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Fumarolen | eLexikon | Mineralogie und Geologie - Vulkanisches

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Fumarea - Fumigation

Bild 6.783: Fumarea - Fumigation
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Fumarolen(ital., irrtümliche Schreibweise: Fumaloren), Wasserdampf ausstoßende Stellen auf eben erhärteten / 220

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Fumarolen

220 Wörter, 1'798 Zeichen

Mineralogie und Geologie — Vulkanisches

Fumarolen

(ital., irrtümliche Schreibweise: Fumaloren), Wasserdampf ausstoßende Stellen auf eben erhärteten Lavenströmen oder in Gebieten vormaliger vulkanischer Thätigkeit, welche bis eben auf die Entwickelung von Fumarolen vollkommen erloschen sein kann. Dem an einzelnen Stellen (z. B. Ischia) [* 2] fast reinen Wasserdampf sind an andern Orten Schwefelwasserstoff, Borsäure (Suffioni in Toscana, aus denen die Borsäure fabrikmäßig gewonnen wird), schweflige Säure, Kohlensäure, Chloride (Salmiak, Kochsalz, Eisen- und Kupferchlorid) beigemengt.

Iskanderieh - Island

Bild 9.36: Iskanderieh - Island
* 3 Island.

Wiegen Schwefelwasserstoff, schweflige Säure und Schwefel vor, so nennt man die Exhalationen nach einer der bekanntesten Lokalitäten, der Solfatara bei Puzzuoli, Solfataren, welche sich außerdem vorzugsweise auf Volcano, Island, [* 3] Java vorfinden. Nach einigen Geologen sind die reichen Schwefelschätze von Girgenti (Sizilien) [* 4] auf prähistorische Solfatarenthätigkeit zurückzuführen. Mofetten sind Exhalationen von Kohlensäure; sie sind die verbreitetsten in den Gebieten erloschener Vulkane [* 5] (Hundsgrotte bei Neapel, [* 6] Laacher See u. a. O. in der Eifel, Böhmen, [* 7] Auvergne etc.), kommen aber zuweilen auch ohne jeden nachweisbaren Zusammenhang mit jetziger oder prähistorischer vulkanischer Thätigkeit vor. So entsteigt den das Salzlager von Stetten (Hohenzollern) [* 8] unterlagernden Schichten ein Kohlensäurestrom mit pfeifendem Geräusch, der in Röhren [* 9] gefaßt und weggeführt werden mußte, um den Bergbau [* 10] nicht zu stören. Die mit den Mofetten gleichzeitig auftretenden Säuerlinge stehen, wenigstens in vielen Fällen, in ursachlichem Zusammenhang mit denselben, in andern Fällen dürfte der Gehalt der Quellen an freier Kohlensäure auf andre Ursachen (Zersetzungen kohlensaurer Salze durch oxydierenden Eisenkies [* 11] etc.) zurückführbar sein.