Gardasee | eLexikon | Geographie - Italien - Seen
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Gard - Gardasee
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Gardasee | (Lago di Garda, bei den Römern Benacus lacus), der größte See Italiens, zwischen der Lombardei / 385 |
Gardasee
385 Wörter, 2'604 Zeichen
Gardasee
(Lago di Garda, bei den Römern Benacus lacus), der größte See Italiens, [* 2] zwischen der Lombardei und Venetien gelegen, mit seinem äußersten Nordende aber zu Österreich [* 3] (Tirol) [* 4] gehörig, ist 55 km lang (in der Richtung von NW. nach SO.), 4-18 km breit, bis 295 m tief, hat einen Flächengehalt von 300 qkm und liegt 69 m ü. M. Der nördliche Teil des Sees ist in die Alpen [* 5] eingezwängt, hat die geringste Breite [* 6] und wilde Felsenufer; über dem östlichen Ufer erhebt sich der 2050 m hohe Monte Baldo.
Garde - Garde du Corps
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Seite 6.905.Auf der westlichen Seite reichen die den obern See umgebenden Hochgebirge bis Salo. Weiter gegen S. und die Ebene hin dehnt sich der See immer mehr mit nachlässiger Breite aus, und sein Gestade bildet anmutiges Hügelland (Colli Benacesi), das sich zuletzt in den Charakter der lombardischen Ebene verliert. Rings um den See bekleidet südliche Vegetation die herrlichen Uferlandschaften; namentlich ist die Westküste, von Salo bis hinauf an die österreichische Grenze, durch Kultur aus alpiner Wildheit in einen Zaubergarten umgewandelt, in welchem Maulbeeren, Feigen, Mandeln, Wein, Granaten, [* 7] Myrten, Agaven etc., bei einigem Schutz im Winter auch ¶
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Zitronen, gedeihen, während die Ostküste hauptsächlich der Olivenkultur gewidmet ist. Die Zitronen werden massenweise in Gärten gezogen, die bald vereinzelt, bald terrassenweise übereinander liegen. Das reizende, fruchtbare und stark bevölkerte Gestade, das sich von Gargnano (dem schönsten Punkt am See) bis Salo zwischen dem See und dem Gebirge erstreckt, führt den Namen La Riviera und gilt für den wärmsten Punkt Norditaliens. Die Hauptzuflüsse des Gardasees sind die Sarca, welche am Nordende des Sees einmündet, und der Ponale im W., der aus dem Ledrosee kommt; Abfluß ist der Mincio (Nebenfluß des Po), der den See an seinem Südostende verläßt.
Wie die andern Seen des nördlichen Italien, [* 9] hat auch der Gardasee seine regelmäßigen, die Schifffahrt erleichternden Winde. [* 10] Dampfboote befahren den See in den Richtungen Riva-Peschiera und Riva-Desenzano. Der Gardasee ist, besonders in seiner südlichen Hälfte, außerordentlich reich an Fischen, die viel versendet werden. Zu den vorzüglichsten gehören Lachsforellen, die berühmten Carpioni (Salmo punctatus), Agoni, Aale u. a. Einige kleine Inseln zieren den See, und vom Südufer erstreckt sich 3½ km weit in den See die schmale Halbinsel Sermione, welche der römische Dichter Catullus, der daselbst ein Landhaus hatte, einst als aller Halbinseln schönste (peninsularum ocellus) pries. S. Karte »Tirol«.