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Fürth | eLexikon | Geographie - Deutschland - Bayern

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Fürst-Primas - Fürth

Bild 57.435: Fürst-Primas - Fürth
Seite 57.435.
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2 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Fürth1) Stadt im bayr. Regierungsbezirk Mittelfranken, 300 m ü. M., am Zusammenfluß der Rednitz / 533
Fürth _21) Bezirksamt im bayr. Reg.-Bez. Mittelfranken, hat 341,38 qkm, (1890) 26640 (12849 männl., / 528

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Fürth

1'061 Wörter, 8'201 Zeichen

Geographie — Deutschland — Bayern

Titel
Elemente zu Fürth:

1) Bezirksamt im bayr. Reg.-Bez. Mittelfranken, hat 341,38 qkm

[57.435] Furth im Wald Stadt im Bezirksamt Cham des bayr. Reg.-Bez.

Fürth.

Furtim - Fury- und Hek

Bild 6.798: Furtim - Fury- und Heklastraße
* 2 Fürth.

[* 2]

Telegraph I

Bild 15.564a: Telegraph I
* 9 Telegraph.

1) Bezirksamt im bayr. Reg.-Bez. Mittelfranken, hat 341,38 qkm, (1890) 26640 (12849 männl., 13791 weibl.) E. in 42 Gemeinden mit 150 Ortschaften, darunter 1 Stadt. – 2) Unmittelbare Stadt und Hauptort des Bezirksamtes Fürth, 6 km im NW. von Nürnberg [* 3] und durch Pferdebahn mit demselben verbunden, am Zusammenfluß der Pegnitz und der Rednitz, die nun Regnitz heißen, in 300 m Höhe, an den Linien Würzburg-Nürnberg-Passau, Hof-Bamberg-München der Bayr. Staatsbahnen, [* 4] Nürnberg-Fürth (6 km, die erste Bahn Deutschlands, [* 5] 1835 eröffnet) der Bayr. Ludwigsbahn und Fürth-Zirndorf-Cadolzburg der Münchener Lokalbahn-Aktiengesellschaft (2 Bahnhöfe), [* 6] ist Sitz des Bezirksamtes, eines Landgerichts (Oberlandesgericht Nürnberg) mit Kammer für Handelssachen und 8 Amtsgerichten (Erlangen, [* 7] Fürth, Herzogenaurach, Cadolzburg, Markt-Erlbach, Neustadt [* 8] a. Aisch, Scheinfeld, Windsheim), eines Amtsgerichts, Rent- und Hauptzollamtes, einer Reichsbanknebenstelle, Agentur der Bayrischen Notenbank und eines Bezirksgremiums für Handel und Gewerbe, in ihren neuern Teilen sehr regelmäßig angelegt und hat (1890) 43206 (20942 männl., 22264 weibl.) E., darunter 8715 Katholiken und 3175 Israeliten, in Garnison (335 Mann) die 2. Abteilung des 2. Feldartillerieregiments Horn, Postamt und -Expedition, Telegraph, [* 9] Fernsprecheinrichtung; 2 evang., 1 kath. Pfarrkirche, darunter die got. Michaeliskirche (11. Jahrh.) mit 8 m hohem spätgot.

Sakramentshäuschen, 1 Hauptsynagoge (1617 erbaut, 1865 umgebaut), 4 Nebensynagogen, neues Rathaus im ital. Stil, mit Turm [* 10] (55 m), Monumentalbrunnen (1890) in Erzguß von Miller, nach Entwurf von Maison-München, Kriegerdenkmal nach Modell von Hirt-München, großes Schlachthaus (1881), Wasserleitung; [* 11] Lateinschule mit Privatvorschule, königl. Realschule mit Handelsabteilung (1833 als Gewerbe- und Landwirtschaftsschule gegründet), israel. Bürgerschule und Waisenanstalt, Taubstummenanstalt; Stadtbibliothek (10000 Bände), städtische Gemäldegalerie; israel. städtisches Krankenhaus. [* 12]

Bierbrauerei

Bild 2.912a: Bierbrauerei
* 15 Bierbrauerei.

Die Industrie, in welcher Fürth mit Nürnberg wetteifert und der die bedeutenden Wasserkräfte der Pegnitz und Rednitz dienstbar sind, erstreckt sich auf die Fabrikation von sog. Nürnberger Waren, namentlich Spiegeln (80 Fabriken mit über 2000 Arbeitern), geschlagenem Gold [* 13] und Metall, Bronze, [* 14] Bronzefarben, Brokat, Stahlbrillen und optischen Instrumente ^[richtig: Instrumenten], Möbeln, Maschinen, besonders Brauerei-Einrichtungen und Feuerlöschgeräten, Gürtler- und Drechsler-, Buchbinder- und Kartonnagewaren, Zinnfiguren, Cichorien, Hefen, bunten Papieren, Kinderspielzeug, Bleistiften u. a., ferner auf Bierbrauerei [* 15] (Gebrüder Grüner u. a.). Fürth ist Sitz der 1. Sektion der Glasberufsgenossenschaft.

Der lebhafte Handel erstreckt sich hauptsächlich auf die Ausfuhr der inländischen Industrieerzeugnisse, während der eigentliche Produktenhandel, mit Ausnahme der sehr bedeutenden Hopfenausfuhr, eine untergeordnete Stelle einnimmt. Die Handelshäuser haben Beziehungen zu allen Weltgegenden. Der Speditions- und Wechselhandel ist sehr ausgedehnt (10 Bank- und Wechselgeschäfte); die elftägige Michaelismesse ist stark besucht.

5 km im SW., an der Lokalbahn nach Zirndorf, auf einer Anhöhe an der Rednitz die Alte Feste, Ruine und Aussichtsturm mit großartiger Weitsicht, ringsum mehrfache Spuren der Schlacht vom 24. Aug. 1632 zwischen Wallenstein und Gustav Adolf.

Geschichte. Der Sage nach hat Karl d. Gr. 793 in der Nähe der Vereinigung der Pegnitz und Rednitz die Martinskapelle erbauen lassen, und der Ort, der hier entstand, wurde Fürth genannt. König Ludwig das Kind unterzeichnete hier 19. März 907 eine Urkunde. Gustav Adolf hatte im Juni 1632 sein Hauptquartier in Fürth; 1634 wurde die Stadt von den Kroaten bis auf einige Häuser niedergebrannt. Bis 1792 hatten die Markgrafen von Ansbach, [* 16] die Dom-



Furtim - Furtwangen

Bild 57.436: Furtim - Furtwangen
* 18 Seite 57.436.

[* 1] ^[Abb.: Wappen] [* 17]

mehr

propstei in Bamberg [* 19] und die Reichsstadt Nürnberg, allerdings unter fortwährenden Streitigkeiten, Souveränitätsrechte ausgeübt. 1792 kam an Preußen, [* 20] welches die Industrie des damaligen Marktfleckens mächtig förderte, 1806 an Bayern [* 21] und erhielt 1818 städtische Verfassung.