ersten Alarmsignal in der Wache und der Meldung, daß die Abteilung zum Abrücken fertig (einschließlich Bespannung), beträgt 60-75 Sekunden.

Ein Feuer wird in Berlin als groß bezeichnet, wenn mindestens zwei Spritzen in Betrieb gesetzt werden mußten; als mittel, wenn 1 Spritze genügt; als klein, wenn die Inbetriebsetzung einer Spritze nicht erforderlich ist. Die jährlichen Kosten des Feuerlöschwesen in Berlin betrugen (1893-94) 1.404.355 M.

Wien

Bild 16.600a: Wien
* 16 Wien.

Die Wiener Berufsfeuerwehr besteht (Ende 1893) aus 398 Mann (einschließlich 8 Offizieren) mit 98 Pferden. Die Mannschaft ist kaserniert und bezieht ständig 1 Haupt-, 12 Neben- sowie 4 Turmwachen. An Fahrzeugen waren vorhanden: 9 Dampfspritzen, 1 Tenderwagen, 9 Personenwagen, 15 große und 33 kleine Handspritzen, 55 Wasserwagen, 3 Gerätewagen, 6 große Schiebeleitern, 12 Schlauchwagen. Im Betrieb befinden sich 966 Hydranten, darunter 87 in Gebäuden. Der Telegraphendienst (254 km Leitung, 212 Telegraphen- und Telephonstationen, 398 automatische Feuermelder, einschließlich der Vororte), den jeder Feuerwehrmann erlernen muß, wird durch 21 Mann ausgeübt. Außer der Berufsfeuerwehr bestehen noch die Freiwillige Rettungsgesellschaft, die u. a. auch eine Dampfspritze besitzt, und 36 Freiwillige Feuerwehren (1200 Mann), ausschließlich 3 Turner- und 6 Fabrikfeuerwehren der zu Wien [* 16] gehörigen Vororte.

Die Pariser Feuerwehr (Sappeurs-pompiers) ist ein Infanterieregiment, bestehend aus 2 Bataillonen von je 6 Compagnien, von denen jede in einer Kaserne liegt. Dieselbe steht bezüglich ihrer Organisation unter dem Kriegsminister, in militär. Beziehung unter dem Gouverneur und in ihrem technischen Dienst unter dem Polizeipräfekten. Das Regiment hat (1891) 50 Offiziere, 1693 Mann einschließlich der Unteroffiziere, seine Unterhaltungskosten betragen jährlich etwa 2.160.000 Frs., die von der Stadt Paris [* 17] getragen werden.

Commandeur und Offiziere bleiben nicht beim Regiment und avancieren in der Infanteriewaffe gerade wie die andern Infanterieoffiziere. Der Pariser Feuerwehrdienst ist gegen den Berliner auffallend verschieden; der Grund hierfür liegt in den Verkehrsverhältnissen der Pariser Straßen, welche dem schnellen Fortkommen größerer Feuerwehrabteilungen hinderlich sind. Um in möglichst kurzer Frist bei ausbrechendem Feuer sachverständige Hilfe leisten zu können, hat man in Paris kleine Feuerwehrabteilungen in großer Anzahl über die ganze Stadt verteilt.

Solche Posten bestehen aus 1 Unteroffizier und 3 Mann und haben einen Bezirk von 100 ha zu bewachen, innerhalb dessen größere Entfernungen als 600 m von der Station nicht zurückzulegen sind; außer diesen Unteroffiziersposten sind noch 1-2 Mann starke Wachtposten eingerichtet, welche wie die Unteroffiziersposten mit dem Feuerwehrkommando und den Feuerwehrkasernen telegraphisch verbunden sind. Diese Wachtposten befinden sich in den Zwickeln, welche von denjenigen Kreisen nicht erreicht werden, die man mit 500 m Halbmesser um die Unteroffizierposten herum beschreibt.

Jeder Unteroffizierposten ist mit einer etwa 500 kg schweren Handspritze nebst sonstigem Löschgerät ausgerüstet, mit welcher die Mannschaft im Laufschritt in der Minute einen Weg bis 200 m zurücklegen kann. Bei größerer Gefahr wird aus der nächsten Feuerwehrkaserne telegraphisch Hilfe herbeigerufen. Die 46 Wachtposten und 78 Unteroffiziersposten stützen sich auf 12 in der Stadt verteilte, mit 1 Offizier und 12 Mann nebst Spritze und Zubehör ständig besetzte Kasernen sowie auf 15 mit je 1 Unteroffizier und 7 Mann mit 1 Dampfspritze besetzte Dampfspritzenstationen. 1891 hatte die Pariser Feuerwehr 975 Brände zu löschen; der Brandschaden betrug 5.603.215 Frs. Von 1875 bis 1885 betrug die Durchschnittsziffer des Schadens von kleinen und großen Stadtbränden 8910 Frs., von 1886 bis 1891 nur 6059 Frs.

Pferde II

Bild 12.947b: Pferde II
* 18 Pferde.

Die Londoner Feuerwehr zählt (1891) 590 Feuerwehrmänner (einschließlich der Offiziere und Chargierten), 16 Piloten, 67 Kutscher und 131 Pferde [* 18] mit 49 Landdampfspritzen, 7 Dampfspritzen auf Booten, 95 große Handspritzen, 80 Schlauchwagen, 146 Rettungsapparate, 9 große Feuerleitern, 2 Leiterwagen, 1 Leitertrolly, 2 Spritzentrollys, welche Geräte auf 54 Landmaschinenstationen, 4 Flußstationen, 27 Wagen- und 127 Feuerleiterstationen verteilt sind. Die Telegraphie umfaßt 70 Telephone zwischen den einzelnen Stationen, 55 Alarmierungsleitungen zu den Stationen mit 358 Meldestellen, 21 Telephone im Polizeibureau, 12 Telegraphen [* 19] und 35 Telephone an öffentlichen und andern Gebäuden, 17 Alarmapparate mit Glocken. Die Feuerwehr rückte (1890) 4228 mal aus, d. i. 12 mal jeden Tag.

Die Petersburger Feuerwehr besteht (Ende 1890) aus 16 Brandmeistern, 8 Maschinisten für die Landdampfspritzen, 3 desgleichen für die Dampfspritzendampfer auf der Newa, 1000 Feuerwehrmännern und 420 Pferden; sie ist eingeteilt in 14 in Depots liegende Löschkommandos. Die Stadt zahlt jährlich für Unterhaltung 436.000 Rubel.

Fortsetzung Feuerlöschwesen: → Seite 56.739 || 1890 fanden 590 Brände statt, die einen Schaden von 879000 Rubel verursachten.