peter-hug.ch

Fibrin | eLexikon | Chemie - II. Organische Chemie

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz

Bewährtes Wissen in aktueller Form

Main

Fibel - Fibroid

Bild 6.231: Fibel - Fibroid
Seite 6.231.
Überblick der Artikel
2 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Fibrin(Blutfibrin, Blutfaserstoff), tierischer Faserstoff, ein Proteinkörper, welcher sich ausscheidet, / 162
Fibrin _2tierischer Faserstoff, Blutfaserstoff, ein Eiweißkörper, welcher sich im Blut (s. d.) bei / 151

Seite 6.231

Fibrin

313 Wörter, 2'320 Zeichen

Chemie — II. Organische Chemie

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Fibrīn

(Blutfibrin, Blutfaserstoff), tierischer Faserstoff, ein Proteinkörper, welcher sich ausscheidet, wenn frisch gelassenes Blut gerinnt. Es ist nicht fertig gebildet im Blut vorhanden, sondern entsteht erst durch den Zusammentritt zweier gelöster Eiweißkörper, der fibrinoplastischen und der fibrinogenen Substanz. Beide vereinigen sich zu Fibrin unter der Einwirkung eines an der Luft sich bildenden Ferments. Die fibrinoplastische Substanz, auch Paraglobulin (Serumkasein) genannt, findet sich im Blutserum (der über dem Blutkuchen des geronnenen Bluts sich sammelnden Flüssigkeit), die fibrinogene in den Blutkörperchen, [* 2] im Chylus, im Herzbeutelwasser etc. Aus den verdünnten Lösungen kann man diese Proteinkörper durch Essigsäure fällen.

Sie lösen sich, jeder für sich, in verdünnter Kochsalzlösung, und wenn man diese Lösungen zusammengießt, scheidet sich Fibrin aus. Es ist weißlich, nach dem Trocknen hart und spröde, unlöslich in Wasser, verdünnter Salzsäure und Kochsalzlösung, löslich in Salpeterlösung bei 40°. Unter Fleisch- oder Muskelfibrin hat man die Gesamtheit der Fleischbestandteile verstanden, welche sich in Wasser mit 0,1 Proz. Salzsäure lösen. Pflanzenfibrin ist ein Bestandteil des Klebers (s. d.).

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Fibrīn,

Magenbiesfliege - Mage

Bild 11.63: Magenbiesfliege - Magenentzündung
* 3 Magen.

tierischer Faserstoff, Blutfaserstoff, ein Eiweißkörper, welcher sich im Blut (s. d.) bei der Gerinnung bildet. Man gewinnt das Fibrin durch heftiges Schlagen oder Quirlen von frischem Blut, wobei es sich in Fasern ausscheidet, die man durch Kneten in fließendem Wasser von den Blutkörperchen befreit. Es bildet eine zähe, weiße, faserige Masse, die beim Trocknen hart und spröde wird. In verdünnten Alkalien ist es, namentlich beim Erwärmen, unter Bildung von Alkali-Albuminat, löslich, beim vorsichtigen Neutralisieren mit Säuren wird es aus dieser Lösung gefällt; ein Überschuß von Säuren löst es wieder und verwandelt es in Syntonin. Im Magen [* 3] wird es sehr leicht verdaut. Starker Alkohol und Erhitzen verändern die Eigenschaften des Fibrin. Aus dem Plasma der Muskeln [* 4] scheidet sich eine ähnliche Substanz, das Muskelfibrin oder Myosin (s. d.), aus. Fibrin ist häufig das Ausgangsmaterial für die Darstellung des Peptons (s. d.). – Als Pflanzenfibrin, Glutenfibrin oder Phytomyosin bezeichnet man die geronnene Eiweißsubstanz des Klebers (s. d.).