Frankreich | eLexikon | Geschichte - Frankreich
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
Titel
Elemente zu Frankreich:1) das Vogesenklima, ähnlich dem des mittlern Europa mit Ost- und Nordostwinden und normaler Entwicklung der vier
2) das Pariser Klima, an die Küste reichend von Belgien bis zum Cap de la Hague
1) die Wallonen im Norden zu 5 Proz.
2) die Bretonen in der Bretagne zu 3 Proz.
1) das von Valenciennes
1) des Innern, 2) der auswärtigen Angelegenheiten, 3) der Finanzen
2) der auswärtigen Angelegenheiten, 3) der Finanzen
1) von den 214 Handelsgerichten
1) Karolinger.
2) Kapetinger.
3) Valois.
4) Bourbonen.
5) Napoleoniden.
6) Präsidenten der Republik.
1) Unter den Karolingern (843-987). Karl II., der Kahle
2) Unter den Kapetingern (987-1328). Als Ludwig V. starb
3) Unter den Valois (1328-1589). Als Philipp VI. (1328-50)
4) Unter den Bourbonen bis zur Revolution
5) Während der Revolution
6) Unter dem Direktorium
7) Unter dem Konsulat
8) Unter dem ersten Kaiserreich
9) Unter der ersten Restauration
10) Während der Hundert Tage
11) Unter der zweiten Restauration
12) Die Julirevolution und die Regierung Ludwig Philipps
13) Die Februarrevolution und die zweite Republik
14) Das zweite Kaiserreich (1852-70). Große Festlichkeiten
15) Unter der dritten Republik bis zum Rücktritt Thiers'
16) Unter der Präsidentschaft Mac-Mahons
17) Unter der Präsidentschaft Grévys
1) die Umwandlung der 5prozentigen Rente in eine 4½prozentige
2) der Verzicht auf die Verstaatlichung der Eisenbahnen
18) Unter der Präsidentschaft Carnots
19) Unter der Präsidentschaft Casimir-Periers und Faures
1) die Zeit von den Karolingern bis zur Reformation: Lot
2) Von der Reformation bis zur Revolution: Ranke
3) Die Revolution und das erste Kaiserreich: Roux
4) Die Zeit von der Restauration bis zur Julirevolution: Lacretelle
5) Von der Thronbesteigung Ludwig Philipps bis zur Februarrevolution von 1848
6) Von der Februarrevolution bis zu Errichtung des zweiten Kaiserreichs
7) Die Zeit Napoleons III.: Ténot
8) Die dritte Republik seit 1870
Frankreich
Glied (künstliches)
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* 2
Glied.(lat. Franco-Gallia; frz. La France; engl. France; ital. Francia), Republik und Großmacht Europas, das am weitesten nach W. zwischen dem Mittelländischen Meer und dem Atlantischen Ocean vorgeschobene Glied [* 2] des kontinentalen Kerns von Europa. [* 3]
Lage und Grenzen.
[* 4] Frankreich liegt zwischen 42° 20'
(Kap Cerbère in den östl. Pyrenäen) und 51° 5' (Dünkirchen)
[* 5] nördl.
Br. und zwischen 4° 52' westl. (Pointe de St. Mathieu) und 7° 39' östl.
L. von Greenwich (bei
Delle, wo Frankreich,
Deutschland
[* 6] und die
Schweiz
[* 7] zusammenstoßen) oder zwischen 7° 7' 56" westl. und 5° 11'
15" östl. L. von
Paris,
[* 8] wird begrenzt im N. von dem
Kanal
[* 9]
(La Manche) und der
Straße von
Calais
[* 10]
(Pas de Calais), im
NO. von
Belgien
[* 11] und Luxemburg, im O. vom
Deutschen
Reich, der
Schweiz und
Italien,
[* 12] im S. von dem Mittelländischen
Meer und
Spanien
[* 13] und im W. von dem Atlantischen Ocean und hat einschließlich der
Insel Corsica
[* 14] (8722 qkm) nach den offiziellen Katasteraufnahmen
528876, nach den Berechnungen des Kriegsministeriums 536
408 und nach Strelbitskij 533
479 qkm.
Von letztern entfallen auf das Festland einschließlich des Anteils am
Genfer See 523
932, auf die
Inseln 9547 qkm.
Seine Landgrenze umfaßt 2170 km, hiervon kommen auf
Belgien (im
NO.) 460, auf Luxemburg 14, auf
Deutschland (Elsaß-Lothringen)
[* 15] 320, auf die
Schweiz 396, auf
Italien 410 und auf
Spanien 570 km. Die Länge der Wassergrenzen beträgt 3120 km,
von denen 1120 auf die Kanalküste, 1385 auf die Atlantische und 615 km auf die Mittelmeerküste kommen.
Höhenschichten der Alp
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* 16
Alpen.Die geometr. Grundgestalt des Landes ist die eines Sechsecks, mit etwas eingeknickter West- und Ostseite, dessen große nordsüdl. Achse, von Dünkirchen nach Céret am Fuße der Pyrenäen (965 km), sich mit der kleinern ostwestlichen (La Rochelle-Genf, 542 km) bei St. Amand südlich von Bourges, ziemlich genau in der Mitte des Landes, und in derselben Gegend auch mit den beiden Diagonalen Brest-Antibes (1098 km) und Bayonne-Cirey (868 km) schneidet. Die Gliederung ist gering; nur Cotentin und Bretagne sind größere Halbinseln, auch die vorgelagerten Inseln sind nicht zahlreich. So bildet Frankreich ein selbständiges fest abgerundetes Staatsgebiet, welches, nur die 700 km lange Nordostgrenze ausgenommen, von sichern und leicht zu verteidigenden Naturgrenzen (Ardennen, Vogesen, Jura und Alpen [* 16] im NO. und O. und Pyrenäen im SW.) umschlossen wird.
Dennoch ist Frankreich von dem Rumpfe Europas nicht abgeschlossen, sondern steht mit demselben und vor allem der deutschen Mitte des Erdteils in regem Verkehr. Überhaupt ist das franz. Volk gerade von seinen german. Nachbarn (Engländern und Deutschen) am lockersten getrennt, während Hochgebirgsmauern, deren wichtigste Übergänge allerdings in den Händen der Franzosen sind, es von seinen roman. Stammesgenossen in Italien und Spanien scheiden. Diese Mittellage zwischen der roman. und german. Welt hat bewirkt, daß Frankreich nicht nur selbst beide Elemente in sich aufgenommen und miteinander vermischt hat, sondern auch seinen german. Nachbarn roman. Bestandteile mitteilen konnte.
Durch seine Südküste hat Frankreich teil an der Herrschaft über das Mittelmeer (Marseille [* 17] ist von Algier nur 771 km entfernt), während ihm seine Westküste den freien Verkehr über den Ocean eröffnet. Trotz dieser günstigen Stellung hat Frankreich unter allen atlantischen Staaten am wenigsten an großen überseeischen Entdeckungen teilgenommen, seine Interessen konzentrierten sich immer mehr auf das Innere des Landes und seine Blicke waren allezeit nach Osten gerichtet. Günstig wirkt aber die Nähe des Meers auch für das Binnenland. Die meerfernsten Landschaften, Burgund und die Franche-Comté, sind nur 450-500 km (11-12 Eisenbahnstunden) von der Küste entfernt.
Küsten. Die 1120, in gerader Linie aber nur 605 km lange Nordwestküste bildet bis jenseit Calais eine Fortsetzung der flachen belg. Küste und gehört zum niedrigen und dünenbesetzten Strande der Nordsee. Von den drei Häfen Dünkirchen, Gravelingen und Calais, deren Eingang durch Dämme geschützt ist, ist der letztgenannte wegen der Überfahrt nach England der wichtigste. Aus der Nordsee führt der Pas-de-Calais zwischen der engl. und franz. Küste in den «Kanal» oder «La Manche».
Zwischen dem Kap Gris-Nez und der Pointe de St. Mathieu, dem am weitesten in den Atlantischen Ocean hinausragenden Punkte, erfährt Frankreich seine bedeutendste Küstengliederung, indem sich die Halbinsel Cotentin jenseit der Senke von Carentan vom Festlande ablöst und mit dem Cap de la Hague nach N. vorstreckt. Von Calais bis Boulogne tritt der steile Abbruch der flandr. Grenzhöhen so nahe an die Küste, daß die Kaps Blanc-Nez und Gris-Nez 134 und 51 m aufragen und man von dem ein wenig landeinwärts gelegenen 163 m hohen Mont-Couple die engl. Küste deutlich sehen kann.
Diepholz - Dieppe [unk
![Bild 55.287: Diepholz - Dieppe [unkorrigiert] Bild 55.287: Diepholz - Dieppe [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/55/55_0287.jpeg)
* 18
Dieppe.Zwischen Boulogne und Ault entfernen sich die Höhenzüge der Picardie von der Küste und es breiten sich Tiefebenen aus, welche vor den Flutwellen durch hohe Dünen geschützt sind. Von Ault bis zur Seinemündung, beim Cap de la Hève, brechen die Kreideschichten des Pays de Caux scharf an der Küste ab. Dieselben bilden hier unter dem Namen Falaises (s. d.) Steilmauern und verleihen den Häfen von Dieppe, [* 18] (St. Valery-en-Caux, Fécamp und Etretat einen malerischen Hintergrund. Zwischen Le [* 19] Havre [* 20] und Honfleur öffnet sich die Seinemündung zu der Baie de la Seine. Obgleich von der Dives- bis zur Viremündung nicht hoch, so ist doch diese Küstenstrecke eine der gefährlichsten wegen der 15 km langen und 3-4 km breiten, größtenteils unterseeischen Klippenreihe der Rochers de Calvados. Auch die Halbinsel Cotentin hebt sich nur wenig aus der versandeten Bucht von Carentan empor; aber je weiter nordwärts, desto höher steigt die Küste an und bildet zwischen der Pointe de Barfleur und dem Cap de la Hague den vortrefflichen Kriegshafen von Cherbourg. [* 21] Westlich davon greift der bretagnische Busen, auch Golf von St. Malo genannt, gliedernd in die Küste ein. Die Caps de la Hague und de Talbert sind Eckpfeiler des Golfs, die Baie von St. Michel und die von St. Brieuc seine tiefsten Einbuchtungen; vorgelagert sind die England gehörigen Normannischen Inseln, während die kleinen granitischen Chausey-Inseln Frankreich gehören. An den Steilküsten des Hafens von St. Malo steigt die Flut 16-17 m hoch. Die fjordartig gegliederte Nordküste der Bretagne ist zwar mehrfach von schmalen Ebenen begleitet, aber infolge zahlloser Felsklippen der Schiffahrt gefährlich. Die Passage du Four sprengt den klippenreichen Archipel von Ouessant vom Festland ab und führt an die 1385 km ¶
Frankreich (Bodengesta
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* 22
Seite 57.55.mehr
in gerader Linie 605 km lange Westküste; zwischen den Pointes de St. Mathieu und du Raz führt die breite Passage de l'Iroise zu den schützenden Buchten von Brest und Douarnenez. Erst jenseit der Bai von Audierne nimmt die Küste am offenen Ocean einen andern Charakter an. Den vielgliederigen Golf von Morbihan fassen die Halbinseln von Quiberon und Ruis ein, und an krystallinisch festem Klippengestein und Inseln, wie Ile de Groix und Belle-Ile, bricht sich die schäumende Woge.
Aber es sind nur niedrige Vorstufen des zurücktretenden Berglandes, welche bald mit tief gelegenen Küstenebenen wechseln. Während der vorherrschend steile Teil der Küste zwischen Seine- und Vilainemündung von keinem bedeutenden Flusse durchbrochen wird, ist die Westküste in ihrem mittlern Teile gerade durch ansehnliche Flußmündungen (wie die der Vilaine, Loire, Sèvre-Niortaise, Charente und Gironde) ausgezeichnet, zwischen welchen sich ein sandiger Strand mit Morästen, Salzbecken und Entwässerungsgräben dahinzieht.
Bordeaux
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* 23
Bordeaux.Die Buchten von Bourgneuf, Breton und Antioche schneiden in das Land ein und lösen die Inseln de Noirmoutier, de Ré und d'Oléron ab. Die Häfen von La Rochelle und Rochefort sind für Handel und Krieg von boher Bedeutung, und in der Gironde reicht der Einfluß des Meers bis Bordeaux. [* 23] Südlich der Girondemündung läuft die platte Küstenlinie der «Landes» in fast meridianer Richtung, bis zur Adourmündung, begleitet von einer breiten Zone hoher Dünen, in welche das Bassin d'Arcachon eindringt, und die von zahlreichen Wasserbecken (s. Etang) unterbrochen wird. Der Anteil F.s an dem Golf von Gascogne umfaßt die Küste zwischen Adour- und Bidassoa, wo nächst Bayonne besonders Biarritz Berühmtheit erlangt hat.
Die 615 (in gerader Linie 390) km lange Süd- oder Mittelmeerküste erfährt die Gliederung durch den Golf du Lion, der das Tiefland von Languedoc vom provençal. Berglande und den Seealpen trennt. Das Ostende [* 24] der Pyrenäen taucht in den Montagnes Albères in das Meer und die steilen Granitwände geben den Häfen Banyuls-sur-Mer, Port-Vendres und Collioure große Tiefen. Zwischen dem Ostende der Pyrenäen und den Montagnes des Corbières breitet sich die Alluvialebene von Roussillon aus.
Ihre niedrigen Küsten sind durch haffartige Wasserbecken bezeichnet, die wie die Etangs de Leucate, de Sijean u. s. w. nur durch schmale natürliche Nehrungen vom Meere getrennt werden. Von hier an schweift die Küste nach NO., und es münden ohne Haffbildung Aude, Orb und Hérault. Ostwärts veranlassen basaltische Durchbrüche den Vorsprung des Kaps Agde, und alsbald tritt wieder im nordöstl. Streichen die Haffbildung im Etang de Thau und im Etang de Mauguio auf.
Deltamuskel - Deluc
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* 25
Delta.Bei ersterm liegen das östl. Ende des Canal du Midi und der wichtige Hafen von Cette, bei letzterm die berühmten Weinhügel von Frontignan. Zwischen den Golfen von Aigues-Mortes und von Fos hat die Rhône ihr Delta [* 25] vorgeschoben und umschließt mit ihren Hauptarmen die Ile de la Camargue. Im O. des Deltas trennt die baum- und wasserlose Fläche la Crau (s. d.) die unfruchtbare Camargue (s. d.) vom Etang de Berre, dem östlichsten Haff der Südküste, das bereits von den Wein- und Fruchtterrassen der Provence umgeben ist. Von Kap Couronne ab springt das provençal. Bergland mit felsigen Halbinseln und Vorgebirgen vor, so daß im Schutze vor den rauhen Nordwinden die schönsten Buchten und Häfen entstehen, wie die von Marseille, La Ciotat, St. Nazaire, Toulon, [* 26] Giens, Hyères, Bormes, St. Tropez, Fréjus, Cannes, Antibes, Nizza [* 27] und Monaco. [* 28] Dem südlichsten Vorsprunge, der Halbinsel von Giens, liegen die felsigen Iles d'Hyères vor. -
Vgl. Mme. de Lalaing, Les côtes de la France. De Cherbourg à St. Nazaire par la plage (Par. 1888).
Sedan (Schlacht)
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* 29
Sedan.Bodengestaltung. Frankreich besitzt im allgemeinen eine nach NW. gerichtete Abdachung; eine Linie von Bayonne nach Sedan [* 29] scheidet den höhern gebirgigen Südosten von dem niedrigern, ziemlich ebenen Nordwesten und zwar so, daß diesem Gebirgslandschaften ebensowenig fehlen, wie jenem langgezogene Tiefebenen. Der an Saône und Rhône sich hinziehende Tieflandsstreifen trennt die Westalpen und den Jura, die zum Teil den Nachbarländern Italien und Schweiz angehören, von einer gliederreichen Gebirgsgruppe, die man bald als «Französische Mittelgebirge», bald als «Centralplateau» bezeichnet und die durch die Thäler des Allier und der Loire in drei parallele Streifen geschieden wird. Im W. führt das derselben vorgelagerte Bergland von Limousin zur Tiefebene, im NO. stellen einige Höhenzüge die Verbindung mit den Vogesen und dem niederrhein. Schiefergebirge her, von denen abermals die östl. Teile nicht zu Frankreich gehören.
Sieht man von den südl. und östl. Grenzgebirgen ab, so
zerfällt Frankreich in fünf Gebiete: das Centralplateau, das Pariser Becken, den Westen, das südl. und das östl. Tiefland. Von den
rund 530000 qkm Flächeninhalt kommen 245
000, d. i. 46 Proz., auf Gebirge, das andere auf Tiefland. Die geolog. Grenzen treffen
im allgemeinen mit den orographischen zusammen: Die Grenzgebirge im O. (mit Ausnahme des Jura) und im
S., das Centralplateau und das Bretonische Massiv bestehen zum großen Teil aus Urgesteinen, Granit, Gneis und krystallinischen
Schiefern, alles übrige aus jüngern;
bedeutende Verwerfungen erlitten die Pyrenäen und die Westalpen, an vulkanischen Ausbrüchen ist das Centralplateau überreich.
Hier umlagern jüngere jurassische Schichtenden granitischen Kern fast auf allen Seiten und fallen von dem höhern Centraldom nach außen hin ab. Die nördl. Region besteht aus tertiären und jüngern Schichten; sie ruhen auf höhern und ältern Gebirgssystemen und fallen nach innen zu einem gemeinschaftlichen Centrum, dem tertiären Becken von Paris, ein.
Erotema - Erotidien
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* 30
Erosion.Das südfranz. Centralplateau bedeckt einen über 80000 qkm großen ovalen Flächenraum, dessen Längsachse zwischen Castelnaudary und Avallon etwa 500 km mißt. Ringsum fällt es, östlich steil, westlich allmählich, zu Tiefebenen oder Einsenkungen ab. Vulkanische Ausbrüche, von denen außer den Lavamassen viele heiße Quellen noch heute zeugen, eine großartige Erosion [* 30] und zahlreiche Einstürze haben gewaltig an der großen Scholle gearbeitet und sie in viele Glieder [* 31] zerlegt.
Frankreich (Bodengesta
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* 32
Seite 57.56.Ihre Mittelhöhe schwankt zwischen 980 und 1300 m. Die Thäler sind 300-500 m tief eingeschnitten. Einzelne Gipfel erheben sich bis zu 1600 m. Im O. steigt zwischen Privas, St. Etienne und Tournon das Granit- und Gneisplateau von Vivarais mit seinen Waldungen und erloschenen Vulkanen steil aus dem Rhônethal empor. Der einfache Hochlandscharakter wird an den Loirequellen durch die Aufschwellung der trachytischen und phonolithischen Massen des 1754 m hohen Mont-Mézenc und anderer Berge verändert. Während hier ¶
mehr
neben den fruchtbaren Thälern Kegel an Kegel zu einer der wildesten Berggruppen ganz F.s gedrängt ist, setzen die basaltischen Berge de Coirons eine Bergreihe zusammen, welche, südöstlich streichend, das hohe östl. vom niedern westl. Vivarais (im Ardèchethale) scheidet. Im obern Loiregebiete und westwärts gegen den Allier hin sind die Monts du Velay von Basalt bedeckt, dagegen noch weiter westlich zwischen Allier und Truyère haben die Montagnes de la Margeride ihren granitischen Kern von vulkanischen Massen rein erhalten.
Westlich breitet sich zwischen Truyère und Lot bereits die südlichste Stufe des Hochlandes der Auvergne aus, gegen das Thal [* 33] von Espalion begrenzt durch die Randschwelle der Montagnes d'Aubrac. Im SO. von Mende werden die krystallinischen Hochflächen von den Granitbergen de la Lozère mit dem Pic de Finiels (1702 m) überragt, wo Lot und Tarn, Allier, Ardèche und Gard ihre Quellen haben. Gegen SO. senken sich die Berge de la Lozère in der Gegend von Alais zu dem fruchtbaren Tieflande von Languedoc, im W. und SW. setzt der Jurakalk eine Reihe tief durchrissener und trockner Plateaus zusammen, welche insgesamt als «Les Causses» (s. Causses) bezeichnet werden. Die Gebirge im SW. der Causses, am Südostrand des Plateaus, werden unter dem Namen Cevennen (s. d.) zusammengefaßt.
Westwärts des Allierthals breitet sich das Hochland der Auvergne (s. d.) aus. Seine Mittelhöhe schwankt von 1000 zu 650 m, aber die basaltischen und trachytischen Durchbrüche bauen sich in pittoresken Formen auf. Die Berge sind in drei Gruppen angeordnet, die der nördlichen, etwa 30 km langen, scharen sich um den Puy-de-Dôme (1465 m), die der 45 km langen mittlern haben den Mont-Dore oder Puy-de-Sancy (1886 m), den höchsten Punkt Mittelfrankreichs, im Centrum, und als die südliche ist der gewaltige Cantal (s. d.) anzusehen, dessen basaltischer Gipfel Le Plomb du Cantal 1858 m erreicht.
Die Berge der Auvergne sind teils unversehrte Kraterberge, teils glockenförmige Puys. Auch Maare fehlen nicht (Lac Pavin). Die Übergänge zu den anliegenden Tieflandschaften werden auf drei Seiten durch Terrassengelände vermittelt, und zwar im N. zum Orléanais durch die Terrassen von Bourbonnais und Berry, im W. und SW. zu Angoumois und Guyenne durch die Terrasse von Limousin und südlich zum östl. Guyenne und den Thälern des Lot und Tarn durch die Terrasse von Rodez.
Ostwärts sinkt das Hochland zum Thalbecken des obern Allier ab, das als «Limagne» eine der fruchtbarsten Landschaften bildet. Von dem Loirebecken von Montbrison ist sie durch die bewaldeten und granitischen Montagnes du Forez getrennt (Pierre-sur-Haute 1640 m), die jenseit des Puy de Montoncel (1292 m) zu den porphyrischen Gipfeln de la Madeleine übergehen, bevor noch die jüngern Tertiärschichten von Loire und Allier zu der sanftwelligen Thallandschaft der Besbre sich vereinigen.
Der Zusammentritt von Loire und Allier ist erschwert durch die vorlagernden Kalkplatten von Nivernais, welche den Übergang zwischen den Terrassen von Bourbonnais und Morvan vermitteln. Zwischen Rhône und Loire sinkt das Plateau von Vivarais zu dem Kohlenbassin von St. Etienne ab. Nordwärts dieser Senke erhebt sich die breite östl. Randschwelle zu den Gebirgsketten von Lyonnais und Charolais. Ihre mittlere Höhe erreicht 650, der höchste Gipfel südwestlich von Tarare 1004 m. Wie die Senke von Etienne zwischen Rhône und Loire eine natürliche Südgrenze, so ist für die Ketten von Charolais die Senke des Canal du Centre eine natürliche Nordgrenze.
Eisen I

* 34
Eisen.Diese scharf eingefurchte Senke eignete sich zu einer Trennungsspalte zwischen süd- und nordfranz. Mittelgebirgssysteme, wenn nicht das nordnordwestlich auftauchende Bergland von Morvan (Mittelhöhe 500, Haut-Folin 902 m) noch vorherrschend dem Granit und Porphyr angehörte. An seinem Westhange entspringt die Yonne. Das Innere birgt Eisen [* 34] und Steinkohlen; die Thäler sind, wenngleich fleißig angebaut, wenig ergiebig. An das Charolaisgebirge schließt sich jenseit des Canal du Centre die Côte-d'Or an, welche zwischen Dijon [* 35] und Chagny mit steilen Weinterrassen aus dem burgund. Tieflande zur mittlern Höhe von 430 m, im Bois-Janson zu 636 m Höhe aufsteigt.
Jenseit der Côte-d'Or beginnt das Pariser Becken (s. d.). Hier lagern die tertiären Gebilde gleich eingebogenen Schalen übereinander, die Außenenden brechen oft scharf ab und bilden konzentrische, mit der Steilseite von Paris abgewendete Wälle. Tiefe Risse durchkreuzen das Bassin und gewähren zumeist den Wasserläufen Abfluß zum Seinethal. Die Natur bestimmte Paris zu einem Mittelpunkt und die geschichtliche Entwicklung hat dem entsprochen.
Im W. des Beckens erheben sich die Granit- und Grauwackenplateaus des nordwestlichen Frankreich. Diese werden durch das Tiefland von Anjou und Nantes [* 36] und die bretagnische Senke der Vilaine und Rance in drei Hauptgruppen zerlegt. Die südl. Gruppe umfaßt Hoch-Poitou und die Vendée und steigt bei Civray aus der Senke von Nieder-Poitou empor. Sie streicht 200 m hoch in nordwestl. Richtung zwischen St. Maixent und Clisson und erreicht in den gerundeten Hügeln und Platten des Vendéer Bocage, den Hauteurs de la Gatine (Mont-Malchus), 285 m. Die Bodensenke zu Seiten der Rance und Vilaine, zwischen der Bucht von St. Malo und der Loiremündung, scheidet die beiden nördl. Gruppen.
Die westl. Gruppe bildet das Bergland der Bretagne (s. d.) im engern Sinne. Es besteht aus Gneis und Glimmerschiefer, worüber paläozoische Formationen so lagern, daß sie, je jünger, um so kleinere Flächen bedecken; im archäischen und Kohlenzeitalter erfolgten hier bedeutende eruptive Ausbrüche. Die Gruppe östlich des Tieflandes von Rennes wird von der Westnormandie mit der normann. Bocage gebildet. Dieselbe ist dem bretagnischen Berglande ähnlich, nördlich von Alençon im Walde von Ecouves höher (417 m), aber nicht so wild; von der Halbinsel Cotentin trennt sie die tiefe Senke von Carentan.
Arrangement - Arrazzi

* 37
Arras.Im N. des Pariser Beckens bilden die Hügel von Artois jenseit der Somme einen leichten Übergang zu den flandr. Grenzhöhen, die zwischen Arras [* 37] und Calais über 160 m, selbst 270 m hoch, gegen das Tiefland des belg. Flandern Ziemlich auffallend abstechen. Östlich von Arras sinkt der Boden auf 44 km unter 160-130 m herab und gewährt zu beiden Seiten der obern Schelde und des Kanals von St. Quentin eine Verbindung zwischen dem belg. Tieflande des Hennegau, dem Tieflande von Vermandois und dem Oisethale. Das Tiefland von Laonnais und das anlagernde Hügelland von Thièrache zwischen Serre und obere Oise trennt das Pariser Becken im NO. von der niederrhein. Thonschiefer- und Grauwackenlandschaft, von dessen westl. Teile, den Ardennen (s. d.), nur 1570 qkm ¶
Fortsetzung Frankreich:
→ Seite 57.56a || der Südwestabsenkung in der Umgebung von Avesnes und die Ufergegend der Maas zwischen Mézières